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1.
Erscheinungsdatum:
02.02.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Die
Stadt
Osnabrück
und
der
Schweizer
Franken.
Überschrift:
Zinsmanagement bringt 20 Millionen Euro
Zwischenüberschrift:
Wie riskant sind die Finanzgeschäfte? – Franken-Kredite sind nicht abgesichert
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Das
städtische
Schuldenmanagement
hat
sich
trotz
des
Schweizer-
Franken-
Schocks
offenbar
gelohnt:
Rund
20
Millionen
Euro
haben
die
Finanzverwalter
nach
eigenen
Angaben
seit
dem
Jahr
2000
erwirtschaftet.
Die
Schuldenmanager
setzen
seit
15
Jahren
verschiedene
Methoden
ein,
um
die
Zinslasten
zu
verringern.
Unter
anderem
durch
Kontenpooling,
Franken-
Kredite,
Derivate
oder
Steuerung
der
Fälligkeiten
und
Risiken
sei
es
gelungen,
seit
dem
Jahr
2000
rund
20
Millionen
Euro
zu
erwirtschaften
beziehungsweise
einzusparen,
teilte
Finanzchef
Thomas
Fillep
auf
Anfrage
unserer
Redaktion
mit.
Dagegen
steht
aktuell
ein
Verlustrisiko
von
16
Millionen
Euro
durch
die
Aufwertung
des
Schweizer
Franken.
Ist
es
Spekulation
und
Zockerei,
was
die
Zinsjongleure
im
Stadthaus
mit
den
kommunalen
Schulden
anstellen?
Im
Finanzausschuss
mahnte
Grünen-
Fraktionschef
Michael
Hagedorn
vor
allem
die
FDP,
die
Worte
sorgfältiger
zu
wählen.
Das
Team
unter
der
Leitung
von
Fachbereichsleiter
Volker
Hänsler
spekuliere
oder
zocke
nicht
mit
kommunalem
Vermögen,
sondern
versuche,
die
Zinslast
der
Stadt
durch
sinnvolle
Steuerung
der
Kredite
und
Marktbeobachtung
zu
minimieren.
Unterm
Strich
sei
das
in
den
vergangenen
15
Jahren
auch
gelungen,
so
Hagedorn.
Lehren
ziehen
FDP-
Fraktionschef
Thomas
Thiele
kritisiert
dagegen
seit
Jahren
die
kommunalen
Aktivitäten
auf
dem
Finanzmarkt.
Er
fordert
nach
dem
aktuellen
Franken-
Schock,
in
Zukunft
vollständig
auf
Fremdwährungskredite
und
risikobehaftete
Finanzprodukte
wie
Derivate
zu
verzichten.
Bei
den
Derivaten
sind
jene
zur
Zinssicherung
und
jene
zur
Zinsoptimierung
zu
unterscheiden.
23
Derivate
zur
Zinssicherung
stehen
im
städtischen
Portfolio.
Dabei
handelt
es
sich
nach
Angaben
von
Fachbereichsleiter
Hänsler
um
sogenannte
Festzinszahlerswaps
oder
Caps.
Beim
Festzinszahlerswap
wird
der
zum
Zeitpunkt
einer
Kreditaufnahme
marktübliche
Festzins
für
eine
bestimmte
Laufzeit
vereinbart.
Es
sei
im
Kern
also
ein
Festzinskredit.
Die
sogenannten
Caps
wirken
dagegen
wie
eine
Versicherung
gegen
zu
hohe
Zinsen.
Sie
werden
bei
Krediten
mit
variablen
Zinsen
eingesetzt.
Die
Stadt
als
Kreditnehmer
zahlt
eine
Prämie
(wie
bei
einer
Versicherung)
.
Übersteigt
der
Zinssatz
eine
bestimmte
Höhe,
tritt
die
Versicherung
ein.
Mit
diesen
Instrumenten
werde
das
Zinsänderungsrisiko
ausgeschlossen,
sagt
Hänsler.
Ohne
Versicherung
Daneben
verfügt
die
Stadt
über
ein
Derivat
zur
Zinsoptimierung.
Es
beruht
auf
der
Idee,
ein
–
wie
Hänsler
sagt
– "
begrenztes
Risiko"
einzugehen,
um
Zinseinsparungen
zu
erreichen.
Die
Stadt
habe
im
Gegensatz
zu
anderen
Kommunen
immer
besonderen
Wert
auf
die
Begrenzung
des
Risikos
gelegt.
Diese
Zinsoptimierungsgeschäfte
brachten
mal
Gewinne,
mal
Verluste.
Unter
Strich
bleibt
nach
Angaben
der
Finanzverwaltung
ein
Plus
von
1,
66
Millionen
Euro.
Mit
Einführung
der
neuen
Haushaltsführung,
der
Doppik,
im
Jahr
2009
stellte
die
Finanzabteilung
die
Zinsoptimierungsgeschäfte
ein.
"
Das
einzige
noch
bestehende
Optimierungsgeschäft
erwirtschaftet
vertraglich
gesichert
rund
14
000
Euro
jährlich
bis
2027"
,
so
Hänsler.
Bei
den
Fremdwährungskrediten
verzichtete
die
Stadt
auf
eine
Versicherung
gegen
das
Währungsrisiko,
weil
die
Prämien
den
Zinsvorteil
aufgezehrt
hätten.
