User Online: 1 |
Timeout: 14:44Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
21.01.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Euro-Sturz belastet Osnabrück
Kämmerer warnen vor "Überreaktion"
Zwischenüberschrift:
Verluste durch Franken-Kredite
Schweiz-Geschäfte drohen zur schweren Hypothek für Stadt und Landkreis Osnabrück zu werden
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
plötzliche
Aufwertung
des
Schweizer
Franken
kann
für
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
teuer
werden.
Der
Stadt
droht
durch
die
Aufgabe
des
Mindest-
Wechselkurses
ein
Verlust
von
7,
3
Millionen
Euro,
dem
Landkreis
von
4,
3
Millionen
Euro.
Andere
Kommunen
aus
dem
Nordwesten
sind
das
Währungsrisiko
nicht
eingegangen.
Die
Verluste
stehen
bisher
nur
in
den
Büchern,
sie
werden
erst
real,
wenn
Stadt
oder
Landkreis
auslaufende
Franken-
Kredite
nicht
verlängern.
Doch
das
ist
nicht
geplant.
Vor
15
Jahren
hatte
Osnabrück
als
eine
der
ersten
Kommunen
in
Niedersachsen
begonnen,
Liquiditätskredite
in
Schweizer
Franken
aufzunehmen.
Der
Landkreis
folgte
2004.
Die
Zinsen
waren
im
Schnitt
bis
zu
1,
5
Prozent
günstiger
als
auf
dem
deutschen
Markt.
Das
Wechselkursrisiko
hielten
Finanzexperten
für
beherrschbar.
Doch
mit
der
Finanzkrise
stürzte
der
Euro
gegenüber
dem
Franken
ab.
Seit
der
Freigabe
des
Wechselkurses
durch
die
Schweizer
Nationalbank
am
Donnerstag
büßten
Stadt
und
Landkreis
auf
dem
Papier
zusammen
11,
6
Millionen
Euro
ein.
Die
vorläufige
Bilanz
des
gesamten
Schweiz-
Geschäftes
ist
nach
Angaben
der
kommunalen
Finanzverwaltung
ernüchternd:
Die
Stadt
verzeichnet
seither
einen
Buchverlust
von
16
Millionen
Euro,
der
Landkreis
von
9,
8
Millionen.
Der
städtische
Finanzchef
Thomas
Fillep
riet
dazu,
Ruhe
zu
bewahren.
Die
Stadt
werde
die
Kredite
fortführen
und
die
Verluste
zunächst
nicht
realisieren
müssen.
Der
Landkreis
verlängerte
am
Dienstag
einen
Franken-
Kredit
zu
einem
Zinssatz
von
0,
41
Prozent
und
legte
das
Geld
gleich
zu
einem
Zinssatz
von
0,
7
Prozent
wieder
an.
Auch
Kommunen
in
Nordrhein-
Westfalen
bekommen
die
Folgen
der
Entscheidung
der
Schweizer
Nationalbank
zu
spüren:
Ende
2013
hatten
25
der
fast
400
Gemeinden
Fremdwährungskredite
über
insgesamt
1,
9
Milliarden
Euro
in
den
Büchern.
Ein
großer
Teil
soll
auf
Schweizer
Franken
lauten,
wie
aus
einer
Aufstellung
hervorgeht.
Anders
in
weiten
Teilen
Niedersachsens.
So
sind
unter
anderem
in
den
Landkreisen
Emsland,
Grafschaft
Bentheim,
Leer
und
Aurich
keine
Franken-
Kredite
aufgenommen
worden.
"
Wir
beteiligen
uns
nicht
an
solchen
Spekulationen
–
denn
um
nichts
anderes
handelt
es
sich
dabei
ja"
,
sagte
der
Lingener
Fachbereichsleiter
Finanzen,
Wolfgang
Gerdes.
Der
Landkreis
Leer
wäre
ein
solches
Geschäft
nur
mit
einer
Versicherung
gegen
das
Währungsrisiko
eingegangen.
"
Die
Kosten
für
die
Versicherung
hätten
aber
den
Vorteil
der
günstigen
Zinsen
wieder
aufgefressen"
,
sagte
Kämmerer
Bertus
Baumeister.
