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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
"Es gibt zu viele Lücken im Angebot"
Zwischenüberschrift:
Thomas Polewsky von der Stadtbahninitiative fordert Umsetzung des Nahverkehrsplans
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Noch vor einem Jahr sollte Osnabrück Oberleitungsbusse bekommen, aber davon haben sich die Stadtwerke inzwischen verabschiedet. Doch was nun? Die Stadtbahn-Initiative setzt sich dafür ein, dass der Nahverkehrsplan unabhängig von der Fahrzeugfrage zügig in praktische Politik umgesetzt wird. Nach ihrer Ansicht sind die Fahrpreise zu hoch, und das Angebot weist zu viele Lücken auf. Thomas Polewsky von der Stadtbahninitiative legt den Finger in die Wunde.
Der Einzelfahrschein in Osnabrück kostet 2, 60 Euro. Das ist Ihnen zu teuer
Wir haben zehn Vergleichsstädte willkürlich herausgegriffen und das überprüft. Dabei mussten wir feststellen, dass der Einzelfahrschein mit 2, 75 Euro nur in Frankfurt am Main teurer ist. In Bremen und Hannover, wo es große Straßenbahn- und S-Bahn-Netze gibt, ist er gleich teuer, in Oldenburg und Münster billiger. Selbst Straßenbahnstädte wie Würzburg, Bielefeld, Freiburg, Leipzig und Frankfurt/ Oder sind günstiger, und das trotz der teilweise größeren Netze.
Sie setzen sich für einen Bus-Schiene-Tarif ein. Worum geht es konkret?
Wer mit Bus und Zug im Raum Osnabrück unterwegs ist, benötigt im ungünstigsten Fall sechs Fahrscheine. Wenn Autofahrer zum Umsteigen bewegt werden sollen, muss ein Fahrschein reichen, auch wenn man von Groß Mimmelage nach Osnabrück-Nahne fährt oder umgekehrt.
Immerhin gilt das Niedersachsenticket ja seit Jahresbeginn auch für Osnabrück und Belm
Das ist zumindest ein Fortschritt. Entscheidend ist aber, dass dieses Ticket für den gesamten Bereich der VOS gelten müsste. Es fehlen niederschwellige Angebote, damit das Umsteigen leichter fällt, zum Beispiel eine Kleingruppenkarte oder eine Dreitagekarte für Besucher.
Sie beklagen Angebotslücken im Landkreis. Wo sollte nach Ihrer Ansicht zuerst der Hebel angesetzt werden?
Die Priorität ergibt sich, wenn Bedarfe und Angebotslücken systematisch untersucht werden. Unübersehbar sind Schwierigkeiten in den Nebenverkehrszeiten, also abends und am Wochenende in bestimmten Regionen des Landkreises. Besonders der Nordkreis ist unterversorgt. Zwischen Bippen und Quakenbrück ist am späten Nachmittag Schluss. In Voltlage gibt es eigentlich nur Schülerverkehre, und selbst der Kurort Bad Essen ist nur über Umstiege zu erreichen. Wer dort jemanden besucht hat, kommt zwischen 17 und 20 Uhr nicht mehr zurück nach Osnabrück. Und natürlich: Nicht nur die Tarife zwischen Bus und Bahn müssen abgestimmt werden, sondern auch die Fahrpläne.
Und in der Stadt?
Es gibt Lücken im Angebot, die machen selbst eingefleischten Nahverkehrsfans das Leben schwer. So ist der Hauptbahnhof am frühen Sonntagmorgen nicht mit dem Bus zu erreichen. Es ist auch nicht mehr zeitgemäß, die Busse am Heiligabend und an beiden Weihnachtsfeiertagen ab 17 Uhr ins Depot zu schicken. Beim Blick auf die Linien und Haltestellen fällt auf, dass manche Wohn- und Gewerbegebiete noch gar nicht angeschlossen sind. Ein besonders negatives Beispiel ist die fehlende Haltestelle für das Gewerbegebiet am Tie, die seit Jahren vermisst wird.
Eine alte Forderung der Nahverkehrsinitiativen ist die Ringlinie. Da wollen die Stadtwerke aber nicht ran, aus wirtschaftlichen Gründen
Die wirtschaftlichen Gründe erledigen sich in dem Moment, wenn die Fahrgastzahlen steigen, wodurch auch die Nachfrage nach Querverbindungen zwischen den Stadtteilen steigen wird. Eine Ringlinie wird mit großer Wahrscheinlichkeit genug Fahrgäste anziehen.
Sie haben das Ziel ausgegeben, innerhalb von zehn Jahren müsste es in Osnabrück und im Umland möglich sein, ohne Auto auszukommen. In der Stadt geht das doch schon, oder?
In der Stadt ist es überwiegend möglich, allerdings gibt es hier auch Schwierigkeiten in den Randstunden. Wer am Sonntagmorgen seinen Arbeitsplatz im Krankenhaus oder Pflegeheim antritt, kommt dort vor acht Uhr nicht an mit dem Bus. Außerdem muss es in den Abendstunden für Theaterbesucher möglich sein, nach Hause zu kommen, ohne eine Stunde auf den Bus zu warten.

Was der Nahverkehr leistet und was er leisten müsste: Mehr dazu auf www.noz.de
Bildtexte:
Schicke Busse sind das eine - die Stadtbahninitiative moniert, dass es zu viele Angebotslücken gebe.
Legt den Finger in die Wunde: Thomas Polewsky von der Stadtbahninitiative.
Fotos:
Gert Westdörp, privat
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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