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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Naturerlebnis mit allen Sinnen
Zwischenüberschrift:
Lehrreicher Abendrundgang im Garten des Museums am Schölerberg
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die Augen reichen nicht aus, um eine Pflanze zu erfassen, man muss sie fühlen, riechen und die ungiftigen auch probieren. Dafür, dass die Gäste bei einer Feierabendführung durch den Museumsgarten am Schölerberg genau das taten, sorgte Andrea Hein vom Umweltbildungszentrum.
Der Rundgang nach Feierabend sei ein Pilotprojekt gewesen, erzählt sie. " Es hat bereits öfter die Nachfrage nach Abendveranstaltungen gegeben. Deshalb machen wir den Versuch, eine Reihe zu etablieren."
Als Einstieg für den Rundgang wählt sie den Sinnesgarten. Beim Eintreten bemerken die Besucher bekannte und neue Gerüche. " Bei jedem werden andere Assoziationen geweckt. Manche Gerüche sind nicht eindeutig zu beschreiben", weiß die Botanikerin. " Einige verbinden Lavendel mit Schrankgeruch, andere denken sofort an Urlaub." Oregano werde von Kindern oft als " Pizzapflanze" erkannt. Als Hein Blätter der Weinraute herumgibt, sind die Meinungen geteilt. Während der starke Geruch zunächst nicht gut ankommt, bleibt danach ein Kokosduft an den Fingern. Ganz deutlich zu hören ist, wie Hein durch den Beinwell streicht, auch die Besucher fühlen, wie rau das Blatt ist. Die Zypressen-Wolfsmilch hingegen ist ganz weich in den Händen. " Die Oberflächen haben unterschiedliche Funktionen", erklärt Hein, " raue Blätter sind ein Schutz gegen fressende Tiere."
Neben dem Sinnesgarten liegt der Naturgarten mit verschiedenen Themenbereichen. In einem Beet wachsen Pflanzen zum Färben, ein anderes ist mit ursprünglichen Gemüsesorten bepflanzt. Dazu gehören der Meerkohl und die Melde, aber auch die Rauke, die ursprüngliche deutsche Sorte des heute gebräuchlichen Rucola. In einem weiteren Beet finden sich Energiepflanzen wie die Durchwachsene Silphie. Diese große Blume wird derzeit erforscht, da sie viel Biomasse produziert.
Die Besucher erfahren auch, dass sich viele wild wachsende Pflanzen für Salate oder Tees eignen. Welche Pflanzen entfalten heilende Kräfte, und wann sind sie besonders aromatisch? " Der Beifuß regt durch Bitterstoffe die Magensaftproduktion an. Er dient auch als Grundnote für Parfüme." Auch über die Geschichten der Pflanzen und Kulturtechniken weiß Hein viel zu berichten: Der Beifuß etwa wirke pharmazeutisch und sei im Mittelalter mit Hexerei in Verbindung gebracht worden. Aufgrund von weiten, blau blühenden Flachsfeldern sei vermutlich einmal der Ausdruck " Ausflug ins Blaue" entstanden.
Der Rundgang endet mit einer gemütlichen Runde im Café des Museums. Zu Brot mit selbst gemachtem Kräuterquark bietet Hein Apfelsaft an, den sie mit Gundermann, Giersch und Pfefferminz gewürzt hat. Die vielen Anmeldungen an diesem Abend sprechen für das Konzept, meint Hein: " Wir können uns vorstellen, in Zukunft weitere ähnliche Abendveranstaltungen im Garten oder anderen Bereichen des Museums anzubieten."
Bildtext:
Die Biologin Andrea Hein zeigt den Besuchern verschiedene Pflanzen und demonstriert auch, wie sie riechen und sich anfühlen.
Foto:
Egmont Seiler
Autor:
johl


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