Auch
der
Stadt
Delmenhorst
war
das
Wechselkursrisiko
zu
groß.
Kommentar
Breit
streuen
Der
Entschluss
der
Schweizer
Nationalbank
aus
der
vergangenen
Woche,
den
festen
Wechselkurs
des
Franken
zum
Euro
aufzugeben,
hat
in
der
Wirtschafts-
und
Finanzwelt
hohe
Wellen
geschlagen.
Der
Schritt
der
Züricher
kam
so
überraschend
wie
ein
Blitz
aus
heiterem
Himmel,
niemand
hatte
damit
gerechnet.
Die
Aufgabe
des
festen
Wechselkurses
–
ein
Euro
kostete
über
Jahre
hinweg
mindestens
1,
20
Franken
–
trifft,
so
stellt
sich
jetzt
heraus,
auch
den
normalen
Bürger
eher
als
gedacht.
Einige
Kommunen,
darunter
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
sowie
womöglich
viele
andere
im
Euro-
Raum,
haben
sich
bei
Schweizer
Kreditinstituten
seit
Jahren
Geld
geliehen.
Aus
bisher
gutem
Grund:
Müssen
doch
die
Kämmerer,
sozusagen
die
kommunalen
Finanzminister,
sehen,
dass
sie
gut
wirtschaften.
Also
zum
Beispiel
für
Kredite
möglichst
wenig
Zinsen
zahlen
und
für
Anlagen
einen
hohen
Ertrag
erzielen.
So
weit,
so
richtig.
Nun
ist
der
Verlust
für
die
Stadt
Osnabrück
in
Höhe
von
7,
3
Millionen
Euro
bisher
nur
auf
dem
Papier
vorhanden.
Aber
wenn
sich
die
Entwicklung
des
Wechselkurses
Franken/
Euro
nicht
wieder
in
die
entgegengesetzte
Richtung
dreht,
hat
die
Stadtkasse
ein
reales
Minus.
Die
Erfahrung
zeigt
einmal
mehr,
dass
eine
breite
Streuung
des
Risikos
die
beste
Versicherung
gegen
Finanzverluste
ist
–
privat
und
geschäftlich.
Osnabrück.
Das
Schweiz-
Geschäft
droht
zur
schweren
Hypothek
für
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
zu
werden.
Die
Stadt
rechnet
mit
einem
Buchverlust
von
16
Millionen
Euro,
der
Landkreis
von
9,
8
Millionen.
Aktuell
steht
die
Stadt
Osnabrück
mit
49,
4
Millionen
Schweizer
Franken
in
der
Kreide,
was
einem
Gegenwert
von
48,
4
Millionen
Euro
entspricht.
Dieser
Wert
ist
seit
2001
eingefroren,
wie
Finanzchef
Thomas
Fillep
und
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
gestern
erläuterten.
Neun
Franken-
Kredite
stehen
in
der
städtischen
Bilanz,
sie
werden
zwischen
März
2015
und
Februar
2016
fällig.
Die
Zwischenbilanz
nach
15
Jahren
Schweiz-
Geschäft
ist
für
die
Stadt
ernüchternd:
Auf
rund
16
Millionen
Euro
taxiert
der
Leiter
des
Fachbereichs
Finanzen,
Volker
Hänsler,
die
Verluste
durch
die
Abwertung
des
Euro
gegenüber
dem
Franken.
Das
Gute
im
Schlechten:
Diese
Verluste
werden
wohl
in
absehbarer
Zeit
nicht
realisiert
werden
müssen,
weil
die
Stadt
auch
in
den
kommenden
Jahren
ihr
Girokonto
überziehen
muss.
Die
Franken-
Kredite
dürften
deshalb
von
Jahr
zu
Jahr
verlängert
werden.
Der
aktuelle
Zinssatz
liegt
nach
Angaben
von
Finanzchef
Thomas
Fillep
zwischen
0,
3
und
0,
5
Prozent.
