User Online: 2 |
Timeout: 23:38Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
11.06.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Mit dem Geist des Bauhauses für die Demokratie
Zwischenüberschrift:
Versteckt am Herrenteichswall: Das Denkmal für Ebert, Erzberger und Rathenau beeindruckt durch klare Formensprache
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wie
abstrakt
kann
und
darf
ein
Denkmal
sein?
Die
Frage,
die
im
Vorfeld
der
Errichtung
des
Berliner
Holocaust-
Mahnmals
kontrovers
debattiert
wurde,
war
bereits
1928
in
Osnabrück
positiv
beantwortet
worden
–
mit
dem
von
Justus
Haarmann
(1884–1968)
entworfenen
Denkmal
für
den
Reichspräsidenten
Friedrich
Ebert
und
die
1921
und
1922
von
Rechtsterroristen
ermordeten
Politiker
Matthias
Erzberger
und
Walther
Rathenau.
Was
da
an
das
Ende
des
Herrenteichwalls
gestellt
wurde,
war
kein
Monument
für
Personen,
sondern
das
Manifest
für
einen
Geist
–
jenen
des
Bauhauses
im
Einsatz
für
die
Demokratie.
Denn
Haarmann
fügte
zusammen,
was
die
abstrakte
Formensprache
des
Bauhauses
bereitstellte:
Kubus,
Kreissegment
und
Quadrat
in
gegenseitigen
Überschneidungen.
Vor
allem
die
wie
eine
Woge
nach
vorn
schießende
Kreisform
signalisiert,
worum
es
hier
geht
–
Aufbruch,
Freiheit,
Zukunft.
Haarmanns
Entwurf
passte
genau
in
den
Zeitgeist
jener
abstrakten
Denkmäler,
die
politisch
für
die
Sache
der
Freiheit
Partei
nahmen,
wie
etwa
Walter
Gropius′
"
Denkmal
der
Märzgefallenen"
,
1921/
22
in
Weimar
errichtet.
Die
Nationalsozialisten
demolierten
nicht
nur
das
Denkmal
von
Bauhaus-
Gründer
Gropius,
den
berühmten
"
Blitz"
von
Weimar,
sie
demontierten
1933
auch
umgehend
Haarmanns
Osnabrücker
Denkmal
für
Ebert,
Erzberger
und
Rathenau.
Dabei
richtete
sich
die
Zerstörungswut
gegen
die
politische
Aussage
des
Denkmals
ebenso
wie
gegen
dessen
von
den
Nazis
als
"
entartet"
gebrandmarkte
Formensprache.
Erst
1983
beschloss
der
Rat
der
Stadt
Osnabrück,
das
seinerzeit
vom
überparteilichen
Bündnis
"
Reichsbanner
Schwarz-
Rot-
Gold"
in
Auftrag
gegebene
Denkmal
wiederherzustellen.
Osnabrück
machte
damit
nicht
nur
politisch
motiviertes
Unrecht
wieder
gut.
Mit
dem
Wiederaufbau
gab
sich
die
Stadt
auch
ein
künstlerisch
bedeutendes
Monument
zurück.
Haarmanns
Entwurf
ist
kein
bisschen
provinziell.
Das
Denkmal
wirkt
heute
als
Kind
seiner
Zeit,
allerdings
ohne
die
geringste
Patina
angesetzt
zu
haben.
Dabei
muss
in
Kauf
genommen
werden,
dass
ausgerechnet
ein
so
qualitätvoller
Entwurf
am
Ende
des
Herrenteichwalls
versteckt
zwischen
Bäumen
steht.
Wenige
Schritte
vom
viel
befahrenen
Erich-
Maria-
Remarque-
Ring
ist
das
ein
unerwartet
ruhiger
Ort,
der
Muße
bietet,
sich
die
Vorzüge
dieses
Denkmals
zu
erschließen.
Dabei
geht
es
um
die
Treppenstufen,
die
das
Monument
begehbar
machen,
um
das
aufgesetzte
Dach,
das
mit
der
Basisplatte
korrespondiert
–
oder
jenen
schmalen
Steingrad,
der
aus
dem
oberen
Teil
des
Monuments
eine
Kopfkontur
macht.
Steckt
in
der
ganzen
Form
nicht
die
Silhouette
einer
schreitenden
Figur?
Haarmanns
engagiertes
Denkmal
erinnert
an
Kämpfer
für
die
Freiheit
–
und
es
ermuntert
jeden
Betrachter
nachdrücklich,
selbst
ein
solcher
Kämpfer
zu
sein.
Bildtexte:
Das
Osnabrücker
Denkmal
für
Ebert,
Erzberger
und
Rathenau.
Eine
Tafel
erinnert
an
die
Politiker
Ebert,
Erzberger
und
Rathenau.
Elegante
Kurve:
Das
Denkmal
liegt
zwischen
Bäumen.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
Stefan Lüddemann