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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Leserbriefe
Zwischenüberschrift:
EEG: Nicht über Speicher-Technik nachgedacht
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zur Leserdiskussion zum Thema Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Bezug zum Interview mit Umweltministerin Barbara Hendricks " Hendricks: Eine Sonnensteuer gibt es nicht" (Ausgabe vom 21. Juni).
" Wir erfahren durch die Leserdiskussion zur Energiewende, dass das EEG wohl nicht zum Klimaschutz beiträgt.
Ein anderer Aspekt der Energiewende ist ebenso problematisch. Geplant ist eine vollständige Umstellung der Stromerzeugung, sodass spätestens ab 2050 der Strom vollständig aus erneuerbaren Energien erzeugt werden soll. Nur bisher weiß niemand, wie die dann erforderliche Stromspeicherung funktionieren soll und ob eine Stromspeicherung in der dann erforderlichen Größenordnung zu finanzierbaren Kosten überhaupt möglich ist.
Bisher gibt es noch keine praktikable Lösung für die Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energien in der erforderlichen Größenordnung. Die einzige großtechnische Möglichkeit, Strom zu speichern, sind derzeit Pumpspeicherkraftwerke. Das größte deutsche Speicherkraftwerk Goldisthal in Thüringen kann acht Stunden lang 100 Megawatt liefern. Sein Bau hat 0, 62 Milliarden Euro gekostet. Die Gesamtleistung der deutschen Speicherkraftwerke beträgt 6400 Megawatt.
Um die Stromversorgung Deutschlands zu sichern, sind bei einer vollständigen Umstellung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien Stromspeicher erforderlich, die den Bedarf Deutschlands für etwa zwanzig Tage abdecken. Der EU-Energiekommissar Günther Oettinger zur heutigen Situation: " Der gespeicherte Strom in Stauseebecken würde aber nur für 24 Minuten reichen."
Für eine Überbrückung von 20 Tagen Windflaute und Sonnenbedeckung würde man zusätzlich 900 Speicherkraftwerke in der Größe von Goldisthal mit einem Kostenaufwand von circa 558 Milliarden Euro bauen müssen.
Da dies in Deutschland schon allein aus topografischen Gründen gar nicht möglich ist, geht man schon einmal davon aus, dass die Norweger ihre Naturlandschaften und die Schweizer ihre idyllischen Hochgebirgstäler für deutsche Windräder in Staubecken umwandeln.
Gelegentlich werden andere Verfahren zur Stromspeicherung vorgeschlagen: " Power to gas", also die Umwandlung des überschüssigen Ökostroms in Gas und Einspeisung des Gases in das Erdgasnetz, unterirdische Druckluftspeicher und Batterien. Diese alternativen Verfahren zur Stromspeicherung haben jedoch entweder eine um Zehnerpotenzen zu kleine Kapazität oder einen zu geringen Wirkungsgrad (, Power to gas′), befinden sich erst in einer Erprobungsphase (Druckluftspeicher) oder sind schlicht zu teuer (Batterien).
Man hat also eine Energiewende geplant, ohne dass man weiß, ob die dafür erforderliche Stromspeicherung in der erforderlichen Größenordnung zu finanzierbaren Kosten überhaupt möglich ist."
Gerhard Runde
Mettingen
" Wir wissen seit Jahren: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist ein gigantischer Subventions-Sebstbedienungsautomat, aus dem jeder zwanzig Jahre abheben kann, der sein Geld in eine Wind-, Sonnen- oder Biogasanlage investiert hat. Die jetzige Schönheitsreparatur an diesem Gesetz ändert daran nichts.
Die Stromverbraucher, besonders die ohne Lobby und sozial Schwache, werden weiterhin mit den EEG-Kosten belastet zugunsten der Profitsicherung der Erzeuger von Ökostrom. Die Kosten dieses gigantischen Experimentes wurden vom früheren Umweltminister Altmaier auf 1000 Milliarden Euro geschätzt. Im Jahr 2000 haben die Parteien, die von sich sagen, besonders um sozial Schwache besorgt zu sein, ein Gesetz erlassen, das es erlaubt, im Namen des Klimaschutzes die Ärmsten im Land ungestraft zu schröpfen.
Wir wissen jetzt, dass dieses Gesetz seinen Zweck, das Klima zu schützen, vollständig verfehlt und CO 2 - Emissionen nicht vermindert, sondern nur verlagert werden. Und dies, obwohl inzwischen viele Häuser mit Foto-
voltaikanlagen verspiegelt und Kulturlandschaften mit gigantischen Windkraftanlagen verspargelt sind und man befürchten muss, dass Deutschland zu einem großen Maisfeld wird. Wir wollten der Welt ein Vorbild sein und zeigen, wie man es macht. Jetzt ist es gründlich schiefgegangen, und wir haben gezeigt, wie man es nicht manchen kann.
Kein anderes Land ist bereit, dieses Großexperiment nachzumachen, von ausländischen Fachleuten werden wir belächelt. Da sich immer deutlicher zeigt, dass das EEG für den Klimaschutz nichts bewirkt, haben Klimaökonomen und Expertenkommissionen der Bundesregierung geraten, das EEG abzuschaffen. Wie zu erwarten, war die Regierung nicht bereit, dem Expertenrat zu folgen.
Es ist zu hoffen, dass es ihr weniger leichtfällt, den Hinweis des Weltklimarates auf die Unwirksamkeit des EEG zu ignorieren."
Ferdinand Rolfes
Meppen
Bildtext:
Windkraftanlagen im hessischen Istha: Unsere Leser diskutieren über Sinn und Unsinn des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
Foto:
dpa
Autor:
Gerhard Runde, Ferdinand Rolfes


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