Damit
ist
auch
der
einstige
Zinsvorteil
dahingeschmolzen,
denn
auch
für
Euro-
Kredite
werden
im
Moment
nicht
mehr
Zinsen
verlangt.
Allerdings:
Die
Stadt
muss
die
Zinsen
in
Franken
bezahlen,
was
sie
nach
der
jüngsten
Euro-
Abwertung
teurer
macht.
Durch
die
Zinsdifferenz
hat
die
Stadt
Osnabrück
nach
Filleps
Angaben
über
die
Jahre
etwa
1,
9
Millionen
Euro
gespart.
Die
Hälfte
der
Zinseinsparung
muss
die
Stadt
laut
niedersächsischem
Krediterlass
als
Risikoabsicherung
in
die
Rücklage
geben.
Die
Buchverluste
werden
dadurch
aber
bei
Weitem
nicht
ausgeglichen.
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
sagte,
die
Entscheidung
der
Schweizer
Nationalbank
vom
Donnerstag
treffe
Osnabrück
hart.
Es
gebe
aber
keinen
Anlass,
jetzt
in
Aktivismus
zu
verfallen.
Auch
Finanzchef
Fillep
warnte
vor
einer
"
Überreaktion"
.
Er
gehe
davon
aus,
dass
sich
der
Euro
im
Laufe
des
Jahres
wieder
gegenüber
dem
Schweizer
Franken
erholen
werde.
Fillep
und
Griesert
wiesen
darauf
hin,
dass
die
Finanzverwaltung
auf
der
Grundlage
entsprechender
Ratsbeschlüsse
und
mit
Genehmigung
der
Aufsichtsbehörde
agierte.
Nach
der
Finanzkrise
2008/
2009
verabschiedete
der
Rat
eine
Finanzrichtlinie.
Der
Tenor:
Sicherheit
vor
Rendite.
Die
Kreditaufnahme
in
Franken
wurde
auf
50
Millionen
gedeckelt
und
der
Einsatz
von
Derivaten
(das
sind
Wetten
auf
Zinsentwicklungen)
beendet.
Risikorückstellung
Der
Landkreis
hat
bereits
vor
drei
Jahren
auf
das
Wechselkursproblem
reagiert
und
Verlustrückstellungen
gebildet.
Der
Erste
Kreisrat
Stefan
Muhle:
"
Im
ersten
von
Landrat
Lübbersmann
und
mir
verantworteten
Kreishaushalt
2012
haben
wir
eine
Risikorückstellung
in
Höhe
von
5,
43
Millionen
Euro
gebildet.
Basis
der
Währungskredite
war
ein
Beschluss
des
Kreistages
von
2004.
Bis
2010
hat
das
Volumen
der
13
aufgenommenen
Liquiditätskredite
in
Schweizer
Franken
47,
46
Millionen
Euro
betragen.
Derzeit
sind
es
nach
Muhles
Angaben
noch
19,
6
Millionen.
Jetzt
hat
sich
das
Risiko
für
die
Kreisfinanzen
durch
die
Entscheidung
der
Schweizer
Nationalbank
noch
einmal
deutlich
erhöht.
Beim
aktuellen
Wechselkurs
von
1,
0127
Franken
pro
Euro
würde
sich
das
Minus
bei
einer
sofortigen
Tilgung
der
Kredite
auf
9,
8
Millionen
Euro
belaufen.
Kreisrat
Muhle:
"
Es
besteht
aber
für
den
Landkreis
kein
akuter
Handlungsbedarf,
da
keines
der
sechs
Darlehn
bei
Fälligkeit
zurückzuzahlen
ist,
sondern
weiter
verlängert
wird."
Allerdings
soll
die
noch
ungedeckte
Differenz
von
4,
37
Millionen
im
Abschluss
für
2014
als
Rücklage
ausgewiesen
werden.
Der
Landkreis-
Kämmerer:
"
Das
ist
kein
Beinbruch,
denn
unterm
Strich
bleiben
wir
im
Plus,
da
zuletzt
ein
Jahresüberschuss
von
8,
2
Millionen
Euro
erwartet
wurde."
Auf
den
Haushalt
2015
habe
die
aktuelle
Entwicklung
keine
Auswirkungen.
Dem
Landkreis
entstehen
auch
nicht
automatisch
Verluste
durch
die
Franken-
Kredite.
Der
Betrag
wird
aufgrund
der
überschüssigen
Liquidität
des
Kreises
derzeit
von
der
Kreiskasse
zu
einem
höheren
Betrag
angelegt,
als
Sollzinsen
aufzuwenden
sind.
Die
dadurch
in
den
letzten
Jahren
realisierten
Zinsgewinne
bewegten
sich
bei
knapp
550
000
Euro,
und
die
Rückzahlung
der
in
der
Vergangenheit
getilgten
sieben
Darlehn
habe
sogar
einen
Wechselkursgewinn
von
gut
471
000
Euro
gebracht.
Mehr
zu
den
Folgen
an
den
Finanzmärkten
unter
www.noz.de/
eurozone
Bildtext:
Die
Aufwertung
des
Schweizer
Franken
kann
für
Stadt
und
Landkreis
teuer
werden.
Symbolfoto:
dpa
Kommentar
Zu
spät
Die
Hoffnungen
auf
satte
Gewinne
mit
Kreditgeschäften
in
Schweizer
Franken
werden
in
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
nicht
zum
ersten
Mal
enttäuscht.
Wechselkursschwankungen
haben
schon
mehrfach
zu
Turbulenzen
in
den
beiden
Kämmereien
geführt.
Und
es
sind
bei
Weitem
nicht
die
größten
Risiken:
Dem
Landkreis
sind
mit
seinem
RWE-
Aktienpaket
seit
2008
Buchwerte
von
mehr
als
150
Millionen
Euro
durch
die
Finger
gerieselt.
Der
Flughafen
Münster/
Osnabrück,
an
dem
Stadt
und
Kreis
mit
zusammen
mehr
als
20
Prozent
beteiligt
sind,
bereitet
schon
lange
mehr
Sorgen
als
Freude
–
auch
dabei
geht
es
um
Millionenwerte.
All
diese
unterschiedlichen
Aktivitäten
zählen
nicht
zu
kommunalen
Pflichtaufgaben.
Deren
Risiken
sind
bewusst
in
Kauf
genommen
worden.
Gerade
in
Zeiten
satter
Zinsgewinne,
traumhafter
Dividenden
und
massiv
steigender
Fluggastzahlen
müssen
Visionen
und
Zweifel
abschließend
bewertet
werden.
Wenn
die
Talfahrt
beginnt,
ist
es
dafür
zu
spät.
Kredite
in
Schweizer
Franken
Seit
2000
finanziert
die
Stadt
Osnabrück
wie
zahlreiche
andere
Kommunen
einen
Teil
ihrer
Liquiditätskredite
in
Schweizer
Franken,
der
Landkreis
seit
2004.
Das
bedeutet:
Um
das
Minus
auf
dem
laufenden
Konto
auszugleichen,
leihen
sich
Kommunen
Geld
bei
Schweizer
Banken.
Das
machte
damals
durchaus
Sinn,
wie
Finanzexperten
wie
Sparkassen-
Chef
Johannes
Hartig
auch
heute
noch
versichern.
Denn
die
Zinsen
für
Franken-
Kredite
lagen
damals
im
Schnitt
um
1
bis
1,
5
Prozent
unter
dem
Niveau
von
Euro-
Darlehen.
Beim
Einstieg
in
das
Schweiz-
Geschäft
lag
der
Wechselkurs
bei
1,
53
Franken
für
einen
Euro.
Aktuell
sind
Franken
und
Euro
etwa
pari
im
Wert.
Das
Wechselkursrisiko
wurde
lange
Zeit
als
sehr
gering
eingeschätzt,
und
als
die
Schweizer
Nationalbank
den
Kurs
bei
rund
1,
20
Franken
an
den
Euro
koppelte,
bewerteten
das
die
Finanzmärkte
"
wie
eine
Versicherung"
,
so
Hartig.
Autor:
Wilfried Hinrichs, Wolfgang Elbers, aky, Franz-Josef Raders, Gerhard Placke