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1.
Erscheinungsdatum:
02.08.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Nussbaum starb später als vermutet
Nussbaum war Auschwitz-Häftling B-3594
Exil und Verfolgung überschatteten sein Leben
Zwischenüberschrift:
Neue Erkenntnisse durch KZ-Akte
Osnabrücker Maler lebte sieben Wochen länger als angenommen – Todesumstände nach wie vor unklar
Felix Nussbaum hat im Alter von 18 Jahren seine Heimatstadt Osnabrück verlassen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Osnabrücker
Maler
Felix
Nussbaum
ist
offenbar
später
gestorben
als
bislang
angenommen.
Nach
Recherchen
unserer
Zeitung
existiert
eine
Krankenakte
aus
dem
KZ
Auschwitz,
die
belegt,
dass
der
jüdische
Künstler
noch
nach
den
bisher
vermuteten
Todesdaten,
dem
2.
oder
9.
August
1944,
gelebt
hat.
Nussbaum,
der
nach
der
nationalsozialistischen
Machtergreifung
zuletzt
im
Exil
in
Brüssel
lebte,
war
am
20.
Juni
1944
mit
seiner
Frau
Felka
Platek
von
der
Wehrmacht
zunächst
ins
Sammellager
Mechelen
nahe
Brüssel
verschleppt
worden.
Von
dort
ging
es
am
31.
Juli
1944
in
das
Vernichtungslager
Auschwitz,
wo
der
Transport
am
2.
August
ankam.
Die
Lis
te
des
26.
Judentransports
von
Mechelen
nennt
an
Stelle
284
Nussbaum
mit
dem
Zusatz
"
Kunstmaler"
.
Dies
war
bislang
das
letzte
bekannte
Dokument,
auf
dem
der
Name
des
Osnabrückers
auftauchte.
Und
weil
bei
Ankunft
in
Auschwitz
ein
Teil
der
Häftlinge
direkt
in
die
Gaskammer
geschickt
wurde,
gingen
Experten
davon
aus,
dass
Nussbaum
am
2.
August
1944
gestorben
sein
musste.
Ein
Todeserklärungsbeschluss
des
Amtsgerichtes
Osnabrück
vom
24.
August
1955
nennt
hingegen
den
9.
August
1944
als
Todeszeitpunkt.
Einen
Großteil
der
Akten,
die
darüber
genauer
Auskunft
geben
könnten,
gibt
es
laut
William
Conelly,
Historiker
vom
United
States
Holocaust
Memorial
Museum
in
Washington,
nicht
mehr.
Die
Nazis
hätten
kurz
vor
der
Befreiung
von
Auschwitz
vieles
vernichtet.
Nach
Recherchen
unserer
Zeitung
existiert
aber
ein
Dokument,
das
die
angenommenen
Todesdaten
widerlegt:
Im
Staatsarchiv
der
Russischen
Föderation
in
Moskau
lagert
eine
Notiz
aus
dem
Lager-
Hospital
des
KZ
Auschwitz.
In
ihr
sind
Namen
und
Gefangenennummern
sowie
Diagnosen
von
jenen
Häftlingen
genannt,
die
dort
behandelt
wurden.
Auch
Felix
Nussbaum
ist
gelistet,
mit
der
Häftlingsnummer
B-
3594.
Sie
passt
in
die
Reihe
der
Nummern,
die
nach
Forschungen
der
ehemaligen
Mitarbeiterin
des
Museum
Auschwitz,
Danuta
Czech,
die
Männer
des
Mechelen-
Transportes
erhalten
hatten.
Die
Akte
trägt
das
Datum
vom
20.
September
1944.
Nussbaum
hat
demzufolge
in
Auschwitz
noch
mindestens
sieben
Wochen
gelebt.
Eva
Berger,
stellvertretende
Leiterin
des
Felix-
Nussbaum-
Hauses
Osnabrück,
hält
die
Notiz
für
sehr
bedeutend:
"
Ich
finde
ausgesprochen
wichtig,
dass
man
jetzt
weiß,
dass
er
doch
länger
gelebt
hat
als
bisher
angenommen.
Wir
werden
künftig
im
Museum
sagen,
dass
er
bis
mindestens
zum
20.
September
lebte."
Sie
sieht
nun
einen
Anreiz
für
weitere
Forschungen:
"
Man
hat
jetzt
eine
Aufgabe
und
kann
eventuell
mehr
in
Erfahrung
bringen.
