User Online: 3 |
Timeout: 07:03Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
18.08.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
"Warmer Abbruch" ging schief
Zwischenüberschrift:
Die Straßennamen Vorderhall und Widerhall im Stadtteil Dodesheide erinnern an traditionsreiche Ausflugslokale
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Das
offizielle
Straßenkataster
der
Stadt
nennt
als
Erklärung
für
die
eher
ungewöhnlichen
Straßennamen
Vorderhall
und
Widerhall,
dass
es
sich
um
alte
Flurbezeichnungen
handle.
Günther
Wredes
Standard-
Verzeichnis
der
geschichtlichen
Ortsnamen
ist
da
etwas
zurückhaltend.
Unter
Vorderhall
findet
sich
gar
nichts,
während
Widerhall
nur
als
"
Ortsteil
von
Bramsche
an
der
Grenze
zur
Epener
Mark"
erwähnt
wird.
In
der
Tat
existiert
bis
heute
in
Bramsche
in
der
beschriebenen
Lage
auch
eine
Straße
"
Wiederhall"
,
allerdings
mit
"
ie"
geschrieben.
Für
das
Osnabrücker
Straßen-
Paar
Vorderhall
und
Widerhall
lässt
sich
feststellen,
dass
es
in
etwa
die
geografische
Lage
der
alten
Kaffeehäuser
gleichen
Namens
widerspiegelt,
die
sich
schon
in
der
zweiten
Hälfte
des
19.
Jahrhunderts
großer
Beliebtheit
erfreuten.
Die
Leute
aus
Schinkel
machten
gern
ihren
Sonntagsspaziergang
entlang
des
Grünzuges
der
alten
Landwehr
in
Richtung
Haste
und
legten
dann
bei
Vorderhall
im
Bereich
der
heutigen
Kreuzung
Knollstraße/
Haster
Weg
eine
Kaffeepause
ein.
Andere
gingen
über
den
Birkenweg
durch
das
Gartlager
Gehölz
zum
Kaffeehaus
Widerhall
am
Haster
Weg.
Widerhall
rühmte
sich
seiner
ausgedehnten
Gartenanlagen
mit
Kegelbahn,
Kegelhaus,
vier
Schießständen,
vier
Wippen,
zwei
Schaukeln,
zwei
Karussells
und
einem
Rundlauf.
Je
nach
Wetter
fanden
die
Sonntagskonzerte
im
Garten
oder
im
großen
Saal
statt.
In
einer
Zeitungsmeldung
aus
dem
Jahr
1923
heißt
es:
"
Ein
geräumiges
Podium
für
die
Musik
ist
angelegt
worden,
das
auch
Gesangvereinen
für
Liedervorträge
zur
Verfügung
steht.
Die
beiden
Englischen
Trauerbuchen,
deren
weitausholendes
Blätterdach
zu
behaglicher
Rast
im
kühlen
Schatten
einladen,
stellen
eine
botanische
Sehenswürdigkeit
dar."
Besitzer
und
Wirt
war
von
1908
bis
1930
Gerhard
Schulze,
danach
Josef
Langkop.
Am
7.
März
1936
wurde
gegen
4
Uhr
morgens
Feueralarm
gegeben.
Der
Dachstuhl
des
Nordflügels
stand
in
hellen
Flammen.
Die
Feuerwehr
war
schnell
vor
Ort
und
hatte
den
Brand
bald
unter
Kontrolle.
Wie
die
Kripo
später
ermittelte,
lag
eine
vorsätzliche
Brandstiftung
durch
die
Ehefrau
des
Besitzers
vor.
Sie
hatte
sich
davon
eine
Modernisierung
des
Lokals
auf
Kosten
der
Versicherung
versprochen.
Daraus
wurde
nun
leider
nichts,
das
alte
Gemäuer
wurde
instand
gesetzt.
Im
Krieg
erhielt
der
Saal
einen
Bombentreffer
und
wurde
nicht
wieder
aufgebaut.
Im
Haupthaus
ging
der
Gastbetrieb
noch
bis
zum
Abriss
in
den
1960er-
Jahren
weiter.
Das
Kaffeehaus
Vorderhall
war
besonders
bei
Familien
mit
Kindern
beliebt,
weil
hier
in
einer
Menagerie
neben
Pfauen
und
Fasanen
auch
ein
lustiger
Affe
seine
akrobatischen
Kunststückchen
vollführte.
Im
Garten
konnten
Pärchen
vor
der
romantischen
Kulisse
einer
Windmühle
tanzen.
Besitzer
war
zu
Beginn
des
20.
Jahrhunderts
Fritz
Ruppenkamp,
in
den
1930er-
Jahren
verkaufte
er
an
A.
Laumeier.
Auch
das
Lokal
Vorderhall
brannte:
Am
9.
Januar
1928
bemerkten
Kinder,
die
auf
der
Eisbahn
Gartlage
ihre
Runden
drehten,
gegen
16
Uhr
dicke
Rauchschwaden
aus
dem
Stallgebäude
hervorquellen.
Zahlreiche
Eisläufer
waren
im
Nu
zur
Stelle
und
halfen
beim
Löschen.
Aber
sie
und
die
herbeigeeilten
Feuerwehrleute
konnten
nicht
verhindern,
dass
das
alte
Fachwerkgebäude
bis
auf
die
Umfassungsmauern
herunterbrannte.
Ursache
war
ein
schadhafter
Schornstein.
In
der
Nachkriegszeit
ging
der
Schankbetrieb
bis
Anfang
der
1960er-
Jahre
weiter,
dann
erfolgte
der
Umbau
zu
einer
Filiale
der
Oldenburgischen
Landesbank.
Heute
führt
eine
Pizzeria
an
der
Knollstraße
170
den
traditionsreichen
Wirtshausnamen
Vorderhall
fort.
Bildtexte:
Der
Sonntagsspaziergang
führte
viele
Bürger
aus
Osnabrück
und
Schinkel
zum
Kaffeehaus
Widerhall
am
Haster
Weg.
Das
Kaffeehaus
Vorderhall
bot
Pärchen
zum
Tanzen
die
romantische
Kulisse
einer
alten
Windmühle.
Die
beiden
zeitgenössischen
Ansichtskarten
entstammen
der
Sammlung
Helmut
Riecken.
Der
Widerhall
gehört
zu
den
ungewöhnlichsten
Osnabrücker
Straßennamen.
Die
Straßen
Vorderhall
und
Widerhall
sind
Seitenstraßen
des
Haster
Weges
und
haben
eine
gemeinsame
Kreuzung.
Autor:
Joachim Dierks