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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Rückkehr des Mittelspechts
Zwischenüberschrift:
Bruthöhle in alter Weide in der Nähe des Rubbenbruchsees entdeckt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Der Mittelspecht gehört zu den seltensten Spechten im Osnabrücker Raum. Er lebt sehr unauffällig im hohen Kronendach von Laubwäldern und macht sich gewöhnlich nur durch einen quäkenden Gesang im zeitigen Frühjahr bemerkbar. Jetzt wurde eine Brut entdeckt möglicherweise die erste nachgewiesene für Osnabrück.

Der Mittelspecht liebt alte, grobrindige Baumbestände. Besonders gerne wählt er Laubmischwald mit hohem Alteichenanteil und Hartholzauenwälder sowie staunasse Eichen-Hainbuchenwälder als Domizil aus. Solche speziellen Konstellationen sind in und um Osnabrück eher selten.

Der Specht ist Nahrungsspezialist für baumbewohnende Insekten, die er meist stochernd oder absammelnd erbeutet. Totholz in jeder Form und rauborkige Alteichen sind deshalb in seinem Revier unerlässlich.

Während viele Spechte zur Reviermarkierung trommeln, tut dies der Mittelspecht nur selten. Dafür hört man von ihm ein klagendes Quäken wie " quää-quää-quää", meist aus vier bis sechs Silben. Das ist sein Gesang.

Der Mittelspecht ist territorial und duldet in seinem jeweiligen Revier keinen Nebenbuhler. Daher lässt er sich leicht mittels tragbaren Tonträgern, sogenannten Klangattrappen, nachweisen. Hiermit wird dem Specht sein Reviergesang vorgespielt. Ist ein Mittelspecht vorhanden, dann antwortet er und kommt günstigenfalls sogar angeflogen und sucht seinen vermeintlichen Konkurrenten, um ihn zu verjagen.

Nachdem vor fünf Jahren an einigen Stellen in den Wäldern in und um Osnabrück unerwartet Mittelspechte nachgewiesen worden waren auch im Heger Holz –, ist es um sie in den letzten Jahren ruhig geworden. Sind die Mittelspechte, weil sie sehr heimlich leben, womöglich einfach übersehen worden?

Anders jedoch in diesem zeitigen Frühjahr. Da wurden Vertreter dieser Art ein ums andere Mal im Raum Heger Holz/ Rubbenbruchsee beobachtet. Erfreulicherweise konnte ein Ornithologe dann Anfang Juni im Rubbenbruch eine Bruthöhle entdecken.

Aufmerksam wurde er durch laute Bettelrufe von jungen Spechten, die aus der Höhle einer alten Weide erschallten. Das Einflugloch war für Buntspechte zu klein, sodass der Experte zuerst Kleinspechte vermutete. Doch wenige Minuten später wurde er eines Besseren belehrt, als ein Mittelspecht mit Futter im Schnabel die Nisthöhle anflog: Zwei bettelnde Schnäbel hungriger Jungspechte lugten plötzlich aus der Nisthöhle hervor und wurden von dem Alttier sorgfältig gefüttert.
Bildtext:
Charakteristisch für den Mittelspecht ist die rote Kopfkappe.
Foto:
Bernhard Volmer
Autor:
Gerhard Kooiker


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