Bisher
wussten
wir
ja
gar
nicht,
dass
in
Moskau
Unterlagen
zu
Nussbaum
lagern
oder
dass
Nussbaum
ins
Lagerhospital
kam."
Auch
Heiko
Schlatermund
von
der
Felix-
Nussbaum-
Gesellschaft
in
Osnabrück
misst
den
jüngsten
Recherche-
Ergebnissen
hohe
Bedeutung
bei:
"
Wir
überlegen
derzeit,
wie
wir
Nussbaums
in
seinem
70.
Todesjahr
gedenken
können.
Wenn
es
jetzt
neue
Erkenntnisse
zu
seiner
Geschichte
gibt,
ist
das
natürlich
umso
spannender
und
hochinteressant."
Bildtext:
"
Selbstbildnis
mit
Judenpass"
:
Nussbaums
Werk
spiegelte
den
Holocaust.
Foto:
dpa
Kommentar
Der
unbekannte
Felix
Nussbaum
Felix
Nussbaum
hat
das
Martyrium
der
Opfer
des
Holocausts
nicht
nur
in
seinen
Bildern
vorweggenommen.
Der
Osnabrücker
Maler
hat
dieses
Martyrium
auch
durchlebt
–
und
zwar
wesentlich
länger
als
bislang
bekannt.
Das
ist
die
sensationelle
Nachricht,
die
sich
mit
dem
Archivfund
in
Auschwitz-
Birkenau
verbindet.
Als
Maler
schuf
er
mit
seinem
"
Selbstbildnis
mit
Judenpass"
die
Ikone
einer
Kunst,
die
sich
gegen
Verfolgung,
Exil
und
Todesdrohung
auflehnte.
Jetzt
ist
klar:
Wir
wissen
über
die
letzte
Lebensphase
des
Künstlers
so
gut
wie
nichts.
Sein
Werk
ist
im
Osnabrücker
Felix-
Nussbaum-
Haus
und
in
Ausstellungen
weltweit
präsent.
Aber
der
Archivfund
macht
klar:
Es
gibt
den
unbekannten
Felix
Nussbaum.
Für
die
Nussbaum-
Forschung
stellen
sich
neue
Aufgaben.
Was
hat
der
Künstler
durchlitten?
Wie
und
wann
ist
er
gestorben?
Mit
wem
hatte
er
Kontakt?
Und
vor
allem:
Hat
Felix
Nussbaum
in
Auschwitz
womöglich
noch
gemalt
oder
gezeichnet?
Was
für
eine
Vorstellung.
Dabei
geht
es
nicht
um
Spekulation,
sondern
um
historische
Aufklärung.
Denn
Nussbaum
steht
wie
kein
zweiter
Künstler
für
die
Auseinandersetzung
mit
dem
Holocaust
als
der
größten
Katastrophe
des
20.
Jahrhunderts.
Seine
Bilder
machen
ihn
zum
Repräsentanten
einer
ganzen
Generation.
Damit
ergeben
sich
besondere
Ansprüche
an
die
Erforschung
von
Nussbaums
Leben.
Jetzt
ist
ein
neuer
Impuls
gefragt.
Nussbaums
Heimatstadt
Osnabrück
sollte
ihn
geben.
Osnabrück.
Das
Leben
des
jüdischen
Malers
Felix
Nussbaum
ist
relativ
gut
dokumentiert.
Nur
über
die
Umstände
seines
Todes
ist
bisher
wenig
bekannt.
Heute
vor
70
Jahren
soll
der
gebürtige
Osnabrücker
in
Auschwitz
ermordet
worden
sein.
Ein
jetzt
entdecktes
Dokument
zeigt:
Nussbaum
wurde
zum
Häftling
im
Todeslager
und
lebte
dort
mutmaßlich
länger
als
bisher
angenommen.
Doch
wie
sahen
seine
letzten
Tage
aus?
Sicher
ist
nur,
dass
der
Transport,
mit
dem
Nussbaum
und
seine
Frau
Felka
Platek
von
Belgien
nach
Auschwitz
deportiert
wurden,
am
2.
August
1944
seinen
Bestimmungsort
erreichte.
Was
dort
geschah,
dürfte
dem
geähnelt
haben,
was
über
viele
andere
Transporte,
die
in
diesem
Vernichtungslager
ankamen,
bekannt
ist.
Zunächst
wurden
die
Juden
einem
Selektionsprozess
unterzogen,
der
von
SS-
Ärzten
und
Auf
sehern
durchgeführt
wurde.
Diejenigen,
die
für
arbeits
fähig
befunden
wurden,
schickte
man
ins
Lager,
wo
sie
registriert,
mit
Entlausungspulver
beworfen
und
auf
die
Baracken
aufgeteilt
wurden.
Die
anderen
wurden
direkt
in
die
Gaskammern
geschickt.
Danuta
Czech,
ehemalige
Mitarbeiterin
des
heutigen
Museums
Auschwitz,
fand
heraus,
dass
insgesamt
223
Männer
und
138
Frauen
des
Nussbaum-
Transportes
bei
der
Selektion
für
arbeitsfähig
befunden
wurden.
Die
übrigen
202
Menschen
wurden
sofort
vergast.
Der
Historiker
William
Conelly
vom
United
States
Holocaust
Memorial
Museum
in
Washington
beurteilt
die
Zahl
der
selektierten
Personen
dieses
Transportes
als
ungewöhnlich
hoch:
"
Es
scheint,
als
seien
viel
mehr
Menschen
als
üblich
selektiert
und
somit
zu
Gefangenen
geworden.
Anstatt
direkt
ermordet
zu
werden,
gelangten
80
Prozent
der
Männer
in
Gefangenschaft."
Wer
aus
diesem
Transport
direkt
den
qualvollen
Tod
starb
und
wer
das
zweifelhafte
Glück
hatte,
zum
Häftling
und
Zwangsarbeiter
in
Auschwitz
zu
werden,
lässt
sich
heute
nur
sehr
schwer
rekonstruieren.
Danuta
Czech
konnte
aber
Aktenfragmente
auswerten,
wonach
all
jene
Männer
des
Mechelen-
Transportes,
die
nicht
direkt
in
die
Gaskammer
gebracht
wurden,
eine
Häftlingsnummer
zwischen
B-
3450
und
B-
3672
zugeteilt
bekamen.
Archivfund
in
Moskau
Was
auf
den
ersten
Blick
für
die
Erforschung
des
Schicksals
Nussbaums
wenig
nützlich
anmutet,
entpuppt
sich
vor
dem
Hintergrund
eines
bisher
nicht
bekannten
Dokumentes,
das
im
Staatsarchiv
der
Russischen
Föderation
in
Moskau
lagert,
als
Glücksfall
für
die
Spurensuche:
Eine
Notiz
aus
Block
21
des
Stammlagers
Auschwitz,
in
dem
die
Chirurgische
Abteilung
des
Lagerhospitals
untergebracht
war,
listet
Namen
und
Gefangenennummern
sowie
Diagnosen
von
Häftlingen
auf,
die
dort
behandelt
wurden.
Unter
den
Namen
taucht
auch
Felix
Nussbaum
mit
der
Häftlingsnummer
B-
3594
auf.
Eine
Nummer,
die
genau
in
die
Zahlenreihe
der
Häftlinge
aus
dem
Mechelen-
Transport
passt.
Die
Tatsache,
dass
Nussbaum
eine
Häftlingsnummer
bekam,
belegt,
dass
er
nicht
direkt
nach
seiner
Ankunft
in
Auschwitz
vergast
wurde.
Zudem
ist
die
Krankenakte
auf
den
20.
September
1944
datiert
–
Nussbaum
hat
also
noch
mindestens
sieben
Wochen
im
Lager
Auschwitz
gelebt.
Der
2.
August
als
Todesdatum
ist
damit
ebenso
falsch
wie
der
häufig
genannte
9.
August,
der
aus
einem
sogenannten
Todeserklärungsbeschluss
des
Amtsgerichtes
Osnabrück
vom
24.
August
1955
resultiert.
"
Das
Datum
9.
August
wird
in
vielen
Publikationen
genannt,
einen
Beweis,
der
dieses
Datum
als
Todeszeitpunkt
bestätigt,
gibt
es
aber
nicht"
,
sagte
Mark
Shraberman
von
der
Gedenkstätte
Yad
Vashem
in
Israel,
die
weltweit
über
das
größte
Archiv
zum
Holocaust
verfügt.
In
diesen
sieben
Wochen,
in
denen
Nussbaum
höchstwahrscheinlich
im
Lager
lebte,
wurde
im
Reich
immer
klarer,
dass
Deutschland
den
Krieg
verlieren
würde.
Damit
zeichnete
sich
auch
für
Auschwitz
das
Ende
ab.
Am
26.
November,
rund
zwei
Monate
nach
dem
nun
letzten
bekannten
Lebensnachweis
Nussbaums,
gab
Heinrich
Himmler
den
Befehl,
die
Vergasungen
in
Auschwitz
zu
stoppen,
die
Beweise
für
den
Massenmord
zu
vernichten
und
die
verbliebenen
Häftlinge
in
weiter
westlich
gelegene
Konzentrationslager
zu
"
evakuieren"
.
Nussbaum
nützte
der
Lauf
der
Geschichte
freilich
nichts.
Auch
dass
Brüssel,
wo
er
noch
wenige
Wochen
zuvor
im
Versteck
lebend
auf
das
Ende
des
Krieges
gehofft
hatte,
am
3.
September
befreit
wurde,
kam
für
ihn
zu
spät.
Er
befand
sich
bereits
im
Todeslager.
Doch
wie
er
dort
lebte,
darüber
fehlen
konkrete
Hinweise.
Nur
eine
Anmerkung
aus
der
jetzt
aufgetauchten
Notiz
aus
dem
Lager-
Hospital
kann
einen
vagen
Hinweis
geben:
Hinter
seiner
Häftlingsnummer
und
seinem
Namen
ist
eine
Diagnose
aufgeführt.
Aus
ihr
lässt
sich
entnehmen,
dass
Nussbaum
offensichtlich
wegen
einer
Blase
am
linken
Zeigefinger
im
Lager-
Hospital
landete.
Ein
Indiz
für
die
Folgen
von
Zwangsarbeit?
Zwangsarbeit
für
Nazis?
Nussbaum
könnte
einer
der
über
50
000
Auschwitz-
Häftlinge
gewesen
sein,
die
im
Sommer
1944
für
deutsche
und
SS-
Unternehmen
Zwangsarbeit
leisten
mussten.
Ein
Beweis
hierfür
fehlt
aber
bislang.
Von
einem
Großteil
der
562
anderen
Personen,
die
gemeinsam
mit
Felix
Nussbaum
von
Mechelen
nach
Auschwitz
deportiert
wurden,
ist
das
weitere
Schicksal
ebenfalls
unbekannt.
Mindestens
25
von
ihnen
überlebten
die
Gefangenschaft
in
Auschwitz
und
wurden
am
27.
Januar
1945
von
der
Roten
Armee
befreit.
Während
einige
andere
von
Auschwitz
weiter
ins
Konzentrationslager
Buchenwald
geschickt
wurden,
ist
von
19
Personen
dokumentiert,
dass
auch
für
sie
Auschwitz
nicht
die
letzte
Station
war.
Sie
wurden
von
Auschwitz
über
das
KZ
Groß-
Rosen
in
das
Konzentrationslager
Dachau
geschickt.
Unweigerlich
stellt
sich
die
Frage,
ob
auch
Nussbaum
ein
ähnliches
Schicksal
teilte.
Albert
Knoll,
Mitarbeiter
im
Archiv
des
ehemaligen
Konzentrationslagers
Dachau,
sagte
unserer
Zeitung:
"
Felix
Nussbaum
wurde
nicht
von
Auschwitz
nach
Dachau
transportiert.
Es
gibt
keinen
Eintrag
in
den
Zugangsbüchern.
Die
Zugangsbücher
des
KZ
Dachau
sind
vom
Jahr
1937
bis
April
1945
vollständig
erhalten."
In
Groß-
Rosen
möchte
man
eine
mögliche
Verschleppung
Nussbaums
nicht
kategorisch
ausschließen.
Der
Direktor
des
heuti
gen
Museums,
Janusz
Barszcz,
teilt
mit:
"
Im
Archiv
besitzen
wir
keine
Dokumente,
die
Felix
Nussbaum
betreffen."
Ähnlich
sieht
es
in
Buchenwald
aus.
"
Uns
liegen
keine
Informationen
vor,
die
darauf
schließen
lassen,
dass
Felix
Nussbaum
nicht
in
Auschwitz
ermordet
worden
ist"
,
berichtet
Torsten
Jugl
vom
dortigen
Archiv.
"
Vollständige
Aufzeichnungen
liegen
uns
zwar
nicht
vor.
Die
Überstellungen
aus
Auschwitz,
vor
allem
bezüglich
der
großen
Transporte,
sind
jedoch
relativ
lückenlos
dokumentiert.
Vor
dem
Hintergrund
dieses
Befundes
haben
wir
keinen
Grund
für
die
Annahme,
Nussbaum
sei
nach
Auschwitz
noch
in
Buchenwald
gewesen"
,
so
Jugl.
