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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Grüner Strom aus dem Wittlager Land
Zwischenüberschrift:
Stadtwerke Osnabrück errichten zwei Windkraftanlagen in Ostercappeln
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück/ Ostercappeln. " Ostercappeln wird zum Exporteur von grünem Strom", so Manfred Hülsmann, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Osnabrück. Allerdings nur auf dem Papier, denn die beiden Windkraftanlagen am Pöhleweg im Ortsteil Venne-Niewedde errichten die Stadtwerke schon selbst.

Nachbarn, Vertreter aus Verwaltung und der örtlichen Kommunalpolitik sowie die am Projekt Beteiligten waren gestern zur Baustellenbesichtigung geladen. Noch stehen die beiden Anlagen zwar nicht, aber auf dem Areal tut sich einiges. " Die heiße Phase beginnt jetzt", sagte Hülsmann. So sind bereits die Fundamente für die Windkrafträder gegossen worden. " 100 Betonmischer-Lkw sind für ein Fundament nötig", erläutert Hermann Brandebusemeyer, der bei den Stadtwerken für die Steuerung der Erneuerbare-Energien-Projekte verantwortlich ist. Die Fundamente haben einen Durchmesser von 18 Metern.

In einigen Tagen sollen die Turmsegmente Durchmesser gut sieben Meter angeliefert werden. Die Windkraftanlagen sind rund 150 Meter hoch; die Nabenhöhe liegt bei 102 Metern. Ein Turm wiegt etwa 1000 Tonnen.

Neben einem Ausbau des Pöhlewegs gehören auch Naturschutzmaßnahmen zum Vorhaben in Venne-Niewedde. Die Stadtwerke Osnabrück haben in Nähe des Areals eine 1, 4 Hektar große Fläche eigens für in der Region gesichtete Mäusebussarde gepachtet und bereits mehrere Kunsthorste angebracht.

Im September sollen die beiden Windkraftanlagen in Betrieb gehen und Strom liefern. Insgesamt können die Anlagen vom Typ Enercon E-92 jährlich rund neun Millionen Kilowattstunden liefern. Die Strommenge reicht aus, um mehr als 2700 Haushalte zu versorgen.

Warum investieren die Stadtwerke Osnabrück mehr als sechs Millionen Euro in zwei Windkraftanlagen in der Gemeinde Ostercappeln? Im Jahr 2008 haben die Stadtwerke ihre Kompetenz-Umwelt-Klima-Initiative (KUK) gestartet. Darin wird das Engagement in Energie- und Wasserversorgung, im Nahverkehr sowie in der Entwässerungs- und Bädertechnik gebündelt. Die Windkraft ist ein Teil des Gesamtkonzepts. " Bis 2018 wollen wir all unsere Privatkunden mit selbst erzeugtem grünen Strom versorgen und das schließt unsere zahlreichen Energiekunden im Landkreis und hier speziell in der Gemeinde Ostercappeln natürlich mit ein", betont Hülsmann.

" 100 Prozent regenerativ"

Die beiden Anlagen in Venne-Niewedde sind nach dem Windpark auf dem Osnabrücker Piesberg sowie dem Windpark im Wallenhorster Gemeindeteil Hollage der nächste Schritt, um das selbst gesteckte KUK-Ziel zu erreichen. Derzeit erzeugen die Stadtwerke Osnabrück schon 64 Millionen Kilowattstunden " grünen Stroms" jährlich, die 18 200 Haushalte versorgen.

" Ostercappeln wird zu 100 Prozent regenerativ", sagt Bürgermeister Rainer Ellermann. Denn: Mit den beiden neuen Anlagen sowie den zwölf bereits bestehenden Windkraftanlagen in Schwagstorf können rein rechnerisch sämtliche Haushalte sowie die Gewerbe- und Industriebetriebe in der Gemeinde mit Windstrom versorgt werden.
Bildtexte:
Besuch auf der Baustelle am Pöhleweg (von links): Bürgermeister Rainer Ellermann, Manferd Hülsmann, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke, Holger Hahn, Projektleiter der Firma Enercon, Hermann Brandebusemann, Projektleiter Stadtwerke, sowie Peter Kovermann als Vertretter der Ostercappelner Gemeindefraktionen.
Blick auf das Fundament, das den 150 Meter hohen Turm tragen wird.
Der Pöhleweg wird im Zuge des Bauvorhabens saniert.
Fotos:
Rainer Westendorf

Kommentar
Entspannt

Die Energiewende hat ganz konkrete Auswirkungen in der Region, wie auch das Vorhaben in Ostercappeln zeigt. Die Zahl der Windparks steigt. Und über den Verlauf neuer Stromtrassen wird kon trovers diskutiert. Auswirkungen also, die nicht von allen Bürgern ohne Protest hingenommen werden. Das ist der Gemeinde Ostercappeln allerdings nicht geschehen, denn das Projekt ist gut vorbereitet und im Dialog mit den Anwohnern und der Kommunalpolitik realisiert worden. Und da in der Gemeinde außerdem keine weiteren Flächen für die Errichtung von Windparks liegen, ist die Situation hier entspannt und konfliktfrei.
Autor:
Rainer Westendorf


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