User Online: 1 | Timeout: 02:53Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Strom sparen für den Klimaschutz
Zwischenüberschrift:
EU-Kommission schlägt Ziel von 30 Prozent weniger Verbrauch bis 2030 vor
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Brüssel. Die EU-Staaten sollen für den Klimaschutz ihren Energieverbrauch bis zum Jahr 2030 um 30 Prozent senken. Das hat die EU-Kommission am Mittwoch in einem Strategiepapier vorgeschlagen. Dies soll die Umwelt schonen und Europa unabhängiger von russischem Gas machen.
" Es ist ein ehrgeiziges und dennoch realistisches Ziel", verteidigte EU-Energiekommissar Günther Oettinger seinen Vorschlag gegen Kritik. Das Ziel ist höher als in einem vorherigen Entwurf. Allerdings halten Umweltschützer die Vorgabe für zu lasch. Auch die Bundesregierung hatte eine ambitioniertere Sparpflicht verlangt, das Europaparlament gar einen Zielwert von 40 Prozent.
Nach Ansicht der EU-Kommission wird das Ziel den Firmen Anreize für Investitionen und neue Produkte geben. Haushaltsgeräte, Fahrzeuge, Fenster, Industrieanlagen und Maschinen müssten stromsparender werden. Die nötigen Innovationen würden Jobs und mehr Umsatz schaffen. " Dies kann dann auch ein Exportartikel werden", sagte Oettinger. Die notwendigen Investitionen für zusätzliche Maßnahmen liegen laut EU-Kommissionskreisen bei 20 Milliarden Euro jährlich. Aus der CDU/ CSU-Europafraktion kam Kritik, dass solche Investitionen von den meisten EU-Staaten nicht zu stemmen seien.
Bislang hat sich die EU das unverbindliche Ziel gesetzt, bis zum Ende dieses Jahrzehnts 20 Prozent an Strom und Wärme einzusparen. Nach aktuellen Prognosen dürfte die EU bis dahin Einsparungen von 18 bis 19 Prozent erzielt haben. Nun geht es um die Frage, wie es bis zum Jahr 2030 weitergehen soll.
Über die neue Vorgabe sollen die EU-Staats- und - Regierungschefs beim Gipfel im Oktober beraten. Die EU-Kommission äußert sich nicht zu der Frage, ob das Ziel unverbindlich oder verpflichtend sein soll. Das sollen die EU-Staats- und - Regierungschefs auf dem Gipfel entscheiden.
Die Bundesregierung begrüßte den " ambitionierten Vorschlag" der EU-Kommission, wie EU-Diplomaten mitteilten.
Aus dem EU-Parlament und von Umweltverbänden hagelte es Kritik. Die SPD-Europapolitiker Martina Werner und Matthias Groote sagten: " Die EU-Kommission gefährdet die globale Vorreiterrolle Europas." Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nannte Kommissar Oettinger einen " Verhinderer".

Kommentar
Ein Thema für alle

Energie sparen ist immer gut es entlastet die Umwelt und schont den Geldbeutel. Insofern ist das Ziel der EU-Kommission, bis zum Jahr 2030 den Energieverbrauch um 30 Prozent zu senken, zu begrüßen. Es schadet nie, die Latte hoch zu legen, auch wenn sie schwierig zu überspringen sein wird. Und das ist in diesem Fall eindeutig so.

Immerhin soll ein Drittel weniger verbraucht werden. Das funktioniert nur, wenn es verbindliche Ziele gibt. Für Industrie und Verbraucher muss es sichtbare Schranken geben, die zeigen: bis hierher und nicht weiter.

Dreißig Prozent weniger Energieverbrauch ist nur zu schaffen, wenn innerhalb der Gemeinschaft alle mitdenken und mitmachen. Die Politiker, die mit gutem Beispiel vorangehen sollten, die Industrie, die im Sinne positiver Bilanzen eine energieeffizientere Produktion hinbekommen muss, und wirklich alle zusammen als tägliche Nutzer von Energie.

Denn die beste Art, Energie zu sparen, ist, keine zu verbrauchen. Also Licht aus, wo keines gebraucht wird, Waschmaschinen vollpacken, überflüssige Stand-by-Positionen vermeiden, das Auto mal stehen lassen und im Winter die Heizung ein, zwei Grad runterdrehen. Wenn bei diesen alltäglichen Themen ein Nachdenken und auch Umdenken einsetzt, wäre schon viel erreicht. Denn Energie sparen ist ein Thema für alle.
Autor:
dpa, Gerhard Placke


Anfang der Liste Ende der Liste