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1.
Erscheinungsdatum:
23.08.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Flüchtlinge ziehen in ehemaliges Bordell
Wohnen im ehemaligen Bordell
Zwischenüberschrift:
Stadt weiter auf der Suche nach Flüchtlingsunterkünften – Container nicht ausgeschlossen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Auf
der
Suche
nach
Wohnraum
für
Asylbewerber
nutzt
die
Stadt
alle
Möglichkeiten.
Angemietet
wurden
jetzt
ein
ehemaliges
Bordell
und
eine
frühere
Mannschaftsunterkunft
der
britischen
Garnison.
Dennoch
fehlen
weiterhin
333
Plätze.
Nicht
ausgeschlossen
wird,
dass
Flüchtlinge
künftig
auch
in
Containern
wohnen
könnten.
Osnabrück.
Wohnen
in
einem
ehemaligen
Bordell:
Auf
der
Suche
nach
Unterkünften
für
Flüchtlinge
will
die
Stadt
nun
auch
ein
ehemaliges
Bordell
an
der
Möserstraße
anmieten.
Im
Erdgeschoss
des
Hauses
befindet
sich
noch
ein
Erotikshop.
Trotz
Kritik
aus
Reihen
der
CDU
und
der
Linken
gab
der
Rat
in
nicht
öffentlicher
Sitzung
grünes
Licht
für
die
Anmietung
dieser
25
Plätze.
Die
Ratsfraktion
der
Linken
protestiert
dagegen
in
einer
Pressemitteilung.
"
Ob
es
um
Vandalismus,
Gewaltdelikte,
Drogenkriminalität
oder
Prostitution
geht
–
wir
können
in
diesem
Umfeld,
in
diesem
Gebäude
keine
Menschen
unterbringen,
die
wir
schützen
wollen"
,
schreibt
der
Fraktionsvorsitzende
Christopher
Cheeseman.
"
Wir
haben
den
Standort
kritisch
diskutiert"
,
sagte
Stadträtin
Rita
Maria
Rzyski
auf
Anfrage
unserer
Zeitung.
Die
Mehrheit
der
Ratsmitglieder
sei
zu
dem
Schluss
gekommen,
dass
ein
Sexshop
"
Teil
unserer
westlichen
Gesellschaft"
sei.
Selbstverständlich
würden
dort
keine
Familien
mit
Kindern
untergebracht.
Der
Mietvertrag
mit
dem
Geschäft
laufe
in
Kürze
aus.
Wenn
die
Stadt
eine
passende
Verwendung
finde,
werde
sie
die
Räume
vielleicht
selbst
anmieten.
Für
Wohnzwecke
sei
der
Laden
aber
ungeeignet.
"
Wenn
wir
einen
entspannten
Wohnungsmarkt
hätten,
wären
wir
auf
dieses
Objekt
sicher
nicht
gekommen"
,
räumt
Rzyski
ein.
Angesichts
der
weiter
steigenden
Flüchtlingszahlen
stehe
die
Stadt
dem
Land
gegenüber
aber
in
der
Pflicht.
In
den
nächsten
Monaten
rechne
Niedersaschen
mit
13
200
Asylantragstellern.
Eine
Entlastung
biete
ein
zweites
Haus
in
der
ehemaligen
Landwehrkaserne.
Die
einstige
Mannschaftsunterkunft
ist
nach
Rzsykis
Auskunft
"
super
in
Schuss"
.
Die
Flüchtlinge,
die
im
Nachbarhaus
lebten,
seien
sehr
zufrieden,
da
es
in
der
Nähe
Einkaufsmöglichkeiten
und
gute
Busverbindungen
gibt.
Das
Haus
eigne
sich
auch
für
Familien
mit
größeren
Kindern,
denen
zwei
nebeneinander
liegende
Wohnungen
abgeboten
werden
können.
54
Plätze
böten
die
Möglichkeit,
Ethnien
sinnvoll
zusammenzubringen.
In
trockenen
Tüchern
sei
auch
die
Anmietung
des
ehemaligen
Nord-
Hotels
an
der
Hansastraße
mit
20
Plätzen.
Weitere
35
Plätze
sollen
an
der
Peiner
Straße
entstehen.
Hier
habe
der
Rat
darüber
diskutiert,
ob
das
Viertel
wegen
der
anderen
nahe
liegenden
Flüchtlingsunterkünfte
weitere
Asylsuchende
aufnehmen
könne.
Angesichts
der
freundlichen
Aufnahme
der
Flüchtlinge
durch
viele
ehrenamtliche
Helfer
seien
Bedenken
ausgeräumt
worden.
