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1.
Erscheinungsdatum:
02.07.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Die Wunden des Krieges
Zwischenüberschrift:
Als die Osnabrücker 200 000 Lotterie-Lose für den Wiederaufbau des Marktes kauften
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Zwölf
Jahre
nach
Kriegsende
hatte
die
Marienkirche
noch
nicht
ihre
Turmhaube
zurück.
Auch
die
spätgotischen
Treppengiebelhäuser
auf
der
Südseite
des
Marktplatzes
waren
zum
größeren
Teil
noch
Ruinen.
Die
Spuren
des
13.
September
1944,
als
Osnabrück
den
bis
dahin
schwersten
Luftangriff
erlebte
und
22
000
Menschen
ihr
Obdach
verloren,
waren
noch
allzu
deutlich
zu
sehen.
Das
Foto
aus
dem
Jahr
1957
gewährt
einen
Blick
auf
die
Rückseiten
der
Häuser,
von
denen
meist
nur
die
Giebel
stehen
geblieben
waren.
So
mancher
glaubte
damals,
dass
die
Bezeichnung
"
Giebelhäuser"
daher
rührt.
Bei
der
Häusergruppe
Markt
8/
9/
9a
rechts
im
Bild
ist
der
Wiederaufbau
im
Gange.
Die
Ruinen
der
Häuser
links
von
der
Baulücke,
Markt
6/
7,
befinden
sich
noch
im
Zustand
wie
nach
der
Trümmerberäumung
1946.
Hölzerne
Steifen
sichern
den
Giebel
von
Nr.
7.
Nach
dem
Wiederaufbau
zog
hier
zunächst
die
Stadtbibliothek
ein,
später
das
Remarque-
Friedenszentrum.
Eigentlich
begann
der
Wiederaufbau
von
Osnabrücks
"
Riesen-
Museum
des
Mittelalters"
(dem
Markt
mit
Rathaus,
Stadtwaage
und
St.
Marien)
recht
flott.
Die
Wiederherstellung
des
Rathauses
als
Sitz
von
Rat
und
Verwaltung
und
Wahrzeichen
der
Stadt
ab
Mai
1947
wurde
allgemein
gutgeheißen,
auch
wenn
die
Menschen
selbst
nur
in
schäbigen
Kellerlöchern
hausten.
Die
Wiedergeburt
des
Rathauses
geriet
zum
Sinnbild
des
Aufbauwillens
und
Zeichen
eines
hoffnungsvollen
Neuanfangs.
Das
große
Ziel,
das
Rathaus
zur
300-
Jahr-
Feier
des
Westfälischen
Friedens
im
Oktober
1948
fertigzubekommen,
wurde
erreicht.
Doch
dann
ging
es
nicht
in
gleichem
Tempo
weiter.
Die
Reparatur
von
Wohnraum,
Schulen
und
Straßen
beanspruchte
die
knappen
Ressourcen
an
Material
und
Arbeitskräften.
Die
Südseite
des
Marktplatzes
blieb
bis
weit
in
die
1950er-
Jahre
hinein
ein
ausgebranntes
Ruinenfeld
mit
leeren
Fensterhöhlen.
Nur
notdürftig
abgestützte
Fassaden
drohten
einzustürzen.
Der
historische
Kern
der
Stadt
würde
dann
sein
Gesicht
verlieren,
mahnte
Stadtdirektor
Paul
Voßkühler
in
einem
besorgten
öffentlichen
Aufruf
im
August
1952.
Daraufhin
nahm
sich
der
zwei
Jahre
zuvor
gegründete
Verkehrsverein
der
Sache
an
und
organisierte
eine
groß
angelegte
Marktplatz-
Lotterie.
Vereine,
private
Gruppen,
Firmen
und
öffentliche
Dienststellen
stellten
sich
in
den
Dienst
der
Sache
– "
Zeichen
einer
geschlossenen
Willensäußerung
der
Bewohnerschaft
Osnabrücks"
,
hieß
es
damals
im
"
Osnabrücker
Tageblatt"
.
Die
Hauptgewinne
der
Lotterie,
eine
Kruse-
Küche,
zwei
Tempo-
Dreirad-
Lieferwagen
und
ein
DKW-
Personenwagen,
waren
mit
zahlreichen
weiteren
Kleingewinnen
in
Schaukästen
von
insgesamt
40
Meter
Länge
auf
dem
Markt
ausgestellt.
Kleine
bunt
bedruckte
Holz-
Modelle
der
Marktbebauung
dienten
zur
Dekoration
und
wurden
als
"
Bausteine"
verkauft.
Musikkapellen
und
Drahtseilartisten,
Schützen
und
Boxer
traten
auf
dem
Marktplatz
auf
und
lockten
die
Menschen
an
die
Losbuden.
Die
Lotterie
geriet
zu
einem
kaum
erwarteten
Erfolg.
200
000
Lose
wurden
verkauft
und
72
000
DM
eingespielt
–
nach
heutiger
Kaufkraft
etwa
eine
halbe
Million
Euro.
Die
Gemeinde
St.
Marien
bekam
davon
einen
Teil
zur
Sicherung
des
Kirchturmschafts,
während
der
Hauptteil
für
die
Rekonstruktion
der
Stadtwaage
und
der
Giebelhäuser
bestimmt
war.
Damit
hatten
die
Osnabrücker
einen
großen
Schritt
zum
Wiederaufbau
"
ihres"
Marktplatzes
selbst
getan.
Öffentliche
Gelder
von
Bund,
Land,
Stadt
und
Klosterkammer
kamen
hinzu.
1959
war
die
Großanstrengung
mit
der
Vollendung
der
Stadtbibliothek
Markt
6
(früher
Löwen-
Apotheke)
geschafft.
Zum
Lückenschluss
gehörte
auch
der
moderne
Stelzenbau
der
Stadtkasse
Markt
1–5
(heute
Stadtbibliothek)
,
der
allerdings
bei
vielen
Osnabrückern
Kopfschütteln
hervorrief.
Doch
das
ist
eine
andere
Geschichte.
Bildtexte:
Die
Rückfront
der
Giebelhäuser
am
Markt
zeigt
1957
noch
nicht
viel
mehr
als
die
stehenden
Giebel.
Dahinter
die
Marienkirche
noch
ohne
Turmhaube
und
links
die
Stadtwaage.
Die
Grünanlage
des
Fritz-
Wolf-
Platzes
und
der
Anbau
an
die
Bibliothek
(jetzt
Remarque-
Friedenszentrum)
nehmen
heute
den
Raum
hinter
den
Giebelhäusern
ein.
Fotos:
Archiv/
Kulturgeschichtliches
Museum,
Michael
Gründel
Autor:
Joachim Dierks