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1.
Erscheinungsdatum:
09.07.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Die Eiche als Stehimweg
Zwischenüberschrift:
Der Tannenkamp im Stadtteil Sonnenhügel verbreitete vor 50 Jahren ländlichen Charme
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
"
Wir
haben
früher
immer
gesagt,
eigentlich
müsste
unsere
Straße
'
Am
Eichenkamp'
heißen
und
nicht
'
Am
Tannenkamp'
."
Das
fällt
der
86-
jährigen
Elisabeth
Kremer
beim
Blick
auf
die
dicke
Eiche
auf
dem
historischen
Foto
als
Erstes
ein.
Sie
wohnt
seit
1955
Am
Tannenkamp
und
kann
sich
noch
gut
an
die
Zeiten
erinnern,
als
die
östliche
Seite
mit
Eichen
bestanden
war.
"
Die
kamen
weg,
als
1960
die
Kanalisation
gelegt
wurde."
Ob
das
damals
ein
Thema
war,
in
Zeiten,
als
das
Wort
Baumschutzsatzung
noch
nicht
erfunden
war?
Nein,
meint
sie,
es
sei
ja
nicht
anders
gegangen,
weil
die
Straße
nicht
nur
erstmals
asphaltiert,
sondern
auch
breiter
ausgebaut
werden
sollte
und
Bürgersteige
mit
Hochbord
bekam.
Im
gleichen
Zug
sei
der
Graben,
der
auf
dem
Bild
rechts
neben
der
Eiche
noch
abschnittsweise
zu
sehen
sei,
durchgehend
verrohrt
worden.
"
Alle
waren
froh,
als
die
alte
Schotterstraße
unter
dem
Asphalt
verschwand."
Noch
ein
wenig
"
städtischer"
wurde
die
Straße,
als
die
Masten
für
die
Versorgung
mit
Strom
und
Telefon
wegkamen.
Nach
Elisabeth
Kremers
Erinnerung
war
das
Anfang
der
1970er-
Jahre.
"
Wir
empfanden
es
als
deutlichen
Fortschritt.
Nicht
nur
wegen
des
schöneren
Straßenbildes,
sondern
auch
weil
die
alten
Leitungen
bei
Wind
immer
so
geheult
und
gedröhnt
haben."
Möglicherweise
ist
das
Zeitungsfoto
damals
entstanden,
weil
die
Eiche
längere
Zeit
dem
Straßenausbau
im
Wege
stand.
"
Ich
erinnere
mich,
dass
es
einen
Engpass
gab
und
die
Stadt
einigen
Aufwand
treiben
musste,
um
das
Problem
mit
dem
Baum
zu
lösen"
,
so
Kremer.
Eigentlich,
so
könnte
man
heute
meinen,
hätte
er
stehen
bleiben
können.
Denn
bei
der
bislang
letzten
größeren
Baumaßnahme
wurde
die
Durchfahrt
wieder
verengt.
Bauminseln
in
der
Fahrbahn
sollen
den
Verkehr
ausbremsen.
Und
immer
noch
macht
der
Tannenkamp
seinem
Namen
keine
Ehre.
Gepflanzt
wurden
Eichen
und
andere
Laubbäume
–
aber
keine
einzige
Tanne.
Kremer
wohnt
in
der
einen
Hälfte
des
Doppelhauses
Nr.
65/
67,
dessen
Mansarddachgiebel
am
linken
Rand
des
historischen
Bildes
zu
sehen
ist.
Auf
dem
aktuellen
Foto
ist
dieser
Giebel
durch
das
neue
Eckhaus
am
Prof.-
Brinkmann-
Weg
verdeckt.
"
Wir
sind
das
drittälteste
Haus
am
ganzen
Tannenkamp"
,
weiß
die
Seniorin
zu
berichten,
"
die
Rohbauabnahme
war
1920."
