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1.
Erscheinungsdatum:
21.08.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Schoeller muss Nachbarin weiter kostenlos Wasser liefern
Zwischenüberschrift:
Oberlandesgericht: Vertrag von 1930 bindend – Brunnen ausgetrocknet
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Papierfabrik
Schoeller
in
Osnabrück-
Gretesch
muss
einer
Nachbarin
weiter
kostenlos
Trinkwasser
liefern.
Das
hat
das
Oberverwaltungsgericht
Oldenburg
entschieden.
Ein
Vertrag
von
1930
habe
weiterhin
Gültigkeit.
Das
Urteil
ist
nicht
rechtskräftig.
In
den
Zwanzigerjahren
des
vorigen
Jahrhunderts
wurde
der
Durst
der
florierenden
Papierfabrik
immer
größer.
Ohne
Wasser
kein
Papier.
Also
saugte
Schoeller
immer
mehr
Grundwasser
an
die
Oberfläche
–
mit
fatalen
Folgen
für
einen
Bauernhof
in
der
Nachbarschaft:
Dessen
Hausbrunnen
trocknete
aus.
Der
Hofbesitzer
zog
vor
das
Landgericht
Osnabrück
und
setzte
sein
Recht
durch.
Am
2.
September
1930
verpflichtete
sich
Schoeller
vertraglich,
eine
Wasserleitung
vom
Pumpwerk
zum
Nachbarn
zu
legen
und
Wasser
für
Haus
und
Hof
zu
liefern.
Das
tat
Schoeller
bis
zum
Mai
2013.
Da
teilte
das
Unternehmen
der
neuen
Hofbesitzerin
mit,
den
Vertrag
zum
31.
Dezember
2013
zu
kündigen.
Der
Hof
gehört
inzwischen
der
Unternehmensberaterin
und
Personaltrainerin
Daniela
Ben
Said.
2010
erwarb
die
Gründerin
von
"
Quid
agis"
(Was
machst
Du?
Was
bewegt
Dich?
)
das
Anwesen
als
Wohn-
und
Arbeitsstätte.
Im
früheren
Wirtschaftsgebäude
richtete
sie
Seminarräume
ein,
in
den
Ställen
und
auf
den
Wiesen
leben
Pferde,
Hühner,
Hunde,
Gänse.
Ben
Said
klagte
gegen
die
Kündigung
des
Wasserlieferungsvertrages
und
bekam
jetzt
am
Oberlandesgericht
in
Oldenburg
recht.
Die
Vorinstanz,
das
Landgericht
Osnabrück,
hatte
Schoeller
dagegen
im
Recht
gesehen
und
die
Klage
abgewiesen.
Schoeller
hatte
die
Kündigung
damit
begründet,
dass
die
Vereinbarung
von
1930
allein
zugunsten
des
damaligen
Eigentümers
gegolten
hatte.
Außerdem
sei
es
heute
ohne
großen
Aufwand
möglich,
das
Grundstück
an
die
öffentliche
Wasserversorgung
anzuschließen.
Darin
sieht
das
Oberlandesgericht
aber
keinen
hinreichenden
Kündigungsgrund.
Hintergrund
der
Verpflichtung
aus
dem
Jahr
1930
sei
der
Umstand
gewesen,
dass
dem
damaligen
Hofbesitzer
der
kostengünstige
Zugang
zum
Grundwasser
über
eigene
Brunnen
nicht
mehr
möglich
war.
Dem
Vertrag
lagen
nach
Aussagen
des
Gerichts
Gutachten
zugrunde,
wonach
die
Pumpen
der
Papierfabrik
den
Nachbarn
das
Grundwasser
entzogen.
Dass
sich
daran
etwas
geändert
haben
könnte,
habe
die
Papierfabrik
Schoeller
im
aktuellen
Verfahren
nicht
vorgetragen.
Es
lägen
keine
Erkenntnisse
vor,
ob
sich
der
Grundwasserstand
seither
wieder
erhöht
habe
und
die
Versorgung
über
private
Hausbrunnen
unter
Umständen
wieder
möglich
wäre,
so
das
Gericht.
Daher
gelte
die
Vereinbarung
von
1930
weiter.
Das
Urteil
ist
noch
nicht
rechtskräftig.
Daniela
Ben
Said
freut
sich
über
das
Urteil,
will
aber
nicht
weiter
dazu
Stellung
nehmen,
um
den
Konflikt
nicht
anzuheizen.
Auch
eine
Schoeller-
Sprecherin
hält
sich
bedeckt.
"
Wir
werden
die
Urteilsbegründung
abwarten,
um
über
das
weitere
Vorgehen
zu
entscheiden"
,
teilte
sie
auf
Nachfrage
mit.
Wie
viele
Nachbarn
Schoeller
aufgrund
alter
Vereinbarungen
mit
Wasser
beliefern
muss
und
welche
Kosten
damit
verbunden
sind,
konnte
sie
nicht
sagen.
Der
Experte
für
diese
Fragen
ist
im
Urlaub.
Bildtexte:
Die
Papierfabrik
Schoeller
in
Osnabrück-
Gretesch
muss
einer
Nachbarin
weiterhin
kostenlos
Wasser
liefern.
22
Tonnen
oder
135
000
Quadratmeter
Fotobasispapier
lassen
sich
pro
Stunde
auf
der
Papiermaschine
1
im
Osnabrücker
Stammwerk
der
Felix-
Schoeller-
Gruppe
herstellen.
Die
Maschine
wurde
1986
in
Betrieb
genommen.
Fotos:
Michael
Hehmann,
Archiv/
Schoeller
Wasser
für
Schoeller
Wasser
ist
ein
wichtiger
Grundstoff
für
die
Papierproduktion.
Vor
200
Jahren
lieferte
der
Belmer
Bach
der
Papierfabrik
Gruner
das
nötige
Wasser.
Als
Schoeller
das
Unternehmen
übernahm,
stieg
die
Produktion
und
damit
der
Wasserverbrauch
kontinuierlich
an.
Das
Wasser
des
Belmer
Baches
reichte
bald
nicht
mehr
aus.
Deshalb
zapfte
Schoeller
Anfang
des
20.
Jahrhunderts
das
Grundwasser
im
Gretescher
Bruch
an.
Die
Wasserentnahme
und
die
intensivierte
Landwirtschaft
führten
zu
einer
Entwässerung
des
Niedermoors
in
der
Bachaue.
Die
Folge:
Es
bildeten
sich
Senken,
die
sich
mit
Regenwasser
füllen
und
heute
als
wertvolle
Biotope
gelten.
Seit
1999
ist
es
Schoeller
erlaubt,
4,
2
Millionen
Kubikmeter
Grundwasser
pro
Jahr
zu
fördern.
Anlass
für
diese
Bewilligung
war
der
Plan,
eine
weitere
Papiermaschine
zu
bauen.
Tatsächlich
wird
diese
Menge
nach
Angaben
der
Stadtverwaltung
jedoch
seit
1986
deutlich
unterschritten.
In
den
Jahren
2006
bis
2008
lagen
die
Entnahmemengen
noch
bei
drei
Millionen
Kubikmeter
pro
Jahr,
2009
bei
2,
4
Millionen
und
in
den
Jahren
2010
bis
2012
zwischen
2,
6
und
2,
7
Millionen
Kubikmeter.
Die
Entnahmemenge
ist
tendenziell
zurückgegangen.
Autor:
hin