Eine
Absicherung
erschien
nach
Hänslers
Worten
auch
nicht
erforderlich,
weil
die
Prognosen
"
bankübergreifend"
eine
Verbesserung
oder
zumindest
ein
Gleichbleiben
des
Wechselkurses
von
Franken
und
Euro
in
Aussicht
gestellt
hätten.
0,
47
Prozent
Zinsen
Neun
Franken-
Kredite
im
Umfang
von
zusammen
49,
4
Millionen
Euro
stehen
in
den
städtischen
Büchern,
das
entspricht
48,
4
Millionen
Euro.
Das
Minus
auf
dem
Girokonto
beträgt
aktuell
rund
140
Millionen
Euro.
Knapp
ein
Drittel
der
Liquiditätskredite
hält
die
Stadt
damit
zurzeit
in
Schweizer
Franken.
Durch
die
Aufwertung
des
Franken
seit
2010
und
die
Freigabe
des
Wechselkurses
droht
der
Stadt
ein
Verlust
von
16
Millionen
Euro.
Der
würde
wirksam,
wenn
die
neun
Kredite
nicht
verlängert
würden.
Der
nächste
Kredit,
der
zur
Verlängerung
ansteht,
ist
einer
über
fünf
Millionen
Euro.
Er
hatte
eine
Laufzeit
von
einem
Jahr
und
endet
am
13.
März.
Der
Zinssatz:
0,
47
Prozent.
Mehr
über
die
Kreditgeschäfte
von
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
im
Netz
auf
www.noz.de/
os
Weitere
Berichte
zur
Geldpolitik
auf
www.noz.de/
eurozone
Stimmen
Sie
ab:
Wie
weit
darf
eine
Kämmerei
beim
Schuldenmanagement
gehen?
Umfrage
auf
www.noz.de/
os
Bildtext:
Der
Euro
verliert
seit
2010
an
Wert
gegenüber
dem
Schweizer
Franken.
Wenn
die
Stadt
Osnabrück
jetzt
ihre
Franken-
Kredite
zurückzahlen
müsste,
entstünde
ihr
ein
Verlust
von
rund
16
Millionen
Euro.
Grafik:
Landwehr
Foto:
Imago/
Quelle:
finanzen-
net
Damit
arbeiten
die
Zinsmanager
Kontenpooling:
Am
Ende
eines
Arbeitstages
werden
die
Girokonten
aller
städtischen
Tochtergesellschaften
automatisch
überprüft
und
Guthaben
auf
ein
gemeinsames
Konto
überwiesen.
Über
Nacht
kann
das
Geld
Gewinn
bringend
arbeiten.
Derivate
zur
Zinssicherung
funktionieren
so:
Bank
A
leiht
der
Stadt
eine
Million
Euro
zu
einem
variablen
Zins.
Steigen
die
Zinsen,
wird
es
teuer
für
die
Stadt.
Dagegen
kann
sie
sich
mit
einem
sogenannten
Swap
(Tausch)
absichern.
Dazu
braucht
die
Stadt
eine
Bank
B,
die
bereit
ist,
den
variablen
Zins
aus
dem
Kredit
bei
Bank
A
zu
übernehmen.
Sie
erhält
dafür
einen
festen
Zinssatz
von
der
Stadt.
Das
funktioniert,
wenn
Stadt
und
Bank
die
Zinsentwicklung
unterschiedlich
einschätzen.
Aber
nur
einer
gewinnt
dabei.
Swaps
sind
jederzeit
auflösbar
und
verkäuflich.
Kommentar
Keine
Panik
Im
Zweifel
geht
Sicherheit
vor
Rendite.
Das
ist
der
rote
Faden
in
der
Finanzrichtlinie,
die
der
Stadtrat
2012
nach
dem
ersten
Franken-
Schock
verabschiedete.
Und
so
handeln
die
städtischen
Zinsmanager
auch.
Sie
sind
mitnichten
Zocker
und
Spekulanten.
Es
ist
wichtig,
sich
die
Geschäfte
genauer
anzusehen.
23
der
24
Derivate
dienen
der
Zinssicherung,
minimieren
also
das
Risiko.
Auch
die
Franken-
Kredite
waren
in
ihrem
Ursprung
keine
Spekulationsgeschäfte,
sondern
eine
Variante,
um
billiger
an
Geld
zu
kommen.
Der
Fehler
war,
dass
die
Zinsmanager
nicht
rechtzeitig
den
Absprung
schafften.
Deshalb
sollte
die
aktuelle
Debatte
nicht
dazu
verleiten,
das
Zinsmanagement
insgesamt
infrage
zu
stellen.
Die
20
Millionen
Euro
sind
real
erwirtschaftetes
Geld
–
anders
als
die
16
Millionen,
die
als
Verlust
aus
den
Franken-
Krediten
drohen.
Aber
wird
dieser
Verlust
jemals
realisiert?
Dazu
käme
es
nur,
wenn
die
Stadt
ihre
Schulden
im
großen
Stil
abbauen
würde
oder
die
Banken
auf
lukrative
Geschäfte
verzichteten.
Beides
ist
sehr
unwahrscheinlich.
Autor:
Wilfried Hinrichs