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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Höchstspannung im Bürgerforum
Zwischenüberschrift:
Aufregung um Bissendorfs Trassenfindungsprozess
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Manche Bissendorfer machen manche Lüstringer nervös. Es geht um den Bissendorfer " Trassenfindungsprozess" mit 13 Varianten für die Verlegung neuer Höchstspannungsleitungen. Akteure der Stadt versuchten, Besucher des Bürgerforums Darum/ Gretesch/ Lüstringen zu beruhigen.

Die Firma Amprion will Hochspannungsleitungen in Höchstspannungsleitungen verwandeln. Sie sollen statt 220 Kilovolt dann 380 Kilovolt transportieren. Zwei Bürgerinitiativen und die Stadt Osnabrück wollen die Anwohner vor dem Elektrosmog schützen. Doch nun sorgt eine Aktion in der Nachbargemeinde Bissendorf für Unruhe. Lüstringer befürchten, dass sie vor vollendete Tatsachen gestellt werden könnten und die Trasse so verlaufen wird, wie es die Bissendorfer wollen. Osnabrücker aus dem Grenzgebiet befürchten, dass sich die Stadt zu wenig engagiert, und drängen auf eine rasche Reaktion auf den Trassenfindungsprozess der Nachbarn. Annette Klein Ostendarp-Cziráky vom Fachbereich Städtebau kündigte eine Stellungnahme für Februar oder März an. Stadträtin Rita Maria Rzyski versuchte, die Bürger zu beruhigen: " Es entsteht der Eindruck, dass wir etwas verpassen. Das ist nicht der Fall. Die Bissendorfer erwecken den Eindruck großer Aktivität, aber unabhängig davon, wie viele Trassenvarianten sie anbieten: Sie unterliegen den gleichen Kriterien. Die Bundesnetzagentur entscheidet." Frank Henning (SPD, MdL) sagte dazu: " Für uns ist die heutige Trasse südlich der Mindener Straße am verträglichsten, und wir werden alle anderen Varianten verwerfen. Wir können nicht verhindern, dass Leute Vorschläge machen. Wir müssen aber darauf achten, dass sie nicht damit durchkommen."

Bürgermeisterin Birgit Strangmann ergänzte: " Die Bissendorfer Aktivitäten haben keine rechtliche Grundlage." Stadträtin Rzyski sagte, die Stadt habe sich bewusst nicht an dem Trassenfindungsprozess der Nachbargemeinde beteiligt. Es sei sogar riskant, wenn sich Osnabrück in den Bissendorfer Prozess einbinden würde.

Seit längerer Zeit meldet der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Tagesordnungspunkte für Bürgerforen an, die überwiegend den Busverkehr betreffen. Jedoch ist bisher nur in wenigen Fällen ein VCD-Mitglied in den Bürgerforen erschienen auch jetzt in Darum/ Gretesch/ Lüstringen nicht. Daher zeigten sich die Besucher mit einem Vorschlag von Bürgermeisterin Birgit Strangmann einverstanden, die Themen des VCD nicht im Bürgerforum zu behandeln.

Eva Güse, die als Abteilungsleiterin für Friedhöfe und Bestattungswesen beim Osnabrücker Servicebetrieb (OSB) tätig ist, stellte neue Grabarten vor und musste sich erneut der Kritik eines Friedhofsgärtners stellen: " Das Angebot schädigt die Unternehmer", meinte Henning Sannemann, der sich über Wiesengräber so äußerte: " Das ist für mich keine Friedhofskultur mehr." Güse konterte, das neue Angebot sei eine Reaktion auf den Bedarf der Bürger.

Eva Güse erläuterte außerdem die Arbeit des Krematoriums auf dem Heger Friedhof und äußerte ihre Freude darüber, dass es im vergangenen Jahr das Siegel " Kontrolliertes Krematorium" verliehen bekommen hat. Ein Besucher des Bürgerforums fragte, ob dort auch Verstorbene aus Nachbarkommunen eingeäschert werden können. Güse antwortete so: " Jeder aus der ganzen Welt kann sich bei uns kremieren lassen. Wir freuen uns."
Bildtext:
Angst vor Elektrosmog: Lüstringer befürchten, dass Bissendorfer den Trassenverlauf bestimmen.
Foto:
Gert Westdörp
Autor:
Jann Weber


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