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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Liebesgaben für die Soldaten an der Front
Zwischenüberschrift:
Ausstellung: Eine Stadt im Ersten Weltkrieg – Frauen strickten warme Strümpfe für die Streitkräfte
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. " Unsere Truppen stehen in heldenmutigem Kampfe zum Schutze des Vaterlandes. Die Not des Krieges zu lindern, ist die patriotische Pflicht jedes Deutschen, der nicht mitziehen kann. Reicher Gaben bedarf es, um den Kämpfern im Felde eine Gabe der Liebe zu senden, um die Kranken und Verwundeten zu pflegen und zu heilen", so der Wortlaut eines Plakats des Roten Kreuzes Osnabrück, datiert auf den 10. August 1914.

Im Folgenden waren darauf die eingerichteten Sammelstellen für Geldspenden und besagte " Liebesgaben" aufgelistet. Der Appell an die " patriotische Pflicht" zeigte Wirkung, besonders bei den zurückgelassenen Frauen und Mädchen, die ihre Ehemänner, Väter und Brüder im Felde wussten. Viele meldeten sich freiwillig für eine Mitarbeit beim Roten Kreuz, andere spendeten Geld, Kleidung und Nahrungsmittel.

Frühzeitig, kurz nach Kriegsbeginn, begannen die Frauen in der Heimat auch schon damit, warme Wollsocken und - unterhosen für die Soldaten an der Front zu stricken. In den weiteren Kriegsjahren wurde das Stricken von wärmendem Unterzeug für die Männer im Krieg zur Dauerbeschäftigung für viele Frauen.

Auffällig früh wurde auch der Handarbeitsunterricht in den Schulen auf die Anforderungen des Krieges umgestellt. Im Amtlichen Schulblatt der Schulbehörde für den Regierungsbezirk Osnabrück hieß es am 21. August 1914: " Es ist erwünscht, daß in den Handarbeitsstunden von jetzt ab ausschließlich Liebesgaben für die im Felde stehenden Truppen angefertigt und den Vaterländischen Frauenvereinen der betreffenden Orte zur Verfügung gestellt werden. Als Liebesgabe kommen wesentlich in Betracht: wollene Strümpfe (mittleres und größeres Maß), wollene gestrickte Leibbinder, wollene gestrickte Unterziehjacken." In der Folge gingen zahlreiche Anfragen von Osnabrücker Schulen bei der Stadtverwaltung ein, Geld für die Anschaffung von Wolle zum Strümpfestricken bewilligt zu bekommen.

Die Truppen waren dankbar für die " Liebesgaben", die ihnen per Zug oder Automobil zugestellt wurden. In einem Brief von Major Wilde an Oberbürgermeister Rißmüller, geschrieben am 8. Oktober 1914 von der " Stellung südlich Fort Brimont", dankt er dem Roten Kreuz in Osnabrück und weist darauf hin, " wie außerordentlich sachgemäß praktische Sachen von vorzüglicher Qualität ausgewählt sind. Ein warmes Hemd, eine warme Unterhose, Strümpfe, Pulswärmer kann jetzt jeder gebrauchen."
Bildtext:
Strickend Frauen (von links) Irma Wurm, eine Freundin der Tochter, Frau Wurm und Grete Wurm.Alois Wurm war Direktor des Stahlwerks Osnabrück.

Eine Stadt im Ersten Weltkrieg

Bis zum 28. September zeigt das Museum Indus triekultur seine Ausstellung " Eine Stadt im Ersten Weltkrieg. Osnabrück 1914–1918". In dieser Serie stellen wir Exponate der Ausstellung vor. Zu sehen sind sie im Magazingebäude am Süberweg 50a in Osnabrück. Die Öffnungszeiten: mittwochs bis sonntags 10 bis 18 Uhr.
Autor:
Regine Bruns


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