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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Ein Klärwerk ist eine Dauerbaustelle
Zwischenüberschrift:
Eversburg: Stadtwerke sanieren Schlammlagerhalle
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. An die Neuordnung der Schlammbehandlung im Klärwerk Eversburg hat Jürgen Peters schon gedanklich einen Haken gemacht. Der Leiter des Entwässerungsbetriebs der Stadtwerke widmet sich schon wieder neuen Projekten. Denn ein Klärwerk ist eine Dauerbaustelle. Gleichwohl wartet bei der Schlammbehandlung noch der letzte Akt: die Sanierung der Schlammlagerhalle.

Im Schlammlager wird der bei der Abwasserreinigung anfallende und entwässerte Klärschlamm zwischengelagert, ehe er in die landwirtschaftliche Verwendung geht. An dieser Stelle kommt Peter Sikora ins Spiel, dem als technischem Leiter Klärwerk das Lagergebäude untersteht. Die Halle sei in die Jahre gekommen, was bei einem Klärwerk nicht viel heiße, so Sikora. Durch die bei der Behandlung von Abwässern entstehenden zumeist biologischen Prozesse unterlägen die Materialien der Gebäude und Maschinen zum Beispiel durch Gase extremen Belastungen. " Wir müssen ständig sanieren", beschreibt Peters eine Kernaufgabe von Klärwerksbetreibern. " Die Wände und Träger der Halle sind korrodiert", ergänzt Sikora.

Die Wände wurden zu einem großen Teil bereits entfernt, das Stahlgerippe steht nackt auf dem Gelände. Hier wird der nagende Zahn der Zeit sichtbar: Die blaue Schutzschicht hat sich weitestgehend in Wohlgefallen aufgelöst. " Die Luft hat die darunterliegende Verzinkung angegriffen", sagt Sikora. Sie habe Blasen geworfen und so die blaue Schutzschicht abplatzen lassen.

Jetzt bekommt das Gerippe eine Sandstrahlkur, wird neu beschichtet und dann auch wieder mit neuen Wänden verkleidet. Etwa 500 000 Euro kostet die Sanierung der Schlammlagerhalle.

Das sind zehn Prozent der Gesamtkosten, die die Stadtwerke seit 2012 für die Neuordnung der Schlammbehandlung investiert haben. Dazu zählen die zwischenzeitlich abgeschlossene Sanierung der Faulturmfassade sowie der ebenfalls bereits erfolgte Neubau zweier Schlammspeicher und eines Gasspeichers.

Alle Sanierungs- und Baumaßnahmen im Klärwerk unterliegen dem Diktat des kontinuierlichen Schmutzwasserzulaufs. Osnabrücks Kanalisation ist im wahrsten Sinne des Wortes ständig im Fluss. Das Klärwerk oder auch nur einzelne Teile mal kurz vom Netz zu nehmen ist unvorstellbar. Also stehen Peters und Sikora vor großen Ablaufplänen, die minutiös sämtliche Bauarbeiten regeln, inklusive Notfallplänen für den Fall, dass etwas mal nicht so läuft wie vorher ausgetüftelt. Bislang sei aber immer alles gut gegangen, so Peters und Sikora.

Das werde auch bei der Schlammlagerhalle so sein, sind sich die beiden sicher. Muss auch, denn bei täglich 49 000 Kubikmeter Schmutzwasser fallen am Ende zwei bis drei Lkw-Ladungen Klärschlamm an, der landwirtschaftlich genutzt wird. Jetzt, wo das Lager nur noch zur Hälfte überdacht ist, muss der Transport neu organisiert werden, denn der Schlamm wird bei Nässe so klebrig, dass er nicht mehr aus der Schaufel des Radladers fällt. Ein kontinuierlicher Abtransport zum größten Teil nach Brandenburg ist notwendig.

Die Eversburger brauchen sich um Gestank keine Sorgen zu machen. Auch bei der derzeit geöffneten Halle hält sich die Geruchsbelästigung selbst direkt neben der Halle absolut in Grenzen. Während der Sanierung könne es zu Beeinträchtigungen im Umfeld des Klärwerks kommen, teilen die Stadtwerke dennoch vorsichtshalber mit.
Bildtexte:
Vom Faulturm hat Jürgen Peters einen guten Blick über die Kläranlage und auf das Gerippe der Schlammlagerhalle, die derzeit für 500 000 Euro saniert wird.
Der Lack ist ab: Peter Sikora demonstriert, wie die Farbe von der Stahlkonstruktion abblättert.
Fotos:
Dietmar Kröger
Autor:
Dietmar Kröger


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