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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Viele Grünflächen in der Stadt
 
Das Grün wächst der Stadt über den Kopf
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Servicebetrieb klagt über weniger Stellen bei steigender Arbeit
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Die städtischen Grünflächen sind jährlich um etwa sieben Hektar angewachsen, aber beim Osnabrücker Servicebetrieb gab es keine Stellenanpassungen. Die Mitarbeiter beklagten jetzt gegenüber der Politik, dass sie ständig die Pflegestandards senken müssen und die Beschwerden der Bürger über ungepflegte Flächen steigen.

Osnabrück. In den vergangenen Jahren sind die städtischen Grünflächen jährlich um etwa sieben Hektar angewachsen. Die Mitarbeiter des Osnabrücker Servicebetriebes kommen in der Pflege nicht mehr nach. Und die Bürgerbeschwerden häufen sich.
Im Betriebsausschuss des Osnabrücker Servicebetriebes (OSB) wurde die aktuelle Situation ausführlich erläutert und diskutiert. Leitung und Personalrat ziehen in dieser Angelegenheit an einem Strang. Ihr Ziel: Mehr Stellen oder wenigstens eine Reduzierung des Beitrags zur Haushaltskonsolidierung.
Bereits in den Jahren 1993 bis 1998 seien im Bereich Grünflächen und Friedhöfe 51 Planstellen abgebaut worden, erläuterte Wilhelm Koppelmann vom Personalrat in einer Präsentation vor dem Ausschuss. Zwischen 2003 und 2008 habe es ein weiteres Minus von 15 Planstellen gegeben, obwohl ein Gutachten festgestellt habe, dass 17 Stellen fehlten.
Seither habe es zwangsweise eine immer weitere Standardherabsetzung bei der Grünflächenpflege gegeben. Bei einer Projektkonferenz im Juni 2008 habe sich der damalige Oberbürgermeister Boris Pistorius ausdrücklich gegen weitere Standardabsenkungen ausgesprochen. Der Imageschaden für die Stadt Osnabrück wäre zu groß.
Kurz vor der Konferenz hatte in Osnabrück der Katholikentag stattgefunden, bei dem sich viele der 60 000 Besucher positiv zum Erscheinungsbild der Stadt geäußert hätten. Solche Eindrücke könnten nicht mit einer teuren Werbekampagne erzielt werden, meinte Pistorius damals.
Im Jahr des Katholikentages war der Standard bei der Reinigung der Innenstadt angehoben worden. Dafür wurden zwölf Arbeitslose eingestellt. Nach Auslaufen der geförderten Beschäftigung seien diese Stellen wieder gestrichen worden.
Auch bei der Straßenunterhaltung seien zwischen 1995 und 2000 15 Stellen abgebaut worden. Parallel dazu müssten aber immer mehr Flächen betreut werden: " Derzeit sind nur Feuerwehreinsätze möglich", sagte Koppelmann.
Nach der Planung solle der OSB jährlich 300 000 Euro einsparen, davon 90 000 Personalkosten. Das würde nach Berechnungen des Personalrates acht Stellen weniger bedeuten.
In der Ausschusssitzung bat der Beschäftigtenvertreter darum, die bisher erbrachten Konsolidierungsbeiträge anzuerkennen und den OSB von einem weiteren Aderlass zu befreien. Zugleich machte Koppelmann Vorschläge, um die Lage langfristig zu verbessern. So könne in einem Modellversuch überprüft werden, ob zum Beispiel kleine Pflasterarbeiten in Eigenregie machbar seien und ob es sich rechne, diese nicht mehr an Fremdfirmen abzugeben.
Zur Grünflächenunterhaltung wird ein Masterplan Grün vorgeschlagen: Handlungsziele, Projekte, notwendige Ressourcen und Qualitätssicherung sollen erarbeitet und zwischen Politik, Verwaltung und OSB vereinbart werden. Auch für die Straßenreinigung müsse eine " realistische Personalbedarfsberechnung" beschlossen werden.
Die Mitglieder des OSB-Werksausschusses zeigten Verständnis für das Anliegen der Mitarbeiter. Die Sorgen und Ideen sollen nach der Sommerpause weiter diskutiert werden. Eine endgültige Entscheidung fällt dann im Herbst, wenn es um den nächsten Haushalt geht.
Der OSB gibt heute von 11 bis 17 Uhr in der Hafenringstraße 12 bei einem Tag der offenen Tür einen Einblick in seine Arbeit. Ein Shuttle-Bus fährt alle halbe Stunde vom Heger Tor zum OSB.
Bildtext:
Seit Jahren muss der Osnabrücker Servicebetrieb die Standards in der Grünflächenpflege zurückschrauben: Immer mehr Flächen kommen dazu, während gleichzeitig gespart werden soll.
Foto:
Stefanie Hiekmann

Kommentar
Im grünen Bereich?

Alles im grünen Bereich? Nein, bei der Stadt gibt es zwar immer mehr Grün, aber deshalb ist noch lange nicht alles in Ordnung. Der Osnabrücker Servicebetrieb kann die anfallenden Arbeiten nicht mehr bewältigen. Die Klagen häufen sich, erst recht, wenn wie in diesem Jahr das Wetter zum Sprießen kräftig beiträgt.

Angesichts leerer Kassen sollte Unkraut wohl zu ertragen sein, mag sich mancher Bürger sagen. Grün darf aber keineswegs unterschätzt werden. So war in einer Befragung der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement 1300 Familien in 13 Städten die Grünflächenausstattung wichtiger als Betreuungsangebote für Kinder. Nach einer Studie der Technischen Universität Dortmund steigert gepflegtes öffentliches Grün den Wert von Immobilien.

Wenn beim Osnabrücker Servicebetrieb weiter gespart wird, kann der Schuss für die Stadt nach hinten losgehen.
Autor:
Ulrike Schmidt


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