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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Unruhige Zeiten bei Coppenrath & Wiese
 
Nervosität bei Coppenrath & Wiese
Zwischenüberschrift:
Mitarbeiter protestieren – Kritik an Informationspolitik vor Unternehmensverkauf
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Mitarbeiter des Tiefkühltortenherstellers Coppenrath & Wiese haben am Mittwoch in Osnabrück gegen die Informationspolitik der Firmenleitung protestiert. Sie verlangten Klarheit über den geplanten Verkauf des Unternehmens.

Osnabrück. Coppenrath & Wiese nimmt jetzt offiziell Verkaufsverhandlungen mit Dr. Oetker auf. Das teilten die Gesellschafter des Osnabrücker Tiefkühltortenbäckers am Mittwoch dem Betriebsrat mit. Demnach versprachen sie, dass die Strukturen der Firmenteile in Osnabrück und Mettingen erhalten bleiben und die Belegschaft über weitere Schritte informiert wird.
Zuvor hatten 80 Mitarbeiter am Standort Osnabrück demonstriert. Mit der Gewerkschaft " Nahrung Genuss Gaststätten" (NGG) hatten sie ihre Forderungen für ihr Transparent zusammengefasst: " Liebe Familie Coppenrath: Kein Verkauf auf dem Rücken der Belegschaft." Mit einem Pfeifkonzert machten sie auf sich aufmerksam. Wochenlang waren die Angestellten darüber im Unklaren gelassen worden, wie es weitergehen soll mit den 2200 Mitarbeitern, von denen 300 in der Verwaltung und in der Logistik in Osnabrück und 1900 in der Produktion in Mettingen westlich von Osnabrück arbeiten.
Während der Protestaktion berichtete Gewerkschaftssekretär Mohamed Boudih, die Gesellschafter hätten noch im März während einer Betriebsversammlung versichert, dass Coppenrath & Wiese " in Familienhand" bleiben werde. Und dann die Enttäuschung, die den Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Karl-Heinz Hukriede nach wie vor aufwühlt: " Aus einer Lebensmittelzeitung haben wir Ende Mai erfahren, dass Coppenrath & Wiese verkauft werden soll." NGG-Vertreter Boudih sagte dazu: " Erst am 24. Juni haben die Gesellschafter gesagt, dass sie verkaufen wollen." Ende Juni bestätigte Geschäftsführer Andreas Wallmeier die Verkaufsabsichten: " Wir werden in den nächsten Wochen mit einem kleinen, sehr kleinen Kreis von ausgesuchten Investoren verhandeln." Zur gleichen Zeit hätten die Eigentümer der Belegschaft zugesagt, sie auf dem Laufenden zu halten, sagte Boudih. " Das ist nicht passiert", und auf Forderungen des Betriebsrates habe es keine Reaktion gegeben.
Ärger über Gesellschafter
Gerade diese Informationspolitik ärgert Hukriede. Die Tür zu seinem Chef Aloys Coppenrath, der im März 2013 gestorben war, habe stets offen gestanden. Auch habe er " immer das Gespräch gesucht". Diese Tradition führten die Erben offensichtlich nicht fort. Es herrsche Funkstille mit der Folge, dass nun Unsicherheit das Betriebsklima bestimme. Nicht zu wissen, wie der Stand der Dinge ist, drücke auf die Stimmung. " Wir möchten mitgeteilt bekommen, an wen wir verkauft werden", fordert Hukriede. Es gehe nun die Sorge um, dass es den Eigentümern mehr um die Verkaufssumme als um die Zukunft des Unternehmens gehe.
Das Bangen um Arbeitsplätze, Gehälter und das Betriebsklima dürfte die Beschäftigten weiter umtreiben, denn noch ist alles offen, wie NGG-Sekretär Boudih feststellte: " Oetker will sich den Laden angucken, alles bewerten. Und sollte dann noch konkretes Interesse bestehen, will man in Verkaufsverhandlungen eintreten."
Aus der Dr.-Oetker-Zentrale in Bielefeld war am Mittwoch nichts zu erfahren. " Das kommentieren wir nicht", hieß es auf Nachfrage. Doch in Branchenkreisen gilt der Tiefkühlgigant als größter Interessent an dem Tortenproduzenten.
Und das Unternehmen Coppenrath & Wiese? Nach außen hüllten sich die als zerstritten geltenden Gesellschafter und die Geschäftsführung am Mittwoch trotz der Unruhe in der Belegschaft in Schweigen. Ein Unternehmenssprecher lehnte es nach Anfrage unserer Zeitung ab, sich zu Verhandlungen mit Dr. Oetker oder weiteren Aspekten des geplanten Verkaufs zu äußern. In ähnlichen Fällen stellte sich eine strikte Abwehrhaltung im Nachhinein als Indiz für hohe Nervosität und für Meinungsverschiedenheiten unter den Entscheidungsträgern von Unternehmen heraus.
Bildtexte:
Sorge um die Zukunft des Betriebes: 80 Mitarbeiter von Coppenrath & Wiese demonstrieren, während die Gesellschafter tagen.
Rund 100 Coppenrath-&- Wiese-Mitarbeiter demonstrieren derzeit vor dem Firmensitz in Osnabrück-Atter.
Foto:
Gert Westdörp
Autor:
df, sha, dpa, Jann Weber


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