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1.
Erscheinungsdatum:
26.08.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Kampf gegen die Anarchie am Neumarkt
Fußgänger am Neumarkt machen Probleme
Zwischenüberschrift:
Schaulust und Leichtsinn zwingen Bauarbeiter und Busfahrer zu besonderer Vorsicht
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
einen
irrlichtern
um
die
Baustelle
herum
und
brechen
auf
ihrem
Weg
auf
die
andere
Straßenseite
eine
Verkehrsregel
nach
der
anderen,
die
anderen
können
sich
von
ihrem
Stammplatz
am
Bauzaun
gar
nicht
mehr
trennen
und
behindern
so
die
Arbeiten:
Fußgänger
bereiten
den
Verantwortlichen
und
Ausführenden
des
Tunnelabbruchs
am
Neumarkt
Kopfzerbrechen.
Täglich
bringen
sich
viele
durch
leichtsinniges
und
rücksichtsloses
Verhalten
nicht
nur
selbst
in
Gefahr,
sondern
auch
die
Bauarbeiter
und
Busfahrer
gehörig
ins
Schwitzen.
Permanent
sucht
die
Stadt
Osnabrück
den
besten
Kompromiss
zwischen
Sensation
und
Sicherheit.
Ein
Grat,
so
schmal
wie
der
mit
Baken
abgesteckte
Pfad,
welcher
die
Massen
zurzeit
von
der
Großen
Straße
am
Krater
vorbei
in
die
Johannisstraße
führt.
Osnabrück.
Am
Anfang
schimpften
alle
über
störrische
Autofahrer,
die
trotz
der
Sperrung
unbeirrt
und
schnurstracks
über
den
Neumarkt
fuhren.
Dank
strenger
Kontrollen
durch
die
Polizei
hat
sich
das
Problem
aber
so
gut
wie
erledigt.
Jetzt,
wo
die
Blechlawine
ausbleibt,
wird
ein
anderes
deutlich:
Das
größte
Hindernis
rund
um
die
Riesenbaustelle
in
der
Innenstadt
sind
die
Fußgänger.
Die
einen
hechten
bei
Rot
und
abseits
der
markierten
Furten
über
die
Straße
und
stürzen
damit
anrollende
Busfahrer
in
große
Not.
Die
anderen
beugen
sich
für
einen
Blick
in
den
Krater
weit
über
Absperrungen
und
blenden
dabei
alle
Gefahren
aus,
die
von
den
zig
Tonnen
schweren,
weit
ausschwenkenden
Abbruchmaschinen
und
umherfliegenden
Stahlbetontrümmern
ausgehen.
Wieder
andere
stellen
gaffend
die
Ein-
und
Ausgänge
der
Baustelle
zu,
sobald
sich
irgendwo
ein
Spalt
für
Last-
und
Lieferwagen
öffnet.
Manche
sind
aber
auch
einfach
nur
desorientiert
in
diesem
von
Dreck
und
Lärm
begleiteten
Getümmel,
das
sich
wie
eine
Horde
Ameisen
seine
Wege
von
der
einen
auf
die
andere
Straßenseite
über
weite
und
wechselnde
Pfade
suchen
muss.
"
Natürlich
wollen
die
Leute
gucken"
,
weiß
Lutz
Vorreyer
vom
Fachdienst
Straßenbau,
der
das
Projekt
Tunnelabbruch
leitet.
Am
liebsten
aber
hätte
der
Chefingenieur
in
Diensten
der
Stadt
meterhohe,
blickdichte
Wände
um
die
Baustelle
gezogen.
"
Zum
Schutz
der
Fußgänger,
aber
auch
zu
unserem
eigenen.
Denn
ein
Unfall
ist
das
Schlimmste,
was
uns
passieren
kann."
Der
Neumarkt:
An
keinem
anderen
Ort
der
Innenstadt
knubbelt
es
sich
so
wie
hier.
90
000
Menschen,
die
in
Busse
ein-
und
aussteigen,
zählt
der
Osnabrücker
Verkehrsbetrieb
täglich.
Hinzu
kommen
Einkaufsbummler,
Spaziergänger
und
Schaulustigen,
die
sich
beim
Anblick
von
stählernen
Ungetümen
die
Zeit
vertreiben.
Sei
es
der
Angestellte
in
der
Mittagspause,
die
junge
Mutter
mit
ihrem
Kind
oder
die
Oma
samt
Enkel:
"
Wahnsinnige
Ströme"
von
Fußgängern
hat
Lutz
Vorreyer
folglich
am
Neumarkt
ausgemacht.
Und
wenn
erst
die
Schule
wieder
losgehe,
werde
es
"
die
Hölle"
.
Seit
im
Juni
der
vor
über
einem
Jahr
begonnene
Passagen-
Rückbau
fortgesetzt
wurde,
sah
sich
die
Verwaltung
bereits
mehrfach
gezwungen,
das
ohnehin
enge
Baufeld
auf
Kosten
der
ausführenden
Baufirmen
weiter
einzuschnüren.
Eine
angepasste
Beschilderung
soll
nun
die
Sicherheit
der
schwächsten
Verkehrsteilnehmer
gewährleisten
–
und
den
gestressten
Bauarbeitern
etwas
Ruhe
verschaffen.
