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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Frühling in Sicht
Zwischenüberschrift:
Der Naschwald am Piesberg wird auf die Besucher vorbereitet
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Manchem bot sich am Mittwoch am Piesberger Gesellschaftshaus ein seltsames Bild: Neun Menschen in Gartenkluft begutachteten bei Eiseskälte erst die Gehölze im Naschwald, schnitten dann Bäume und Büsche zurück und hievten eine Menge Zweige auf einen Haufen. Aber für die Gärtner ist der Frühling schon in Sicht: Denn wenn die Wachstumsperiode beginnt, soll das Gelände vorbereitet sein: auf den Frühling und auf Veranstaltungen des Piesberger Gesellschaftshauses.

Drei Motorsägen sind zu hören, dazwischen immer wieder das Schippschnapp von Rosen- und Astscheren. Um halb neun ist es losgegangen, um 10 Uhr haben die Gärtner und die Lehrlinge der Stadt Osnabrück schon ein Viertel des Gestrüpps entfernt, zum Vorschein kommen die Gewächse, die zum Naschwald gehören, wie Walnuss, Wildbirne, Kornelkirsche, Hasel, Wildäpfel.

Seit der Naschwald 2010 angepflanzt wurde, haben sich hier einige Pflanzen breitgemacht, die den Nährgehölzen für Vögel und zum Teil auch für Menschen das Licht und die Luft zu nehmen drohen. Außerdem ist der Weg, der zwischen ihnen hindurchführt, einigermaßen zugewuchert. " Ab März beginnt die Brut- und Setzzeit, deshalb machen wir die Arbeiten bereits jetzt", erläutert Carina Hagedorn. Die Freiraumplanerin unterstützt das Piesberger Gesellschaftshaus bei der Anlage und der Pflege des Naschwaldes, die Lehrlinge der Stadt helfen bei der Umsetzung.

Angeleitet werden sie von zwei Ausbildern. Ralf Hetterich und Manfred Witte haben ihnen zu Beginn erläutert, wie die Gehölze, die stehen bleiben sollen, von denen zu unterscheiden sind, die auf den Kompost kommen. " Im ersten Lehrjahr fangen wir mit einfachen Pflanzen an, das steigert sich dann bis zum dritten Ausbildungsjahr", sagt Ralf Hetterich. Unterstützt werden die neun Gartenspezialisten von einer übergroßen Schubkarre mit ganz persönlicher Note: Auf ihr ist der Werbespruch zu lesen: " Atze, ein Freund fürs Leben" und so wird die Karre eben Atze genannt.

" Nachpflanzen müssen wir wohl nichts", sagt Imke Wedemeyer halb fragend, halb grinsend. Die Organisatorin hat ein liebevolles Auge auf den Naschwald, von dessen Erfolg am Anfang nicht alle überzeugt gewesen seien. Inzwischen gehören die 2000 Quadratmeter Grün fest zu den Veranstaltungsorten des Gesellschaftshauses. So sollen hier ab Saisonbeginn das ist am 22. März Lesungen, Musikveranstaltungen und Gartencafés angeboten werden. Hier soll auch wieder eine Kaffeetafel stattfinden ein Format, das sich im vergangenen Jahr als besonders erfolgreich erwiesen hat. Eine Stunde lang werden den Gästen Kaffee, Kuchen und ein kultureller Bezug zum Veranstaltungsort geboten. Und auch weitere Orte sollen wieder mit einer Kaffeetafel einladen.

" Der Fachbereich Kultur der Stadt hat dieses Jahr den Garten als Themenschwerpunkt ausgewählt. Daran schließen wir uns an", sagt Wedemeyer. Deshalb werden als Veranstaltungsorte nicht nur Nasch-, Gönner- und Kastaniengarten einbezogen, sondern auch Gärten aus der Nachbarschaft des Gesellschaftshauses. Zudem wird es eine Ausstellung zum Thema Garten geben, für die bereits Fotos gesammelt werden.

Ab Juni folgt dann an jedem ersten Sonntag im Monat der " Berg-Urlaub garantiert anders" abgekürzt " BUga". Es ist eine Anspielung auf die Bundesgartenschau, die nach dem Willen mancher Osnabrück hier in diesem Jahr hätte stattfinden sollen. Es ist bekanntermaßen anders gekommen. So feiert man am Piesberg eben ein eigenes Fest und die Veranstalter Museum Industriekultur, die Feldbahner, die Dampflokfreunde und das Gesellschaftshaus in Kooperation mit dem Fachbereich Umwelt hoffen auf zahlreiche Gäste. Für sie wird derzeit ein Programm ausgearbeitet.

Bereits zugänglich ist ab 22. März jeden Sonntag der Naschwald der dann mit dem Haseuferweg verbunden sein wird. " Aber nur sonntags. In der Woche ist am Zechenbahnhof Betrieb, da ist für Publikum geschlossen", betont Imke Wedemeyer.
Bildtext:
Atze hilft: Sechs Auszubildende, zwei Gärtner und eine Freiraumplanerin bauen beim Pflegen des Naschwaldes nicht nur auf Motorsäge und Astschere, sondern auf eine Lastkarre mit Namen.
Foto:
Jörn Martens
Autor:
Marie-Luise Braun


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