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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Stadtwerke müssen neues Schalthaus bauen
Zwischenüberschrift:
Weil Amprion die Aufrüstung der Stromtrasse vorbereitet – Millioneninvestition im Umspannwerk Lüstringen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die geplante Aufrüstung der Osnabrücker Stromautobahnen auf 380 Kilovolt zwingt die Stadtwerke zu einer Millioneninvestition. Im Umspannwerk Lüstringen ist ein neues Schalthaus entstanden. Kosten: 2, 8 Millionen Euro.

Seit Monaten wühlen sich Bagger und Bauarbeiter durch den feuchten Untergrund im Dreieck von Hase und Autobahn 33. Das Umspannwerk Lüstringen, der wichtigste Knotenpunkt der städtischen Stromversorgung, wird fit gemacht für künftige Aufgaben. Hier werden die 380-kV-Leitungen angedockt, die im Zuge der Energiewende den Ökostrom nach Süden transportieren und nebenbei Osnabrück versorgen sollen. Weil Netzbetreiber Amprion für den Bau einer 380-kV-tauglichen Anlage Platz braucht, mussten die Stadtwerke ein neues Schalthaus für das Mittel- und Niederspannungsnetz bauen.

Im Umspannwerk Lüstringen ziehen die RWE-Töchter Amprion und Westnetz mit den Stadtwerken und deren Tochtergesellschaft SWO Netz GmbH an einem Stromstrang. Amprion betreibt die Hoch- und Höchstspannungsleitungen, " die Autobahnen", wie SWO-Geschäftsführer Heinz-Werner Hölscher erklärt. Im Mittelspannungsnetz (" die Bundesstraßen") ist Westnetz aktiv. Die Stadtwerke kommen beim Niederspannungsnetz (" Kreis- und Landstraßen") ins Spiel, um die Firmen und Haushalte zu versorgen.

Bislang nutzten Stadtwerke und die RWE-Töchter ein gemeinsames Schalthaus. Jetzt stehen am Rande des Umspannwerkes zwei neue Schalthäuser eines für Westnetz und eines für die Stadtwerke. " Wir hätten ohnehin bald investieren müssen", sagt Ingo Hannemann, Technischer Leiter der Stadtwerke. Die Energiewende hat den Modernisierungsprozess aber beschleunigt. Etliche Kilometer Kabel wurden in breiten Trassen in die Erde gelegt. Kein leichtes Unterfangen angesichts des hohen Grundwasserstandes in der Haseaue und der starken Niederschläge in den vergangenen Wochen. Im April soll das Schalthaus in Betrieb gehen.

In den vier Umspannanlagen in Osnabrück (Lüstringen, Bramstraße, Eversburg und Hörne) übernehmen die Stadtwerke den Strom von den Netzbetreibern. Über 14 eigene Schalthäuser, knapp 1200 Trafostationen und rund 2800 Kabelverteilerschränke wird der Strom von 110-kV-Hochspannung auf 230-Volt-Niederspannung heruntertransformiert und bis zu den Steckdosen in die Osnabrücker Haushalte geliefert. " Und das ohne nennenswerte Störungen oder Ausfälle", betont Heinz-Werner Hölscher, Geschäftsführer der Stadtwerke-Tochter SWO Netz. Er verweist nicht ohne Stolz auf eine Qualitätsrangliste der Bundesnetzagentur. Darin belegt das Stadtwerke-Stromverteilnetz im Niederspannungsbereich bundesweit den fünften Platz mit einer Ausfallquote von einmal einer halben Minute pro Kunde und Jahr.

" Allein unser Stromleitungsnetz in der Osnabrücker Unterwelt ist mehr als 2300 Kilometer lang", sagt Technikleiter Ingo Hannemann. Das entspreche der Entfernung zwischen Osnabrück und Ankara. Im Januar 2012 nahmen die Stadtwerke ein neues Schalthaus in der Umspannanlage in Eversburg in Betrieb. 2, 3 Millionen Euro investierte der kommunale Versorger. Seit 2013 testen Stadtwerke und SWO Netz GmbH in einem Pilotprojekt im Stadtteil Wüste, wie das Stromverteilnetz der Zukunft vor dem Hintergrund der Energiewende aufgestellt sein muss. " Ausgewählte Stromstationen überwachen wir zudem mit modernster Satellitentechnik, was die Steuerung und Überwachung noch besser macht", sagt SWO-Chef Hölscher.
Bildtexte:
Vorsicht, Hochspannung: im Keller des neuen Schalthauses im Umspannwerk Lüstringen laufen die Kabel der Höchstspannungsleitungen ein.
Das Wasser von unten und oben macht den Bauarbeitern in der Haseaue zu schaffen. Rechts das neue Schalthaus.
Ingo Hannemann, Technischer Leiter der Stadtwerke, an der Nahtstelle des Schalthauses.
Fotos:
Michael Gründel
Autor:
Wilfried Hinrichs


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