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1.
Erscheinungsdatum:
27.01.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Kirche auf dem Kalkhügel wird entwidmet
Protestanten geben Melanchthonkirche auf
Zwischenüberschrift:
Entwidmung am Sonntag – Emma-Theater zieht ein
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Nach
über
50
Jahren
schließt
Osnabrücks
höchstgelegenes
Gotteshaus
seine
Pforten:
In
der
Melanchthonkirche
im
Stadtteil
Kalkhügel
findet
am
kommenden
Sonntag
der
letzte
Gottesdienst
statt.
Dabei
wird
die
1962/
63
errichtete
Kirche
entwidmet.
Entsprechende
Informationen
unserer
Redaktion
bestätigte
die
evangelisch-
lutherische
Südstadtkirchengemeinde
am
Montag.
Die
9600
Gemeindeglieder
sollen
per
Brief
über
die
unmittelbar
bevorstehende
Schließung
informiert
werden.
Der
Unterhalt
von
vier
Kirchen
sei
nicht
mehr
finanzierbar,
heißt
es
zur
Begründung.
Die
monatlichen
Gottesdienste
in
der
Melanchthonkirche
seien
zuletzt
nur
schwach
besucht
gewesen.
Übergangsweise
will
nun
das
Emma-
Theater
den
Kirchenraum
für
Aufführungen
nutzen.
Osnabrück.
Die
evangelisch-
lutherische
Südstadtkirchengemeinde
trennt
sich
von
einem
ihrer
vier
Gotteshäuser.
Bereits
am
Sonntag
soll
die
Melanch
thonkirche
im
Stadtteil
Kalkhügel
entwidmet
werden.
Übergangsweise
wird
das
Emma-
Theater
das
1962/
63
errichtete
Gebäude
nutzen.
Ulf
Jürgens,
Geschäftsführer
der
Südstadtkirchengemeinde,
bestätigte
am
Montag
auf
Nachfrage
entsprechende
Informationen
unserer
Redaktion.
Grund
für
die
unmittelbar
bevorstehende
Schließung
von
Osnabrücks
höchstgelegener
Kirche
seien
verschwindend
geringe
Besucherzahlen
bei
den
monatlichen
Gottesdiensten.
Zuletzt
hätten
sonntags
kaum
mehr
als
ein
Dutzend
Protestanten
den
Weg
an
den
Bergerskamp
gefunden,
sagte
Jürgens.
Viele
ziehe
es
stattdessen
in
die
nur
einen
Kilometer
entfernte
Lutherkirche
am
Schölerberg.
"
Es
war
eine
Abstimmung
mit
den
Füßen.
Wir
können
es
uns
finanziell
einfach
nicht
mehr
leisten,
vier
Kirchen
zu
betreiben."
Neben
den
beiden
genannten
gehören
auch
die
Margaretenkirche
(Voxtrup)
und
das
Lukas-
Familienzentrum
(Schölerberg)
zu
den
geistlichen
Heimstätten
der
2009
gegründeten
Südstadtkirchengemeinde.
Die
Kosten
für
den
Unterhalt
der
Melanchthonkirche
würden
"
in
keinem
vertretbaren
Verhältnis
zur
Nutzung
stehen"
,
heißt
es
auch
in
einem
von
Kirchenvorstand
und
Pastorin
Renate
Jacob
unterzeichneten
Brief,
der
am
Montag
an
die
9600
Gemeindeglieder
verschickt
wurde.
"
Von
einer
Kirche
trennt
man
sich
nicht
leichten
Herzens"
,
stellen
sie
darin
fest.
Landeskirche
und
Landesdenkmalschutz
würden
jedoch
hinter
den
Plänen
stehen.
Ein
Leerstand
des
Gebäudes
solle
möglichst
vermieden
werden.
"
Das
ist
schmerzhaft"
"
Das
ist
ein
schmerzhafter
Einschnitt"
,
betonte
auch
Geschäftsführer
Jürgens
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion.
