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1.
Erscheinungsdatum:
13.01.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Leserbrief
Zwischenüberschrift:
Natur gibt es schon lange nicht mehr
Artikel:
Originaltext:
Zum
Leserbrief
von
Tobias
Demircioglu
"
Genügend
freie
Wohnungen
und
freie
Häuser"
(Ausgabe
vom
5.
Januar)
mit
Bezug
auf
den
Artikel
"
Trendwende
in
Niedersachsen:
Ausweisung
von
Bauland
nimmt
zu"
(Ausgabe
vom
27.
Dezember)
.
"
Herr
Demircioglu
möchte
'
den
Naturhaushalt'
gegen
Flächenversieglung
durch
Bauland
schützen.
Wir
sollen
in
den
Altbaubestand
investieren.
Der
Appell
macht
durchaus
Sinn.
Was
den
kritischen
Leser
an
solchen
Appellen
grundsätzlich
irritiert,
ist
der
unkritische
und
empathische
Umgang
mit
dem
Begriff
'
Natur'
.
Ein
'
Naturhaushalt'
ist
in
einer
Landschaft
das,
was
ohne
Wirken
des
Menschen
entstanden
ist
und
abläuft.
Das
gibt
es
in
Mitteleuropa
schon
lange
nicht
mehr.
Wäre
jemand
zu
Zeiten
der
Schlacht
am
Teutoburger
Wald
(9
n.
Chr.)
über
Mitteleuropa
mit
einem
Flugzeug
geflogen,
er
hätte
unter
sich
ein
Meer
von
Wald
gesehen.
Wald
von
Horizont
zu
Horizont,
nur
gelegentlich
unterbrochen
von
Sumpf
und
Moor,
See
und
Fluss.
[...]
Aber
ein
genauer
Blick
hätte
schon
damals
Rodungsinseln
entdeckt,
wie
Mottenlöcher
in
einem
Pelz
von
Wald.
Dann,
in
den
Zeiten
zwischen
dem
6.
und
19.
Jahrhundert,
wurde
durch
riesige
Rodungen
aus
dem
Waldland
Germanien
ein
Acker-
und
Weideland,
nur
unterbrochen
durch
gelegentliche
Wüstungen.
Aber
es
war
nicht
die
'
Natur'
,
die
diesen
Prozess
vorantrieb,
es
war
der
Mensch.
[...]
Wer
heute
durch
mitteleuropäische
Landschaften
wandert
oder
sie
überfliegt,
bewegt
sich
durch
Werke
des
Menschen
und
nicht
der
Natur.
Wer
Naturhaushalte
schützen
will,
schützt
heute
vielfach
nicht
die
Natur,
sondern
die
Ergebnisse
menschlicher
Umgestaltung.
[...]
Und
der
Klimawandel,
das
weiß
heute
jeder,
ist
durch
die
Eingriffe
des
Menschen
maßgeblich
beeinflusst.
[...]
Trotzdem
können
auch
heutige
Landschaften
schön
und
naturnah
erscheinen
und
romantisches
Entzücken
auslösen.
Aber
dem
entzauberten
Blick
kann
nicht
verschlossen
bleiben,
dass
hinter
vielem
die
umgestaltende
Hand
des
Menschen
sich
verbirgt
–
für
den
Gläubigen
durch
Gott
inspiriert.
Vor
diesem
Hintergrund
erscheint
der
Prozess
der
Flächenversieglung
durch
Baulandausweisung
nur
als
ein
weiterer
Schritt
der
Umgestaltung
von
Landschaft
durch
den
Menschen.
Wohl
nicht
aufzuhalten,
wenn
man
die
Jahrtausende
zurückblickt,
aber
doch
so
zu
gestalten,
dass
der
Mensch
nicht
seine
eigenen
Lebensgrundlagen
ruiniert."
Volker
Theo
Eggeling
Melle
Bildtext:
Heutige
Landschaften
könnten
zwar
naturnah
erscheinen,
meint
unser
Leser,
trotzdem
seien
sie
vom
Menschen
umgestaltet
worden.
Foto:
dpa
Autor:
Volker Theo Eggeling