Da
rüber
hinaus
hält
die
Fußgänger
ein
mäandernder
Verbund
aus
hüfthohen,
rot-
weißen
Kunststoff-
Baken
im
Zaum.
"
Das
mussten
wir
machen,
weil
viele
Fußgänger
sich
nicht
an
die
Regeln
gehalten
haben"
,
erklärt
Projektleiter
Vorreyer.
Sein
Fazit
nach
knapp
drei
Monaten
Tunnelabbruch:
"
Der
Bürger
unterschätzt
die
Gefahr."
Davon
können
auch
die
Stadtwerke
ein
Liedchen
singen.
Begegnen
sich
ihre
Busse
an
der
Baustelle,
passt
oft
kein
Blatt
Papier
zwischen
die
Fahrzeuge.
Dann
ist
Schritttempo
angesagt
–
höchstens.
Dass
bislang
am
Neumarkt
alles
glimpflich
ausgegangen
sei,
sei
auch
der
besonderen
Umsicht
der
Busfahrer
zu
verdanken.
"
Wie
sie
in
diesem
Gewusel
den
Überblick
behalten
und
mit
der
Ausnahmesituation
besonnen
umgehen,
davor
kann
man
nur
den
Hut
ziehen"
,
erklärt
Sprecher
Marco
Hörmeyer.
"
Die
Busfahrer
leisten
einen
super
Job."
Monatelang
hatten
die
Stadtwerke
an
einem
Plan
getüftelt,
wie
der
Busverkehr
während
der
Bauarbeiten
am
besten
zu
bewerkstelligen
sei.
Ununterbrochen
wird
daran
gefeilt.
Viel
investiert
der
Verkehrsbetrieb
auch
in
die
Information
vor
Ort.
Offizielle
Stellen
sprechen
von
einem
"
prominenten
fünfstelligen
Betrag"
,
auf
dem
die
Stadtwerke
wegen
diverser
Marketingaktionen
rund
um
die
Neumarkt-
Baustelle
hängen
bleiben.
Wie
schon
in
der
ersten
Bauphase
im
Sommer
2013
sendet
das
"
Unternehmen
Lebensqualität"
etwa
Heerscharen
von
Engeln
in
gelben
Warnwesten
aus,
die
Fahrgästen
in
und
aus
dem
Bus
helfen,
ihnen
Abfahrtspläne
erklären
und
sie
zum
richtigen
Bussteig
führen
–
was
nicht
einfach
ist,
seit
die
Haltestellen
vor
dem
Landgericht
verschwunden
sind
und
die
in
der
Johannisstraße
vorübergehend
nicht
angefahren
werden.
Unterstützt
werden
sie
dabei
von
geschulten
Mitarbeitern
der
Bahnhofsmission.
Und
bei
besonders
großem
Bedarf
buchen
die
Stadtwerke
weitere
Kräfte
bei
einer
Promotion
agentur.
Bildtext:
Das
größte
Hindernis
rund
um
die
Riesenbaustelle
am
Neumarkt
sind
zurzeit
die
Fußgänger.
Mit
leichtsinnigen
Fahrbahnüberquerungen
und
überbordender
Neugier
entlang
der
Absperrungen
bringen
sie
sich
immer
wieder
selbst
in
Gefahr
sowie
Busfahrer
und
Bauarbeiter
ins
Schwitzen.
Foto:
Gert
Westdörp
Kommentar
Ignorant
und
rücksichtslos
Die
Fußgänger
machen,
was
sie
wollen:
Dieser
fatale
Eindruck
hat
sich
festgesetzt
bei
den
Verantwortlichen,
Ausführenden
und
anderen
Beteiligten
der
Neumarkt-
Baustelle.
Er
stammt
nicht
von
ungefähr.
Wer
das
rege
Treiben
an
diesem
Knotenpunkt
selbst
einmal
eine
Weile
beobachtet
und
dabei
nicht
nur
in
den
Krater
starrt,
mag
die
Auffassung
teilen,
dass
Hinweisschilder
und
Verkehrsregeln
für
viele,
die
hier
zu
Fuß
–
oder
auch
auf
dem
Rad
–
unterwegs
sind,
tatsächlich
nicht
mehr
zu
sein
scheinen
als
unverbindliche
Handlungsempfehlungen.
Doch
diese
Ignoranz
und
Rücksichtslosigkeit
gefährden
nicht
nur
die
eigene
körperliche
Unversehrtheit.
Sie
strapazieren
auch
unnötig
die
Nerven
von
Dritten,
die
eigentlich
nur
in
Ruhe
und
angstfrei
ihr
Tagwerk
erledigen
wollen
(und
sollen)
.
Allen
voran
die
Bauarbeiter
und
Busfahrer.
Es
grenzt
an
ein
Wunder,
dass
dies-
und
jenseits
des
Bauzauns
noch
niemand
nennenswert
zu
Schaden
gekommen
ist,
seit
hier
wieder
die
Bagger
rollen.
Aber
es
ist
keins:
Nur
den
vielfältigen
Vorkehrungen
und
Vorsichtsmaßnahmen
der
Stadt
ist
das
zu
verdanken.
Autor:
Sebastian Stricker