Für
viele,
die
in
über
50
Jahren
hier
getauft,
konfirmiert
oder
verheiratet
wurden,
komme
der
Entschluss
"
sicher
überraschend"
,
mutmaßte
er.
Dagegen
hege
die
Leitung
der
jüngsten
und
größten
Gemeinde
im
Kirchenkreis
Osnabrück
spätestens
seit
Sommer
2013
die
Absicht,
die
nach
Reformator
Philipp
Melanchthon
(1497–
1560)
benannte
Kirche
aufzugeben.
Zum
plötzlichen
Handeln
veranlasste
sie
nun
ein
Wunsch
der
Städtischen
Bühnen.
Wie
aus
dem
Rundbrief
hervorgeht,
baten
diese
darum,
den
Kirchenraum
während
des
Umbaus
des
Emma-
Theaters
für
Aufführungen
gebrauchen
zu
dürfen.
Aus
Sicht
der
Südstadtkirchengemeinde
ein
"
wünschenswerter
kultureller
Zweck"
,
der
laut
Jürgens
eine
"
sinnvolle
Nutzung"
bis
Oktober
sicherstellt.
Offen
sei,
wie
es
weitergeht.
Denkbar
sei
eine
Verwendung
nach
dem
Vorbild
der
zur
Kunsthalle
umfunktionierten
Dominikanerkirche.
Auch
für
Gastronomie
und
Veranstaltungen
würde
sich
die
Melanchthonkirche
eignen,
so
der
Geschäftsführer.
"
Es
ist
einiges
möglich.
Es
muss
nur
jemand
in
die
Hand
nehmen
und
finanzieren."
Der
Gottesdienst
am
1.
Februar
(9.30
Uhr)
soll
jedenfalls
der
letzte
in
diesem
Haus
sein.
Zur
feierlichen
Entwidmung
wird
auch
Landessuperintendent
Detlef
Klahr
(Sprengel
Ostfriesland-
Ems)
erwartet.
Mehr
zur
Geschichte
der
Melanchthonkirche
und
Wissenswertes
über
die
Südstadtkirchengemeinde
auf
www.noz.de/
os
Bildtext:
Anfang
der
1960er
Jahre
erbaut
hat
die
evangelische
Melanchthonkirche
im
Osnabrücker
Stadtteil
Kalkhügel
als
Gotteshaus
ausgedient.
Foto:
Jörg
Martens
Kommentar
Vernünftig
Wenn
eine
Kirche
für
immer
ihre
Pforten
schließt,
ist
das
kein
Beweis
für
schwindende
Gottesfurcht,
wohl
aber
für
eine
veränderte
Glaubenspraxis.
Denn
vom
sonntäglichen
Ritual
des
gemeinschaftlichen
Betens
haben
sich
viele
Christen
verabschiedet
–
Tendenz
steigend.
Dass
die
protestantische
Südstadtkirchengemeinde
daraus
Konsequenzen
zieht
und
die
Melanchthonkirche
aufgibt,
ist
deshalb
vernünftig.
Für
ein
Dutzend
Gottesdienstbesucher
im
Monat
einen
Pastor,
einen
Küster
und
einen
Organisten
zu
bestellen
und
ein
Riesengebäude
tagelang
zu
heizen,
ist
reine
Geldverschwendung.
Die
Mittel
können
woanders
besser
eingesetzt
werden.
Jetzt
kommt
es
darauf
an,
auch
aus
der
Vermarktung
der
Kirche
Kapital
zu
schlagen.
Welche
Attraktivität
entwidmete
Gotteshäuser
plötzlich
wieder
entfalten
können,
wenn
sich
erst
die
passende
Idee
und
ein
Macher
finden,
zeigen
inzwischen
viele
Beispiele
–
auch
und
gerade
in
Osnabrück.
Siehe
Treffpunkt
Atterkirche.
Autor:
Sebastian Stricker