Ein
Jahr
später
erst
erhielt
die
Straße,
die
parallel
zur
hundert
Meter
weiter
östlich
verlaufenden
historischen
Landwehr
angelegt
wurde,
ihren
Namen.
Kremers
Haus
stellt
die
"
Wasserscheide"
des
Tannenkamps
dar.
Von
hier
aus
hat
der
Abwasserkanal
sowohl
Richtung
Lerchenstraße
als
auch
Richtung
Knollstraße
Gefälle.
"
Ich
bin
auf
dem
höchsten
Punkt,
ich
habe
den
besten
Überblick"
,
scherzt
Elisabeth
Kremer,
wohl
wissend,
dass
der
Anstieg
mit
bloßem
Auge
nicht
wahrnehmbar
ist.
Auf
der
rechten
Straßenseite
erkennt
man
damals
wie
heute
an
den
charakteristischen
Gauben
die
Doppelhäuser
der
Siedlungsgenossenschaft.
Sie
wurden
in
den
frühen
1930er-
Jahren
als
sogenannte
"
vorstädtische
Kleinrandsiedlung"
gebaut,
um
die
Not-
und
Behelfsquartiere
der
Zwischenkriegszeit
zu
ersetzen
und
kinderreichen
Familien
öffentlich
geförderten
und
daher
erschwinglichen
Wohnraum
zu
bieten.
Die
frei
stehenden
Häuser
entsprachen
"
dem
Bedürfnis
des
Siedlers
nach
Land
und
Luft,
nach
eigenem
Heim
und
Garten"
,
wie
es
im
Städtischen
Verwaltungsbericht
hieß.
Die
Siedlergemeinschaft
hat
ihren
Zusammenhalt
auch
über
mehrfachen
Generations-
und
Eigentümerwechsel
hinaus
gewahrt.
Mittlerweile
ist
aus
dem
Siedler-
ein
Straßenfest
geworden,
das
keinen
mehr
ausschließt,
egal
wann
und
von
wem
sein
Haus
gebaut
wurde.
Auf
dem
Grundstück
gegenüber
dem
Prof.-
Brinkmann-
Weg
wurde
in
diesem
Jahr
erstmals
ein
Maibaum
gemeinsam
errichtet.
Die
Nachbarschaftsseite
tannenkamp.net
–
Symbol
übrigens
drei
Tannen,
die
aus
einem
Eichenblatt
herauswachsen
–
informiert
über
die
nächsten
anstehenden
Aktionen.
Heute
reihen
sich
rund
140
Ein-
und
Zweifamilienhäuser
entlang
des
Tannenkamps,
der
wegen
seiner
ruhigen
und
doch
recht
zentrumsnahen
Wohnlage
beliebt
ist.
Richtig
laut
wurde
es
nur
einmal
in
seiner
Geschichte:
Am
22.
Dezember
1986
krachte
ein
britischer
Panzer
gegen
Wohnhaus
und
Garage
eines
Hauses
am
Tannenkamp.
Ein
liebestoller
Soldat
hatte
sich
im
Suff
das
Kriegsgerät
gekapert
und
wollte
es
einer
dort
wohnenden
jungen
Dame,
die
ihn
verschmäht
hatte,
mal
so
richtig
zeigen.
Die
Bewohner
glaubten,
nun
sei
wieder
Krieg,
und
flüchteten
aus
dem
Haus
in
den
Garten.
Zum
Glück
so
rechtzeitig,
dass
niemand
körperlich
zu
Schaden
kam.
Bildtexte:
Um
1961
hatte
die
Straße
Am
Tannenkamp
noch
einen
dörflichen
Charakter.
Der
Blick
geht
von
Hausnummer
66/
68
in
Richtung
Lerchenstraße.
Der
Doppelhausgiebel
Nr.
70/
72
auf
der
rechten
Straßenseite
bietet
sich
als
optischer
Anker
in
dem
ansonst
stark
gewandelten
Stadtbild
an.
Foto:
Archiv/
Harms,
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks