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1.
Erscheinungsdatum:
27.06.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Dr. Oetker: Interesse an Coppenrath & Wiese
"Hoffentlich stirbt die Marke nicht"
Zwischenüberschrift:
Offenbar auch Kontakt zu Nestlé
Traditionsunternehmen Coppenrath & Wiese vor dem Verkauf – Dr. Oetker bekundet Interesse
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Neben
dem
Bielefelder
Nahrungsmittelkonzern
Dr.
Oetker
hat
auch
Weltmarktführer
Nestlé
Interesse
am
Kauf
des
Osnabrücker
Familienunternehmens
Coppenrath
&
Wiese
bekundet.
Das
verlautete
gestern
aus
dem
Umfeld
des
Herstellers
von
Tiefkühlbackwaren.
Zudem
hätten
Finanzinvestoren
Kontakt
zu
dem
Unternehmen
aufgenommen.
Oetker-
Konzernchef
Richard
Oetker
teilte
am
Donnerstag
mit:
"
Wir
werden
uns
das
Unternehmen
genau
anschauen."
Er
will
nun
zunächst
die
Zahlen
und
das
wirtschaftliche
Umfeld
analysieren.
Mitarbeiter,
Gewerkschafter,
Lokalpolitiker
und
Kunden
äußerten
sich
besorgt
über
den
angekündigten
Verkauf.
Als
Grund
für
die
Entscheidung
gilt
Uneinigkeit
unter
den
Erben
des
2013
verstorbenen
Mitgründers
Aloys
Coppenrath.
Osnabrück/
Bielefeld.
Der
Bielefelder
Nahrungsmittelkonzern
Dr.
Oetker
signalisiert
Interesse
an
einem
Kauf
des
Tiefkühltorten-
Herstellers
Coppenrath
&
Wiese.
Doch
offenbar
weckt
die
starke
Marke
des
Osnabrücker
Unternehmens
auch
Begehrlichkeiten
beim
Weltmarktführer
Nestlé
aus
der
Schweiz.
"
Wir
werden
uns
das
Unternehmen
genau
anschauen"
,
teilt
Konzernchef
Richard
Oetker
mit.
Dazu
werde
man
die
Zahlen
und
das
wirtschaftliche
Umfeld
analysieren.
Coppenrath
&
Wiese
steht
zum
Verkauf.
Die
Gesellschafter
des
Familienunternehmens
hatten
in
dieser
Woche
bekannt
gegeben,
mit
möglichen
Investoren
verhandeln
zu
wollen.
Erste
Gespräche
gab
es
offenbar
bereits.
Aber
nicht
nur
mit
Branchenkollegen
in
Bielefeld.
Nach
Informationen
unserer
Zeitung
hat
auch
der
schweizerische
Nestlé-
Konzern
Coppenrath
&
Wiese
gegenüber
Kaufinteresse
bekundet.
Einige
Finanzinvestoren
sollen
sich
ebenfalls
ins
Spiel
gebracht
haben.
Das
Unternehmen
gilt
in
der
Branche
als
attraktiver
Übernahmekandidat.
"
Coppenrath
&
Wiese
ist
eine
starke
Marke
mit
einem
wahnsinnig
guten
Qualitätsruf"
,
sagt
Peter
Pirck,
Mitgründer
der
Agentur
Brandmeyer
Markenberatung
in
Hamburg.
Selbst
jene
Produkte,
die
Coppenrath
&
Wiese
im
Werksverkauf
am
Standort
Osnabrück
als
"
zweite
Wahl"
deklariert,
gelten
als
erstklassig.
Viele
Kunden
haben
von
dem
geplanten
Verkauf
aus
den
Medien
erfahren
–
und
fragen
sich,
wie
es
weitergehen
wird.
Rudolf
Leimkuhle
ist
einer
von
ihnen:
"
Das
Interesse
anderer
Unternehmen
zeigt,
dass
der
Betrieb
gut
geführt
wird.
Ich
hoffe,
dass
er
uns
erhalten
bleibt."
Christian
Scholz
fände
es
"
schade,
wenn
sich
etwas
ändern
würde"
,
und
meint
damit
sowohl
"
das
sehr
gute
Angebot"
wie
auch
"
die
Arbeitsplätze"
.
Auch
Kai
Schwerdtner
zeigt
sich
besorgt:
"
Hoffentlich
stirbt
die
Traditionsmarke
nicht."
Am
Eingang
des
Betriebsgeländes
unterbricht
der
Pförtner
sein
Schweigen
nur
kurz:
Er
könne
sich
nicht
äußern.
Und
Außenstehende
dürfen
das
Betriebsgelände
nicht
betreten,
um
Fragen
zu
stellen.
Mitarbeiter,
die
auf
dem
Weg
in
den
Feierabend
den
Betrieb
verlassen,
schweigen.
Auch
wollen
sie
nichts
über
die
Stimmung
in
der
Belegschaft
sagen.
Nur
einer
sagt
im
Vorbeigehen:
"
Bis
jetzt
bin
ich
noch
gelassen."
Beinahe
scheint
es,
als
gebe
es
eine
Übereinkunft
darüber,
dass
niemand
Fragen
Fremder
beantwortet.
Doch
der
Betriebsratsvorsitzende
Karl-
Heinz
Hukriede
zerstreut
diese
Vermutung.
"
Sie
schweigen,
weil
sie
geschockt
sind."
Auch
er
ist
enttäuscht
darüber,
dass
"
die
Kinder
den
Familienbetrieb
verkaufen
wollen"
.
Es
handele
sich
schließlich
um
einen
besonderen
Arbeit
geber:
"
Die
Mitarbeiter
sind
stolz
darauf,
bei
Coppenrath
&
Wiese
zu
arbeiten."
Das
Betriebsklima
sei
immer
sehr
gut
gewesen,
ebenso
das
Vertrauen
in
die
Geschäftsleitung.
Und
nun
gehe
eine
Ära
zu
Ende.
Die
Betroffenheit
in
der
Belegschaft
ist
groß,
die
Erwartungen
sind
hoch.
"
Wir
bedauern,
dass
dieser
Verkauf
die
einzige
Option
ist"
,
sagt
Mohamed
Boudih,
Geschäftsführer
der
Gewerkschaft
Nahrung
-
Genuss
-
Gaststätten
(NGG)
im
Münsterland
und
zuständig
für
Coppenrath
&
Wiese.
Komme
es
zur
Übernahme,
sei
die
NGG
für
"
strategische
Investoren,
die
das
Unternehmen
weiterentwickeln
und
die
Arbeitsplätze
sichern"
.
Fatal
wäre
es
aus
Boudihs
Sicht,
wenn
die
Eignerfamilie
einem
Finanzinvestor
den
Zuschlag
gäbe.
Christina
Rählmann,
die
Bürgermeisterin
von
Mettingen
bei
Osnabrück
–
mit
1900
der
2200
Mitarbeiter
ist
der
Ort
größter
Standort
des
Unternehmens
–,
hat
die
Verkaufsentscheidung
"
mit
einer
gewissen
Überraschung"
aufgenommen,
wie
sie
sagt.
Denn
noch
im
Mai
seien
Verkaufsabsichten
dementiert
worden.
Für
die
kommende
Woche
ist
sie
zu
einem
Gespräch
mit
der
Geschäftsführung
verabredet.
Rählmann
sähe
die
Firma
gern
weiterhin
in
der
Hand
der
Familie.
Aber
die
will
nicht
mehr.
Die
drei
Kinder
und
die
Witwe
des
2013
gestorbenen
Aloys
Coppenrath
hätten
der
Geschäftsführung
zwar
relativ
freie
Hand
gelassen,
heißt
es
im
Umfeld
des
Unternehmens.
Doch
sie
hätten
sich
nicht
über
die
weitere
Strategie
einigen
können.
Demnach
stehen
seit
Langem
wichtige
Investitionsentscheidungen
an
–
etwa
für
die
stark
wachsende
Produktgruppe
Tiefkühlbrötchen.
Aber
sie
fallen
nicht.
Bildtext:
Bekannt
für
hohe
Qualität:
Werksverkauf
bei
Coppenrath
&
Wiese
(l.)
-
demnächtst
möglicherweise
unter
Regie
von
Dr.
Oetker.
Foto:
Michael
Gründel/
Imago
Kommentar
Zeit
zu
handeln
Den
Mitarbeitern
von
Coppenrath
&
Wiese
und
der
Osnabrücker
Region
steht
ein
Traditionsbruch
bevor,
vielleicht
sogar
die
Entwurzelung
ihres
Unternehmens.
Die
Eigentümerfamilie
verkauft,
eine
Ära
endet.
Wird
"
Cowi"
,
wie
manche
den
Tiefkühltortenbäcker
liebevoll
nennen,
vom
großen
Dr.
Oetker
geschluckt,
vom
Nahrungsmittelgiganten
Nestlé
oder
gar
von
einem
Finanzinvestor?
Oh
Graus,
mag
es
einem
entfahren.
In
Ordnung.
Danach
aber
gilt
es,
in
Ruhe
die
Fakten
zu
sichten.
Und
die
zeigen:
Bei
Coppenrath
&
Wiese
muss
etwas
passieren.
Der
Markt
für
Tiefkühl
lebensmittel
ist
in
Bewegung.
Wachstumschancen
tun
sich
auf
–
und
sie
vergehen,
wenn
man
nicht
handelt.
Das
Patt
in
der
Eignerfamilie
verhinderte
zuletzt
wichtige
Investitionsentscheidungen.
Ein
detaillierter
Investitionsplan
verstaubt
seit
zwei
Jahren
in
der
Schublade.
Mit
einem
Verkauf
verhindern
die
Coppenrath-
Erben
Schlimmeres.
Sie
machen
das
Unternehmen
handlungsfähig.
Allerdings
nur,
wenn
sie
sich
nicht
zwingend
für
den
Meistbietenden
entscheiden.
Der
Richtige
kann
Dr.
Oetker
sein.
Aber
auch
Nestlé,
ja
auch
ein
umsichtiger
Finanzinvestor
kann
das
Unternehmen
in
eine
gute
Zukunft
führen,
solange
ihm
zwei
Dinge
heilig
sind:
die
Marke
Coppenrath
&
Wiese
und
das
Wohl
der
Mitarbeiter.
Autor:
Christian Schaudwet, Jann Weber, dpa