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1.
Erscheinungsdatum:
26.01.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
"Lebensquelle" macht der Stadt Druck
Zwischenüberschrift:
Online-Petition "Ja zum christlichen Zentrum" – Freikirchler fühlen sich diskriminiert
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Mit
einer
Online-
Petition
will
die
evangelische
Freikirche
"
Lebensquelle"
bundesweit
Druck
auf
die
Stadt
ausüben.
2858
Unterstützer
haben
den
Appell
"
Ja
zu
einem
christlichen
Kulturzentrum
in
Osnabrück"
bislang
unterschrieben,
darunter
allerdings
nur
524
aus
Osnabrück.
Die
Initiatoren
werfen
der
Stadt
vor,
sie
verzögere
das
Bauprojekt
auf
dem
Güterbahnhof.
Das
Christentum
sei
eine
bedrohte
Religion,
heißt
es
in
der
Begründung.
Auf
den
Kommentarseiten
zur
Petition
werden
auch
antiislamische
Töne
angeschlagen.
Ende
2012
wurde
bekannt,
dass
die
Freikirche
auf
dem
ehemaligen
Güterbahnhof
ein
drei
Hektar
großes
Grundstück
gekauft
hat,
um
dort
eine
Kirche
zu
bauen.
Mit
3000
Sitzplätzen
–
so
viele
sollten
es
nach
dem
schrittweisen
Ausbau
sein
–
wäre
sie
deutlich
größer
als
der
Dom.
Politiker
gingen
auf
Distanz
zur
"
Lebensquelle"
,
als
deren
Vertreter
eine
ausgrenzende
Haltung
gegenüber
Homosexuellen
erkennen
ließen.
Fast
zwei
Jahre
danach
ist
über
das
Bauvorhaben
noch
nicht
entschieden.
Die
Stadt
will
den
Güterbahnhof
als
Gewerbegebiet
ausweisen,
aber
das
Bebauungsverfahren
zieht
sich
in
die
Länge.
Weil
das
Grundstück
der
Freikirche
im
Zen
trum
dieses
Plangebiets
liegt,
lässt
die
Stadt
sie
warten.
Es
fehlten
noch
verschiedene
Gutachten,
sagt
Stadtbaurat
Frank
Otte,
etwa
zum
Verkehr
oder
zur
Umweltverträglichkeit.
Über
den
Antrag
der
"
Lebensquelle"
könne
erst
beraten
werden,
wenn
alle
Fakten
auf
dem
Tisch
lägen.
Derzeit
gebe
es
aber
noch
so
viele
offene
Fragen,
dass
sich
die
nächsten
Schritte
nicht
terminieren
ließen.
Verzögert
wird
die
Planung
auch
durch
einen
Rechtsstreit:
Die
Zion
GmbH,
die
über
den
weitaus
größten
Teil
des
Güterbahnhofs
verfügt,
liegt
mit
der
Stadt
Osnabrück
in
wesentlichen
Fragen
über
Kreuz.
Hauptknackpunkt
ist
die
die
Weigerung
der
Zion
GmbH,
eine
relativ
kleine
Fläche
abzugeben,
die
für
den
Neubau
der
Eisenbahnbrücke
an
der
Hamburger
Straße
erforderlich
ist.
Diese
Behandlung
durch
die
Stadt
empfindet
die
Freikirche
"
Lebensquelle"
als
Schikane.
In
ihrem
Zentrum
am
Goethering
ist
es
ihr
zu
eng
geworden,
die
von
ihr
bereits
erworbene
Güterabfertigungshalle
unterliegt
einer
Veränderungssperre.
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert,
dem
Adressaten
der
Petition,
wird
vorgehalten,
dass
Christen
systematisch
diffamiert
würden
–
und
das
"
in
einem
christlichen
Land,
mit
christlich
geprägter
Geschichte
und
Tradition"
,
wie
es
im
Text
heißt.
Die
freievangelische
Kirchengemeinde
beruft
sich
auf
die
Religions-
und
Meinungsfreiheit
und
bekundet,
sie
wolle
dem
Trend
der
"
Unterminierung
der
christlich-
abendländischen
Kultur"
entgegenwirken.