Der
Schluss
liegt
nahe,
dass
Nussbaum
in
Auschwitz
gestorben
sein
muss
–
nach
dem
20.
September
1944.
Bildtexte:
Sinnbild
des
Schreckens:
Das
Einfahrtsgebäude
von
Auschwitz-
Birkenau
hat
auch
Felix
Nussbaum
mit
seiner
Frau
Felka
Platek
passieren
müssen.
Notiz
aus
der
Krankenakte:
An
fünfter
Stelle
wird
Nussbaum
genannt.
Diagnose:
Blase
am
linken
Zeigefinger.
Die
Original-
Akte
liegt
in
Moskau
Block
21
im
Stammlager
Auschwitz:
Hier
wurde
Nussbaum
behandelt.
Fotos:
Thomas
Limberg
Quelle:
Staatliches
Museum
Auschwitz-
Birkenau
Felix
Nussbaum
Mit
27
Jahren
muss
Felix
Nussbaum
gedacht
haben:
Jetzt
fängt
ein
ganz
tolles
Leben
an.
Er
war
Maler
und
wurde
gerade
berühmt.
Aber
als
er
28
Jahre
alt
war,
wählten
die
Deutschen
eine
Regierung,
die
Juden
nach
und
nach
alles
verbot:
zu
arbeiten,
sich
frei
zu
bewegen
und
am
Ende
auch
zu
leben.
Juden
wurden
eingesperrt
und
ermordet.
Nussbaum
war
ein
Jude.
Er
konnte
nichts
machen,
nur
weglaufen
und
sich
verstecken.
Fast
hätte
er
es
geschafft.
Aber
er
wurde
verraten,
entführt
und
ermordet.
Er
und
seine
Ehefrau
Felka
und
sechs
Millionen
andere
Männer
und
Frauen
und
Kinder,
die
nie
mehr
wiederkommen.
Osnabrück.
Felix
Nussbaum
hat
wie
kaum
ein
zweiter
Künstler
in
seinen
Werken
die
Zeit
nach
dem
Ersten
Weltkrieg
bis
hin
zum
Holocaust
verarbeitet.
Exil
und
Verfolgung
sind
die
Hauptmotive
seines
Werks,
das
1943
entstandene
"
Selbstbildnis
mit
Judenpass"
ist
sein
bekanntestes
Bild.
Die
meisten
gesicherten
Daten
über
Nussbaum
stammen
aus
seiner
Akte
bei
der
belgischen
Fremdenpolizei,
auf
die
sich
auch
die
maßgebliche
Biografie
"
Ortswechsel,
Fluchtpunkte"
von
Paul
Junk
und
Wendelin
Zimmer
(2008)
bezieht.
Nussbaum
wurde
also
am
11.
Dezember
1904
in
Osnabrück
als
Sohn
von
Philipp
und
Rahel
Nussbaum
geboren.
Als
Schüler
besuchte
er
das
Königliche
Realgymnasium
in
Osnabrück
und
befasste
sich
ab
1922
in
verschiedenen
Studienateliers
mit
Malerei
und
Plastik.
1924
lernt
er
in
Warschau
seine
spätere
Frau
kennen,
die
Malerin
Felka
Platek,
mit
der
er
1929
ein
eigenes
Atelier
in
Berlin
bezieht.
Nach
der
Machtergreifung
durch
die
Nazis
1933
ziehen
die
beiden
1935
nach
Paris,
von
wo
sie
ein
Touristenvisum
für
Belgien
beantragen.
Im
Mai
1936
ziehen
sie
nach
Ostende,
im
Oktober
nach
Brüssel.
Mit
Einmarsch
der
deutschen
Wehrmacht
in
Belgien
im
Mai
1940
wird
Nussbaum
als
"
feindlicher
Ausländer"
verhaftet.
Ihm
gelingt
die
Flucht.
In
Brüssel
versteckt
er
sich
mit
seiner
Frau
zunächst
bei
dem
belgischen
Bildhauer
Dolf
Ledel,
dann
wechseln
sie
ihr
Versteck
in
der
Stadt.
Dennoch
werden
Nussbaum
und
seine
Frau
im
Sommer
1944
verraten
und
deportiert.
Bildtext:
Felix
Nussbaum,
Passfoto
aus
dem
Jahr
1935.
Foto:
Archiv
Autor:
Thomas Limberg, Stefan Lüddemann, dab, alv