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1.
Erscheinungsdatum:
06.08.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Villa Schlikker als Gedenkort für Calmeyer
Villa Schlikker bald Hans-Calmeyer-Haus?
Zwischenüberschrift:
Rat erwägt Umbenennung des früheren Nazi-Hauptquartiers zu Ehren des Osnabrücker Judenretters
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Als
Saboteur
der
"
Endlösung"
rettete
der
Osnabrücker
Rechtsanwalt
Hans
Calmeyer
(1903–
1972)
im
Zweiten
Weltkrieg
vielen
Tausend
Juden
das
Leben.
Weil
er
als
Mitarbeiter
einer
Hitler-
Behörde
in
Holland
gemeinsam
mit
den
Verfolgten
Stammbäume
fälschte,
wurde
er
schon
vor
langer
Zeit
vom
Staat
Israel
als
"
Gerechter
unter
den
Völkern"
geehrt.
Allein
seine
Heimatstadt
tat
sich
bislang
schwer
damit,
dem
Leben
und
Werk
des
Beamten
im
Widerstand
publikumswirksam
gerecht
zu
werden.
Der
Rat
der
Stadt
Osnabrück
hat
nun
die
Verwaltung
einstimmig
damit
beauftragt,
die
Eignung
der
Villa
Schlikker
als
Ort
für
eine
Dauerausstellung
zu
Calmeyer
zu
überprüfen.
Auch
eine
Umbenennung
des
früheren
Nazi-
Hauptquartiers
in
Hans-
Calmeyer-
Haus
wird
erwogen.
Osnabrück.
Ausgerechnet
das
"
Braune
Haus"
in
Osnabrück
könnte
bald
den
Namen
eines
weltberühmten
Judenretters
tragen.
Der
Rat
erwägt,
die
Villa
Schlikker
in
Hans-
Calmeyer-
Haus
umzubenennen
und
das
frühere
Nazi-
Hauptquartier
dem
Leben
und
Werk
jenes
Osnabrücker
Rechtsanwalts
zu
widmen,
der
im
Zweiten
Weltkrieg
viele
Tausend
verfolgter
Menschen
vor
der
Ermordung
bewahrte.
Die
Verwaltung
wird
prüfen,
wie
Hans
Calmeyer
(1903–1972)
am
besten
in
das
zu
überarbeitende
Museumskonzept
der
Stadt
passt.
Anschließend
soll
die
Sache
im
Kulturausschuss
weiterverhandelt
werden.
Der
entsprechende
Beschluss,
dem
ein
Antrag
der
CDU
vorausgegangen
war,
fiel
einstimmig.
"
Es
gibt
in
Osnabrück
keinen
Ort,
in
dem
Hans
Calmeyers
Rettungswerk
ausführlich
und
angemessen
dargestellt
wird"
,
bedauert
CDU-
Fraktionsvorsitzender
Fritz
Brickwedde.
In
der
Tat
beschränkt
sich
die
öffentliche
Erinnerung
in
Calmeyers
Geburtsstadt
nahezu
auf
den
nach
ihm
benannten
Platz
an
der
Lotter
Straße
(Westerberg)
,
sein
Ehrengrab
am
Heger
Friedhof
sowie
eine
2012
enthüllte
Gedenktafel
an
dessen
Geburtshaus
in
der
Martinistraße
17.
Brickwedde
forderte
deshalb
eine
Dauerausstellung
zu
Ehren
des
Wohltäters,
mit
der
sich
Osnabrück
"
als
Friedensstadt
weiter
profilieren"
könne.
Diese
würde
besonders
Touristen
aus
den
Niederlanden
anziehen,
so
Brickwedde.
Denn
die
meisten
der
von
Calmeyer
geretteten
Juden
stammten
von
dort.
Als
Stätte
einer
würdigen
Präsentation
schwebt
dem
Chef
der
größten
Ratsfraktion
die
Villa
Schlikker
vor,
gegenwärtig
Teil
des
Kulturgeschichtlichen
Museums.
Möglicherweise
scheine
sogar
"
eine
Umbenennung
des
Gebäudes
in
Hans-
Calmeyer-
Haus
geboten"
,
sagt
Brickwedde.
Die
im
Jahr
1900
als
Wohnhaus
eines
Industriellen
errichtete
Villa
Schlikker
war
von
1932
bis
1945
Sitz
der
örtlichen
NSDAP.
Hier
wurden
während
des
Nationalsozialismus
die
Geschicke
der
Stadt
bestimmt.
Der
Volksmund
taufte
es
deshalb
"
Braunes
Haus"
.
Als
die
Alliierten
nach
Kriegsende
die
Stadt
besetzten,
richteten
sie
in
der
Villa
Schlikker
eine
Militärregierung
ein.