Im
vergangenen
Jahr
wurden
bereits
zahlreiche
neue
Wohnungen
angemietet:
an
der
Meller
Straße,
An
der
Petersburg,
am
Heiligenweg,
an
der
Kurzen
Straße,
das
komplette
Haus
89
in
der
Landwehrkaserne.
Alle
neuen
Unterkünfte
reichten
jedoch
nicht
aus,
um
die
Aufnahmequote
des
Landes
zu
erfüllen.
Laut
Rzyski
müsse
die
Stadt
Platz
für
weitere
333
Menschen
auf
der
Flucht
schaffen.
Parallel
zur
Suche
nach
Häusern
werde
auch
eine
"
Containerlösung"
geprüft.
Mögliche
Standorte
würden
auf
den
Anschluss
an
Versorgungsleitungen
untersucht.
Diese
Form
der
Unterbringung
sei
generell
teurer
als
die
Anmietung
von
Wohnungen.
Die
Pauschale
von
5900
Euro,
die
das
Land
Niedersachsen
der
Stadt
pro
Flüchtling
im
Jahr
zahle,
reiche
bei
Weitem
nicht
aus,
sagte
Rzyski.
Allein
für
das
Jahr
2013
blieben
für
die
Stadt
1,
3
Millionen
Euro
nicht
gedeckte
Kosten.
Mit
der
steigenden
Zahl
der
Flüchtlinge
stiegen
auch
diese
Kosten.
Eine
Anhebung
der
Pauschale
sei
zwar
angekündigt,
aber
noch
in
der
Beratung.
Hinzu
komme,
dass
die
Kommunen
die
Flüchtlingskosten
erst
immer
zwei
Jahre
später
erstattet
bekämen.
"
2014
erhalten
wir
die
Pauschale
für
die
Flüchtlinge
von
2012"
,
erläuterte
Rzyski:
"
Wir
würden
gerne
zeitnah
jeden
Asylbewerber
einzeln
abrechnen."
Bildtexte:
In
dem
Anbau
des
Hauses
Möserstr.
39
sollen
die
ersten
Asylbewerber
einziehen,
später
auch
im
Vorderbau,
wo
heute
noch
Studenten
wohnen.
Im
Erdgeschoss
befindet
sich
ein
Erotik-
Shop,
dessen
Mietvertrag
ausläuft.
Die
ehemalige
Mannschaftsunterkunft
in
der
Kaserne
an
der
Landwehrstraße
88
bietet
Platz
für
54
Flüchtlinge.
Das
Haus
89
ist
bereits
ein
Asylbewerberheim.
Fotos:
Michael
Gründel
Kommentar
Den
Ball
flach
halten
Ein
bisschen
weniger
ist
manchmal
mehr:
Die
Aufregung
der
Linken
über
die
Unterbringung
von
Asylbewerbern
in
einem
ehemaligen
Bordell
ist
überzogen.
Die
Stadt
räumt
selbst
ein,
dass
sie
bei
einer
besseren
Lage
auf
dem
Wohnungsmarkt
sicher
nicht
so
schnell
auf
diese
Lösung
gekommen
wäre.
Was
aber
ist
so
schlimm
daran,
dass
im
Anbau
des
Hauses
an
der
Möserstraße
früher
Prostituierte
gearbeitet
haben?
Für
die
Flüchtlinge
ist
allein
wichtig,
dass
sie
vernünftigen
Wohnraum
bekommen.
Bei
dem,
was
sie
auf
der
Flucht
vermutlich
alles
erlebt
haben,
dürfte
die
Vergangenheit
des
Hauses
nebensächlich
sein.
Ebenso
werden
es
die
im
Vorderhaus
lebenden
Studenten
empfinden.
Bleibt
der
Sexshop
im
Erdgeschoss.
Der
Mietvertrag
läuft
aus,
vielleicht
findet
sich
eine
andere
Art
der
Vermarktung.
Wenn
nicht,
werden
die
Asylbewerber
damit
leben
müssen.
Zweifelsfrei
richtig
ist
die
Förderung
der
Linken,
auch
weiter
darüber
nachzudenken,
wie
die
Ausbeutung
von
Frauen
durch
die
Sexindustrie
wirksam
bekämpft
oder
eingeschränkt
werden
kann.
Ein
ehemaliges
Bordell
ist
dennoch
allemal
besser
als
ein
Container
oder
gar
ein
Zelt.
Das
Beste
ist
also,
wir
halten
den
Ball
flach,
dann
kann
sich
die
Aufregung
wieder
legen.
Autor:
Ulrike Schmidt