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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
Überschrift:
Leserbrief
Zwischenüberschrift:
Höchste Aufmerksamkeit
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Artikel " Niedersachsen will Windenergie stark ausbauen" (Ausgabe vom 12. August).

" In dem geplanten Erlass der Landesregierung heißt es: ' Ziel ist dem Entwurf zufolge ein Ausbau der Windkraftleistung auf 20 Gigawatt im Jahr 2050. Aktuell ist davon gut ein Drittel erreicht. Zum Vergleich: Das Atomkraftwerk Emsland leistet 1, 4 Gigawatt.'

Der technisch unbedarfte Leser könnte so annehmen, dass das jetzt schon erreichte Drittel, circa sieben Gigawatt Windkraft, so viel Strom erzeugt wie fünf Atomkraftwerke der 1, 4-Gigawatt-Klasse.

Wie ist es dann zu erklären, dass 2013 das 1, 4-Gigawatt-Atomkraftwerk Emsland allein 11, 5 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt, alle bisher in Niedersachsen installierten 5716 Windräder mit zusammen 7, 9 Gigawatt Leistung aber nur circa 20 Prozent mehr (13, 9 Milliarden kWh)?

Die Erklärung für diesen Widerspruch ist die technisch unsinnige Vermischung von installierter Leistung und elektrischer Arbeit. Die installierte Leistung kennzeichnet nur das mögliche Potenzial einer Anlage, die elektrische Arbeit dagegen den Ertrag der Anlage, der in die Stromversorgung eingespeist wird.

Eine hohe installierte Leistung bedeutet daher zwangsläufig nicht eine hohe Stromerzeugung. Aufgrund der natürlichen Schwankungen der Windstärke ist der Wirkungsgrad einer Windkraftanlage wesentlich niedriger als der des Atomkraftwerks Emsland, das, von Revisionszeiten abgesehen, nahezu permanent auf Volllast betrieben wird.

Die irreführende Vermischung von Stromerzeugung und installierter Leistung (Nennleistung) wird von den Protagonisten der erneuerbaren Energien gerne wider besseres Wissen benutzt, um dem Bürger die Energiewende schmackhafter zu machen [...]. Zur beabsichtigten Senkung des Mindestabstands der Windkraftanlagen zu Wohnhäusern auf das Zwei- bis Dreifache der Höhe des jeweiligen Windrads wünsche ich den betroffenen Bürgern höchste Aufmerksamkeit. Unser Wohnhaus ist 600 Meter von dem 600-Kilowatt-Windrad auf dem Lechtenbrink entfernt. Das ist das Sechsfache der Gesamthöhe der Anlage von 100 Metern.

Die peitschentonartigen Geräusche bei starkem Wind sind dennoch deutlich hörbar und äußerst nervend. Zu denken, dass in Zukunft doppelt so hohe Windräder nur 400 m vom nächsten Haus entfernt sein dürfen, erscheint mir wie ein Albtraum."

Günter Grote

Osnabrück
Autor:
Günter Grote


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