Seit
den
1960er-
Jahren
dient
das
Haus
als
Museum.
"
Endlösung"
sabotiert
Kommunalpolitiker
aller
Fraktionen
und
Gruppen
zeigen
sich
offen
für
den
Gedanken,
Hans
Calmeyer
mehr
Raum
zu
geben.
"
Er
sollte
in
unserer
Stadt
mehr
präsent
sein
–
gar
keine
Frage"
,
bringt
Christopher
Cheeseman
(Die
Linke)
die
Sicht
der
Ratsmitglieder
auf
den
Punkt.
Ganz
neu
ist
der
Gedanke
freilich
nicht:
Ex-
Oberbürgermeister
Boris
Pistorius
(SPD)
,
heutiger
Innenminister
von
Niedersachsen,
hatte
bereits
vor
zwei
Jahren
dafür
geworben,
in
Osnabrück
eine
Schule
nach
Hans
Calmeyer
zu
benennen.
Und
in
der
Schublade
der
örtlichen
Hans-
Calmeyer-
Initiative
schlummert
seit
geraumer
Zeit
ein
Konzept
für
eine
"
Bleibe
und
Wirkungsstätte"
zu
Ehren
des
Judenretters
auf
dem
Konversionsgelände
an
der
Landwehrstraße.
Hans
Calmeyer
hatte
zwischen
1941
und
1945
in
den
von
Deutschland
besetzten
Niederlanden
als
Referent
im
Reichskommissariat
die
"
Endlösung"
sabotiert,
indem
er
vielen
Tausend
Juden
mit
grotesken
bürokratischen
Tricks
und
Schwindeleien
eine
unverdächtige
Abstammung
attestierte
und
sie
so
vor
dem
Vernichtungslager
bewahrte.
Dokumentiert
ist
sein
Rettungswerk
im
Archiv
der
israelischen
Holocaust-
Gedenkstätte
Yad
Vashem
.
Bildtexte:
Als
Wohnhaus
wurde
die
Villa
Schikker
1900
von
einem
Industriellen
errichtet.
Dem
die
Nazis
in
Osnabrück
diente
sie
als
Parteisutz,
den
Allierten
als
Stadtkommantur.
Seit
dem
1960er-
Jahren
ist
das
Gebäude
als
Museum
in
gebrauch.
Von
1933
bis
zum
Ende
des
Zweiten
Weltkrieges
war
die
Villa
Schlikker
die
Verwaltungszentrale
der
Nationalsozialistischen
Partei
in
Osnabrück.
Der
Volksmund
taufte
sie
deshalb
"
Braunes
Haus"
.
Hans
Calmeyer,
geboren
1903
und
gestorben
1972
in
Osnabrück,
registrierte
für
die
Nazis
in
den
Niederlanden
Juden.
Tausenden
rettete
der
Jurist
das
Leben.
Unser
Archivbild
stammt
aus
den
1950er-
Jahren.
Foto:
Jörg
Martens,
NOZ-
Archiv
Kommentar
Besser
spät
als
nie
Ein
Straßenschild,
ein
Grab,
ein
Gedenktäfelchen:
Viel
mehr
findet
nicht,
wer
heute
in
Osnabrück
nach
Spuren
von
Hans
Calmeyer
sucht.
Dabei
stünde
es
der
selbst
ernannten
Friedensstadt
gut
zu
Gesicht,
ihre
mütterliche
Verbundenheit
mit
einem
der
mutmaßlich
größten
Widerstandshelden
geradezu
in
die
Welt
zu
schreien.
Stattdessen
behandelt
sie
den
Judenretter
wie
ein
Stiefkind.
Falsche
Bescheidenheit!
Oder
schlechtes
Marketing.
Es
ist
gut,
dass
im
Gedenkjahr
2014,
also
75
Jahre
nach
Beginn
des
Zweiten
Weltkriegs,
jetzt
erneut
ein
Versuch
unternommen
wird,
Hans
Calmeyer
endlich
und
dauerhaft
ins
kollektive
Bewusstsein
seiner
Geburtsstadt
zu
rücken.
Verehrt
von
den
Nachfahren
der
Verfolgten,
geadelt
durch
den
Staat
Israel
–
vergessen
von
seiner
Heimatstadt?
Das
darf
nicht
sein.
Wer
Osnabrück
besucht,
darf
an
Leben
und
Rettungswerk
des
todesmutigen
Juristen
nicht
vorbeikommen.
Autor:
Sebastian Stricker
Themenlisten:
L.05.22SL. Lotterstr « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein
L.05.22SM. Martinistr « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein
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