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1.
Erscheinungsdatum:
22.01.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Leserbrief
Zwischenüberschrift:
Worthülsen statt Förderung
Artikel:
Originaltext:
Zum
Artikel
"
Lüstringer
Bergschule
steht
vor
dem
Aus"
(Ausgabe
vom
30.
Dezember)
.
"
Aha,
die
Lüstringer
Bergschule,
zurzeit
einzige
Sprachförderschule
in
Osnabrück,
wird
geschlossen.
Zuerst
wurden
die
Lernhilfeeinrichtungen
abgeschafft,
jetzt
sind
also
die
Sprachförderschulen
dran.
Warum
eigentlich?
Welches
Problem
soll
durch
diese
Einschnitte
ins
Bildungssystem
gelöst
werden?
Das
große
Wort,
das
im
Hintergrund
dieser
Entwicklungen
steht,
heißt
'
Inklusion'
.
Es
ist
ein
schwieriges
Wort,
über
dessen
Bedeutung
sich
auch
Experten
nicht
einig
sind.
Das
mit
ihm
verbundene
Problem
ist
jedoch
einfach
zu
beschreiben:
Einerseits
soll
kein
Kind,
etwa
aufgrund
einer
Behinderung
oder
Beeinträchtigung,
aus
seinem
sozialen
Umfeld
ausgeschlossen
('
exkludiert'
)
werden,
sondern
alle
(gleichaltrigen)
Kinder
sollen
unabhängig
von
Entwicklungsstand
und
Leistungsvermögen
gemeinsam
unter
einem
Dach
unterrichtet
werden.
Andererseits
gibt
es
Kinder
mit
besonderem
Förderbedarf,
die
von
gemeinsamem
Unterricht
kaum
oder
gar
nicht
profitieren
können.
Für
sie
wurden
Spezialeinrichtungen
(Förderschulen)
entwickelt,
die
über
ein
besonderes
Know-
how
verfügen.
Diese
haben
einen
großzügigeren
Personalschlüssel,
setzen
auf
die
interdisziplinäre
Zusammenarbeit
von
Fachleuten
aus
verschiedenen
Berufsgruppen
und
können
oft
beachtliche
Erfolge
nachweisen.
Da
die
Kinder
[...]
nun
einmal
nicht
alle
am
selben
Ort
wohnen,
hat
der
Besuch
einer
Spezialeinrichtung
die
unerwünschte
Nebenwirkung,
dass
viele
Kinder
längere
Wege
in
Kauf
nehmen
müssen
und
eben
nicht
mit
den
Nachbarskindern
dieselbe
Schule
besuchen
können.
Die
Eltern
stehen
vor
einem
Dilemma:
Ihr
Kind
soll
bei
seinen
Freunden
sein
können,
zugleich
soll
es
in
seiner
Entwicklung
optimal
gefördert
werden
[...].
Die
Eltern
entscheiden
in
diesem
Zwiespalt
unterschiedlich.
Da
ich
selbst
seit
mehr
als
zwölf
Jahren
in
einer
Sprachheil
einrichtung
tätig
bin,
weiß
ich,
dass
die
meisten
Eltern,
die
sich
für
die
Spezialeinrichtung
entscheiden,
im
Nachhinein
glücklich
über
ihre
Wahl
sind.
Dies
hat
zwei
wesentliche
Gründe:
Erstens
sind
sie
erfreut
über
die
häufig
überraschend
positive
Entwicklung
ihres
Kindes,
und
zweitens
sind
sie
froh
und
erleichtert,
dass
ihr
Kind
seinen
Bildungsweg
auf
einer
Regelschule
(meistens
Grundschule)
fortsetzen
kann.
Denn
viele
Spezialeinrichtungen
sind
Durchgangseinrichtungen:
Sie
führen
nicht
aus
dem
Regelbereich
heraus,
sondern
vielmehr
–
über
einen
erforderlichen
Umweg
–
hinein.
Für
Politiker
mag
es
paradox
klingen,
aber:
Spezialeinrichtungen
sind
inklusiv!
Sie
sind
es,
weil
sie
den
Kindern,
die
spezifische
Förderung
benötigen,
erst
ermöglichen,
gemeinsam
mit
ihren
Freunden
in
der
Schule
das
zu
erleben,
was
sie
dort
erleben
sollen:
dass
sie
vom
Unterricht
profitieren
und
gut
lernen
können,
dass
sich
ihre
Anstrengung
lohnt
und
dass
sie
anerkannte
Mitglieder
einer
Klassengemeinschaft
sind.
[...]
Das
neue
Schulgesetz
ist
noch
nicht
einmal
fertig
formuliert
geschweige
denn
verabschiedet,
aber
das
Aus
der
Schule
ist
bereits
beschlossene
Sache.
Wer
kann
so
etwas
verstehen?
Wer
versteht
alle
diese
Worthülsen,
dass
die
Lüstringer
Bergschule
sich
'
auf
den
Weg
zu
einer
Profilgrundschule
Sprache'
machen
oder
'
sich
mit
der
Waldschule
Lüstringen
zu
einem
Förderzentrum
mit
angeschlossenen
Sprachheilklassen
zusammenschließen'
kann?
Was
ist
denn
nun
beschlossen?
Bleiben
die
Sprachheilklassen
bestehen
oder
nicht?
Wovon
hängt
dies
ab?
Werden
sie
weiterhin
benötigt?
Und
falls
ja:
Wer
hat
die
Verantwortung
und
sorgt
dafür,
dass
es
sie
auch
weiterhin
geben
wird?
Sehr
nebulös!
Über
das,
was
die
nun
einmal
existierenden
sprachgestörten
Kinder
brauchen
und
ihnen
zu
einem
gelingenden
Bildungsweg
verhilft,
wird
anscheinend
gar
nicht
mehr
nachgedacht."
Dr.
Matthias
Leder
Bad
Essen
Autor:
Dr. Matthias Leder