Mit
"
Open
petition"
bedient
sich
die
zur
Pfingstkirche
gehörige
"
Lebensquelle"
einer
Internetplattform,
die
nach
ihrem
Selbstverständnis
politisch
neutral
ist
und
für
eine
Modernisierung
der
parlamentarischen
Demokratie
eintritt.
Ziel
sei
es,
Bürgern
zu
helfen,
ihre
Anliegen
"
auf
die
politische
Tagesordnung"
zu
setzen.
Dabei
muss
sie
auch
Kritik
einstecken,
weil
in
der
Debatte
ebenso
ihre
Gegner
zu
Wort
kommen.
Die
Gemeinde
schüre
Homophobie,
heißt
es
da,
in
den
Predigten
würden
fundamentalistische
Thesen
gepredigt
und
andere
Menschen
ausgegrenzt.
Ein
Pfingstler
wendet
ein,
in
Osnabrück
werde
allenfalls
ein
Großbau
abgelehnt,
nicht
aber
das
Christentum.
Die
Größe
des
geplanten
Zentrums
war
auch
in
den
politischen
Diskussionen
immer
wieder
ein
Thema.
Eine
Kirche
mit
3000
Sitzplätzen
wird
von
Planern
und
Politikern
kritisch
gesehen,
auch
mit
dem
Hinweis
auf
die
Lage
in
einem
Gewerbegebiet.
Im
Raum
steht
noch
eine
Zahl,
die
Oberbürgermeister
Griesert
genannt
hat:
800
Plätze
seien
akzeptabel,
ließ
er
2013
einmal
verlauten.
Das
wäre
das
Doppelte
der
aktuellen
Mitgliederzahl,
die
auf
der
Internetseite
der
Gemeinde
angegeben
ist.
Andere
Politiker
haben
sich
gänzlich
gegen
den
Bau
eines
Zentrums
für
die
"
Lebensquelle"
ausgesprochen.
Die
Entscheidung
wird
demnächst
im
Ausschuss
für
Stadtentwicklung
und
Umwelt
fallen.
Güterbahnhof,
Zion
GmbH,
"
Lebensquelle"
:
Alles
auf
www.noz.de
Bildtext:
Die
alte
Güterabfertigungshalle
gehört
der
"
Lebensquelle"
seit
mehr
als
zwei
Jahren.
Eine
Veränderungssperre
der
Stadt
verbietet
jedoch
deren
Nutzung.
Jetzt
sammelt
die
Freikirche
Unterschriften
für
ihr
Bauvorhaben.
Foto:
Gert
Westdörp
Kommentar
Bitte
keine
Verschwörungstheorien
Werden
Christen
in
Osnabrück
diskriminiert?
Mit
ihrer
Begründung
zur
Online-
Petition
stilisiert
sich
die
Freikirche
"
Lebensquelle"
zu
einer
gedemütigten
Minderheit,
der
das
Recht
auf
Religions-
und
Meinungsfreiheit
nicht
zugebilligt
werde.
Das
hört
sich
ein
bisschen
wie
bei
Pegida
an,
und
in
beiden
Fällen
mag
der
fehlende
Überblick
den
Weg
in
diese
Märtyrerrolle
gebahnt
haben.
Ohne
der
Bürokratie
das
Wort
reden
zu
wollen
–
für
Verschwörungstheorien
bietet
sich
das
Thema
nicht
an.
Ein
Planungsverfahren
für
ein
Gewerbegebiet
dieser
Größenordnung
mit
sehr
speziellen
Fragestellungen
ist
extrem
arbeitsaufwendig.
Und
weil
das
Grundstück
der
"
Lebensquelle"
im
Zentrum
dieses
Gewerbegebiets
liegt,
lässt
sich
die
Entscheidung
zur
Kirche
nicht
abkoppeln
von
anderen
zentralen
Planungsfragen.
Das
dauert.
Fest
steht
allerdings,
dass
der
Rat,
wenn
alle
Fakten
auf
dem
Tisch
liegen,
über
das
Bauvorhaben
der
"
Lebensquelle"
abstimmen
muss.
Auch
über
die
vertretbare
Größe
dieser
Kirche.
Einige
Politiker
haben
sich
im
Rausch
der
Empörung
zu
Aussagen
hinreißen
lassen,
die
mit
der
Glaubensfreiheit
nicht
kompatibel
sind.
Kann
sein,
dass
der
eine
oder
andere
demnächst
zurückrudern
muss.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert