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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Spielstunde zweier ungleicher Tierarten
 
Haute Cuisine für die langhalsigen Herrschaften
 
Ein affenstarker Gesangverein
 
Affen, die manchmal abtauchen
Zwischenüberschrift:
Bedrohte Affenart Weißscheitelmangabe lebt zusammen mit Warzenschweinen im Zoo
 
Giraffen sind die teuersten Futterverwerter im Zoo
 
Schopfgibbons singen Paar-Duette
 
Die Makaken können mit viel Glück beim Schwimmen beobachtet werden
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Weißscheitelmangaben und Warzenschweine begegnen sich in Afrika normalerweise nicht: Die schlanken Affen leben nur noch in einem schmalen Regenwaldgürtel an der Westküste, während die weitverbreiteten Schweine mit den drei Paar Gesichtswarzen südlich der Sahara verbreitet sind. Sie bevorzugen offenes Gelände wie Savannen und lichte Wälder. So ist es ein Experiment, diese beiden Tierarten im Zoo Osnabrück in einer Anlage zu halten.

In einem Zoo-Gehege können sich die Tiere nicht wie in freier Natur einfach aus dem Weg gehen. Obwohl hauptsächlich Bodenbewohner, klettern die Mangaben auch mal auf Felsen und Bäume, wenn sie ihre Ruhe haben wollen. Werden ihnen ihre warzigen Mitbewohner zu viel, heißt es also: " Ab in die Höhe." " Anfangs haben wir die Affen immer an höher positionierten Orten gefüttert, um überflüssigen Stress zu vermeiden", berichtet Takamanda-Revierleiter Wolfgang Festl. Inzwischen sei das nicht mehr unbedingt nötig, denn die Vergesellschaftung der beiden Arten hat gut geklappt. " Teilweise suchen die Tiere sogar den Kontakt zueinander. Das Zusammenleben ist eine Bereicherung an Aktivitäten für Affen und Schweine."

Das große Wühlen

Jeden Morgen verteilen die Tierpfleger Sämereien am Boden, die beide Arten gerne mögen. Dann beginnt das große Wühlen im Sand, und wenn alle Tiere dort herumsuchen, kommt es nebenbei oft zu Spielereien, die für Zoobesucher am besten Morgens ab 10 Uhr bis in die Mittagszeit zu beobachten sind. Da jagt der Mangabenchef Chacon zusammen mit seinen beiden Weibchen Lara und Kumasi schon mal die drei Warzenschweine Siggi, Marlene und Becki durchs Gehege, die hin und wieder sogar einen Klaps auf den Hintern kassieren oder am Schwanz gezogen werden. Herrscht richtig ausgelassene Stimmung, machen es sich die Jungaffen Barmani, Chica und Gjenga auf dem Rücken eines Schweins bequem. So gutmütig Siggi und Co dabei auch erscheinen Vorsicht ist für die Mangaben immer geboten. Warzenschweine haben nämlich bis zu 60 Zentimeter lange Hauer, mit denen sie sich wehren können. Manchmal geht es aber auch umgekehrt, dann sind die Affen die Gejagten.

Dass sie mindestens so viel drauf haben wie ihre Mitbewohner die agilen Kletterkünstler gehören übrigens zu den 25 bedrohtesten Affenarten der Welt wollten die Warzenschweine wohl beweisen, als sie einmal den Wassergraben an der Gehegegrenze durchschwommen hatten. " Fachleute anderer Zoos hatten uns erzählt, dass ihre Warzenschweine nicht ins Wasser gehen", erinnert sich Festl, " und da auch Mangaben eine natürliche Scheu vor Wasser haben, glaubten wir, dass der Graben als Eingrenzung reicht." Doch die Osnabrücker Warzenschweine sahen das anders. Sie entwischten und mussten vom verblüfften Zoo-Team wieder eingefangen werden. Seither gibt es einen Zaun rund um die Anlage.

Alles rund um den Zoo am Osnabrücker Schölerberg im Internet auf www.noz.de/ zoo
Bildtext:
" Soll ich das Schwein mal natzen?" scheint sich Chacon zu fragen. Er ist der Chef der Weißscheitelmangaben-Gruppe, die im Zoo Osnabrück mit den Warzenschweinen zusammenlebt.
Foto:
Carolin Hlawatsch

Osnabrück. Mit ihrer Größe von über sechs Metern sind Giraffen die höchsten Säugetiere der Welt. Im Zoo Osnabrück stellen sie noch einen weiteren Rekord auf: Sie sind mit Abstand die teuersten Futterverwerter. Kein anderes Zootier frisst so kostspielig wie der Giraffenbulle Edgar mit seiner Familie.
60 Euro Futterkosten pro Tag fallen für die Herde in der Samburu-Themenwelt an, das sind also 1800 Euro pro Monat und 22 000 Euro im Jahr. Zum Vergleich: Das Futter für die ungleich schwereren Elefanten kostet nur rund die Hälfte.
Die Langhälse mit den sieben Halswirbeln (genau so viele, wie wir Menschen auch haben) sind eben sehr anspruchsvoll, was ihr Fressen angeht. Heu und Gras wie die Elefanten? Nein, das ist nichts für Giraffen. In ihrer freien Wildbahn, den Savannen südlich der Sahara, bevorzugen sie Blätter aus den Baumkronen der Akazien und davon 60 bis 70 Kilogramm am Tag. " Akazien wachsen in unseren Gefilden nicht, und solche enormen Akazienmengen können wir hier im Zoo logistisch und finanziell nicht bewältigen", erklärt Tobias Klumpe, wissenschaftlicher Assistent im Osnabrücker Zoo. Als Alternative bekommen die Giraffen jeden Morgen um halb acht ihr Spezial-Müsli, haben den ganzen Tag über die Möglichkeit, Blätter zu fressen, und bekommen abends Saftfutter, ein Leckerli, mit dem sie vom Außengehege in das Giraffenhaus gelockt werden.
Das Müsli ist ein proteinreiches Kraftfutter aus Hafer-, Weizen-, und Erbsenflocken, Quetschmais, Luzernepellets und Johannisbrotbruch. Als Akazienersatz legen die Tierpfleger im Sommer immer montags, mittwochs und freitags frische Luzerne in die Futterkörbe. " Der Zoo hat eigene Luzernefelder", erzählt Klumpe. " Diese kleeartige Pflanze wächst im Winter allerdings nicht bei uns. Wir importieren dann Luzerne-Heu aus Südfrankreich. Einmal im Jahr kommt ein Lkw mit Anhänger und bringt eine 8000-Euro-Lieferung."
Giraffen besitzen eine blau-schwarze Zunge, die so lang ist wie der menschliche Unterarm. Mit ihr streifen sie durch Zurückziehen des Kopfes die Blätter eines Astes ab. Die afrikanischen Wiederkäuer verdauen nur die weichen Blätter, nicht aber harte Stängel.
" Unsere Giraffen stehen auf Weide, Pappel und Buche", sagt Klumpe, " nicht so gerne mögen sie Haselnuss und Eiche." Im Herbst, wenn die Blätter mehr Gerbsäure enthalten, lässt die Anziehungskraft dieser Futterquelle nach.
Am Abend wartet noch das Saftfutter aus Obst und Gemüse mit Mineralsalzen und Spurenelementen. Es wird in Trögen auf Giraffen-Augenhöhe gezogen. Fällt beim Fressen etwas auf den Boden, bleibt es liegen.
Nein, die Herrschaften sind sich nicht etwa zu fein, um sich bücken. Das Senken des Kopfes ist für sie äußerst ungünstig, denn dabei strömt viel Blut in Richtung Gehirn. Das ist unangenehm und kann Schwindel erzeugen. Um die Ansammlung von Blut im Kopf zu vermeiden, hat die Giraffe ein sogenanntes Wundernetz kleine, vielverzweigte Blutgefäße, die Flüssigkeit wie ein Schwamm aufnehmen und sie beim Anheben des Kopfes langsam wieder entlassen.
Zum Glück decken die Tiere ihren Flüssigkeitsbedarf größtenteils durch die Nahrung und können mindestens drei Tage ohne Wasser auskommen. Im Zoo könnten ihnen Getränke in der Höhe gereicht werden, doch in der Natur müssen sie dafür akrobatische Verrenkungen unternehmen und die Vorderbeine weit spreizen, um Wasser vom Boden aufzusaugen.
Bildtext:
Wie gut, dass das Futter in Augenhöhe hängt. Giraffen fällt es schwer, Futter vom Boden aufzunehmen.
Foto:
Hlawatsch

Osnabrück. Welches Tier im Osnabrücker Zoo ist wohl das lauteste? Anwärter auf diesen Titel sind Lena, Otti, Rosita und Jorge. Die vier Weißwangen-Schopfgibbons geben jeden Morgen und Abend ein Konzert.
Der Lärmpegelmesser in Birgit Strunks Handy zeigt 98 Dezibel, während die Weißwangen-Schopfgibbons singen. Es ist Abend Fütterungszeit und Chorprobe. " Immer wenn die Schweinsaffen nebenan im Angkor-Wat-Affentempel zu fressen bekommen, legen Lena, Otti, Rosita und Jorge los", sagt Zoopädagogin Strunk.
" Immer wieder berichten Schulklassen davon, dass sie den Gesang bis in die Jugendherberge am Schölerberg hören", so Strunk, die bei ihren Zooführungen erklärt, warum die Affen so laut sind: Schopfgibbons haben einen Kehlsack, der als Resonanzkörper dient. Bei den Tönen handelt es sich um Duettgesänge, die die Affen zur Paarbindung und Revierkennzeichnung produzieren. Dabei klettern sie auf die Baumpfähle oder hängen sich mit ihren langen Armen an die Decke. Frei lebende Schopfgibbons rufen als Baumbewohner in den tropischen Regenwäldern Südchinas, Vietnams, Laos und Kambodschas aus den Baumkronen. Dabei hat jeder Gibbon seinen ganz eigenen Gesang.
Singen die Paare ihr Duett, probieren die Jungtiere, sie zu imitieren. Ihr Gesang gleicht den kurzen Strophen der Weibchen. Erst mit der Geschlechtsreife, mit sechs bis acht Jahren, ändern die jungen Männchen ihr Repertoire, singen nun " Männerstrophen" und verlassen das elterliche Revier. Nun nutzen sie den Gesang, um Weibchen anzulocken. Geraten sie dabei zu nah an ein bereits besetztes Revier, werden sie durch Gegengesänge darauf aufmerksam gemacht.
So wie in der Pubertät bei den Männchen der Gesang, so ändert sich bei den Weibchen die Farbe. Alle Schopfgibbons werden mit hellgelbem Fell geboren. Gegen Ende des ersten Lebensjahres wird es schwarz. Die Weibchen bekommen während der Geschlechtsreife ihr helles Fell zurück. So wurde aus dem ehemaligen Osnabrücker Zoobewohner Caruso, der wider Erwarten plötzlich heller wurde, Carusa.
Bildtext:
Erwachsene Weibchen sind immer blond. So auch Gesangskünstlerin Lena, die von einem höher gelegenen Vorsprung aus gerne in relaxter Lage die Zoobesucher beobachtet.
Foto:
Carolin Hlawatsch

Osnabrück. Affen im Wasser das sieht man eher selten. Doch einige Affenarten der Gattung Makaken, zugehörig zur Familie der Meerkatzen, gehen unter bestimmten Bedingungen gerne ins Wasser und können sogar tauchen. Unter ihnen die Schweinsaffen, die auch im Zoo Osnabrück gehalten werden im Affentempel Angkor Wat, der über ein größeres Wasserbecken verfügt. Dieses grenzt direkt an die Glasscheibe, hinter der die Besucher die Tiere über und gegebenenfalls unter Wasser beobachten können.
" Es gehört aber sehr viel Glück dazu, die Schweins affen beim Baden zu erwischen", sagt Zoo-Pressesprecherin Lisa Josef. Die besten Chancen auf eine Badeszene hat man an warmen Tagen, da Schweinsaffen das Wasser zur Abkühlung nutzen ganz im Gegenteil zu ihren Verwandten, den Japan-Makaken (auch Rotgesichtsmakaken genannt), die es aber in Osnabrück nicht zu sehen gibt. Diese wärmen sich in ihrem Lebensraum, den kühleren Gebirgen Japans, in heißen Quellen auf. Bei den Osnabrücker Tempelbewohnern handelt es sich hingegen um südliche Schweinsaffen, in deren Heimat, den Wäldern Südostasiens, ein heißes Klima vorherrscht. Dort ist also eher Kühlung angesagt und auch Arbeit. Arbeit? Ja, dort werden die Schweinsaffen als Erntehelfer abgerichtet. Sie klettern auf Bäume und pflücken Kokosnüsse. Dabei kullert die eine oder andere Nuss schon mal ins Wasser. Auch das ist kein Problem, denn die Affen können ja tauchen. Südliche Schweinsaffen sind inzwischen auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft, denn durch Bejagung und Zerstörung ihres Lebensraums wird diese Art immer seltener.
" Manchmal werfen wir Kokosschalen in das Becken. Damit können sich die Tiere dann durch Herausangeln beschäftigen", berichtet Andreas Wulftange, wissenschaftlicher Assistent im Zoo Osnabrück.
Einen noch halbwüchsigen, sehr neugierigen und verspielten Schweinsaffen zieht es von allen Tieren der Osnabrücker Gruppe am ehesten zum Wasser. Vorsichtig stippt er zuerst mit seinen Fingern ins Nass, dann befeuchtet er seine Arme, bevor er richtig baden geht.
Gruppenchef Hubert scheint sich hingegen nicht so sehr für das Schwimmen, sondern eher für das Werfen zu begeistern. " Um seine Stärke zu demonstrieren, wirft er des Öfteren mit Stöckern und Spielzeug um sich", erklärt Wulftange. Kommt dann auch noch der Tierarzt in seinem Wagen vorbeigefahren, tun es die anderen Schweinsaffen ihrem Boss gleich. Von der Tempelspitze aus regnet dann ein Stöckerregen in Richtung Veterinär. Wulftange: " Den mögen sie nicht so, denn sie bringen ihn wahrscheinlich mit Spritzen in Verbindung ."
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Soll ich oder soll ich nicht? Dieser Halbwüchsige hält sich am liebsten am und im Wasser auf.
Foto:
Hlawatsch
Autor:
Carolin Hlawatsch


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