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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Leserbriefe
Zwischenüberschrift:
Es gab schon eine Hans-Calmeyer-Schule
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zu dem Artikel " Villa Schlikker bald Hans-Calmeyer-Haus? Rat erwägt Umbenennung früherer Nazi-Zentrale" und dem Kommentar " Besser spät als nie" von Sebastian Stricker (Ausgabe vom 6. August).
" Der Artikel veranlasst mich als ehemaligen Rektor der Hans-Calmeyer-Orientierungsstufe, in Erinnerung zu rufen, dass unsere Schule an der Lotter Straße also in unmittelbarer Nähe zur Villa Schlikker seit dem 19. März 1998 Hans Calmeyer zum Namenspatron wählte. Der Entscheidung [. . .] war eine intensive Beschäftigung von Kollegium und Schülern mit Calmeyers Rettungswerk vorausgegangen. Dabei wurden wir maßgeblich durch den verstorbenen Peter Niebaum, den damaligen Vorsitzenden der Calmeyer-Initiative, unterstützt. Auf der Namensgebungsfeier sprachen der damalige Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip, Peter Niebaum und Harry van der Mark, Schulleiter unserer niederländischen Partnerschule in Hengelo.
Jahr für Jahr bis zur Abschaffung der Schulform ' Orientierungsstufe' lernten unsere Schüler im Unterricht, in Projekten und in einer kleinen Schrift Hans Calmeyer und seinen Anteil an der Rettung von Juden in den Niederlanden kennen und setzten sich auseinander mit einem Menschen, der unter einem Unrechtsregime mit Mut und bürokratischen Tricks weit über 3000 Menschen auf sein ' Rettungsfloß' hat ziehen können. Unsere pädagogische Zielsetzung war, sein Wirken als ermutigendes Beispiel für Toleranz und friedliches Zusammenleben zu erfahren unter dem Motto ' Der Name soll uns erinnern und mahnen'. Es hat also schon lange vor der Anregung von Ex-Oberbürgermeister Boris Pistorius einen schulischen Beitrag gegeben, Calmeyers Wirken zu würdigen – [. . .] ganz im Sinne des Kommentators, ' Calmeyer ins kollektive Bewusstsein seiner Geburtsstadt zu rücken'. Nur ist leider mit dem Ende der Schulform dann auch der Name nicht von anderen Schulen übernommen worden."
Joachim Prell
Hasbergen
Calmeyer kein Stiefkind
"[. . .] Wenn man seit 1986 die Forschungsarbeit von Peter Niebaum zu Hans Calmeyer intensiv mitverfolgt hat und im Namen der Stadt Osnabrück mehrere Ausstellungen zu seinem Rettungswerk eröffnen durfte [. . .], dann erfüllt es einen schon mit äußerstem Befremden, dass hier ein junger Journalist sich die Bemerkung erlaubt, die Stadt behandle den Judenretter wie ein Stiefkind.
Ich stelle dies fest unabhängig von der Frage, ob es nicht längst angebracht ist, diesem größten Judenretter in unserem Land in seiner Heimatstadt eine eingehende Ausstellung zu widmen (was ich bejahe), sondern im Hinblick darauf, dass die Stadt Hans Calmeyer bereits 1994 mit der Möser-Medaille geehrt hat und die Laudation Avi Primors bei der Verleihung zu den bewegendsten Reden gehört, die mir im Rahmen der so notwendigen Erinnerungsarbeit je zu Ohren gekommen sind. Die am 11. Oktober 2004 im Landtag in Hannover eröffnete Ausstellung stand im Übrigen in der Trägerschaft der Stadt, des Erich-Maria-Remarque-Friedenszentrums sowie der Hans-Calmeyer-Initiative. Die Ausstellung fand statt im Anschluss an eine Untersuchung der Niederländerin Geraldine van Frijdag, die diese im Auftrag der Stadt Osnabrück angefertigt hatte, nachdem der niederländische Historiker Stuhldreher unglaubliche Vorwürfe gegen Calmeyer erhoben hatte.
Dies nur als kleiner Hinweis darauf, dass der Rat der Stadt sich seit vielen Jahren mit dem Thema befasst und dies auch weiterhin tun wird, zumal die Hans-Calmeyer-Initiative im Vorfeld des Rats antrages der CDU alle kulturpolitischen Sprecher der Ratsfraktionen mit der Bitte um eine Dauerausstellung konfrontiert hat. Im Übrigen hat Peter Niebaum sich bis zu seinem Tod im vergangenen Jahr unermüdlich weiter für die Ehrung Calmeyers eingesetzt, nachdem die Platzbenennung in der Nähe von dessen früherem Wohnort in der Friedrichstraße recht früh erfolgt war (1988). Ein Resultat dieses Einsatzes ist auch das erwähnte Gedenktäfelchen′ in der Martinistraße. [. . .]."
Karin Jabs-Kiesler
Bürgermeisterin
der Stadt Osnabrück
Autor:
Joachim Prell, Karin Jabs-Kiesler
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