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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Leserbriefe
Zwischenüberschrift:
Wissen hat nichts mit dem Alter zu tun
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Artikel " Zu Fuß wird′s auch bei Grün gefährlich" (Ausgabe vom 3. Januar).

" Da musste ich mir doch die Augen reiben: Steht da wirklich am Ende des Artikels zur Ampelsituation am Neumarkt, dass ' ältere' Verkehrsteilnehmer den Unterschied zwischen einem grünen Ampelpfeil und einer normalen grünen Rundampel nicht kennen?

Den Artikel fand ich interessant und notwendig, weist er doch auf eine mögliche Gefahrensituation hin. Aber ein Zusammenhang mit dem Alter der Führerscheininhaber will sich mir so ohne Weiteres nicht erschließen. Meiner Erfahrung nach richtet sich die Fahrweise weniger nach dem Lebensalter (auch nicht nach dem Autotyp), sondern mehr nach der grundsätzlichen Einstellung: Ist der oder die Fahrer/- in ein Typ, der dem Recht des Stärkeren Vorrang einräumt, oder auch schon mal Rücksicht walten lässt?

Zum Glück wird ja dann auch deutlich die Sicht des Fachmanns der Verkehrsbehörde wiedergegeben, wonach der Fußgänger als ' weiches Ziel' Vorrang genießen sollte. Man stelle sich nur vor, der Mensch wäre ' härter' als der Stahl der Autos. Hätte natürlich auch Vorteile, man müsste sie dann nach Unfällen nur ausbeulen und nicht begraben.

Aber zurück: Das mit dem Alter hat mich schon gewundert. Ich bin dennoch sehr dankbar über den Artikel, denn bei der Recherche, wie lange die Vorschrift zum grünen Pfeil schon existiert, bin ich auf so interessante Informationen gestoßen, dass die ersten Ampeln des 19. Jahrhunderts aufgrund Gasbetriebs nach kurzer Zeit explodierten und die RStVo von 1937 Ampeln noch nicht mal erwähnte, wohl aber, was mich wirklich wundert, Marschmusik auf Brücken untersagte. Aber auf jeden Fall war § 37 StVO also das mit dem grünen Pfeil in der heutigen Form schon in der ersten großen Novelle des Straßenverkehrsrechts im Jahr 1970 enthalten, sollte also sowohl älteren wie jüngeren Autofahrern bekannt sein. [...]"

Jens-Peter Winkler

Osnabrück

" Der Unterschied zwischen grüner Vollscheibe und grünem Pfeil ist laut Verfassers des Artikels älteren Führerscheininhabern nicht bekannt. Gehöre ich mit 63 Jahren zu den älteren oder zu den jüngeren Führerscheininhabern? Mir ist die Bedeutung dieser beiden Ampelzeichen sehr wohl bekannt. Wenn auch zu der Zeit, als ich den Führerschein ablegte, der grüne Pfeil wohl noch nicht existierte, ist dieses Ampelzeichen an großen Ampelkreuzungen häufiger anzutreffen.

Ist es nicht die Pflicht eines jeden Verkehrsteilnehmers, die Bedeutung ihm unbekannter Zeichen im Straßenverkehr zu ergründen? Also wird es wohl auch jüngere Verkehrsteilnehmer geben, die den grünen Pfeil nicht (mehr) kennen.

Der Verfasser impliziert mit seinen Worten, dass ältere Straßenverkehrsteilnehmer die schlechteren und auch die , gefährlicheren′ sind. Wahrscheinlicher ist es, dass eher Verkehrsteilnehmer, die selten in Städten unterwegs sind, diese Zeichen und deren Bedeutung nicht kennen."

Wolfgang Weiss

Osnabrück

" Das Problem ist wohl nicht die Tatsache, dass sowohl die Autofahrer und die Fußgänger zur gleichen Zeit Grün haben. Es wird vielmehr die Macht der Gewohnheit sein. An der besagten Ampel hat es in der Vergangenheit nie einen Fußgängerüberweg gegeben. Demzufolge ist es eine neue Situation für die Autofahrer. Wer oft den gleichen Weg fährt, ist nachweislich weniger aufmerksam für Veränderungen.

Anmerkung zur Unterscheidung Grünpfeil versus Grün-Vollscheibe: An der Ampelkreuzung an der Autobahnabfahrt in Hellern (Max-Bahr-Kreuzung) ist seit einigen Wochen die Ampelschaltung verändert worden. Bislang hatte man als Linksabbieger bei Grün immer dem Gegenverkehr Vorrang zu lassen, der zeitgleich Grün hatte. Mit der neuen Schaltung hat der Gegenverkehr kein Grün mehr; man könnte also zügig links abbiegen. Das tun aber nur die Insider, die die neue Ampelschaltung der Kreuzung , verstanden′ haben. Es kommt oft vor, dass in der Kreuzung gewartet wird, weil der Gegenverkehr vermeintlich Vorrang hat. Die Irritation entsteht eigentlich nur wegen der nach wie vor vorhandenen Grün-Vollscheibe. Bei Grün gibt es an dieser Kreuzung keinen Gegenverkehr oder Fußgänger, die beachtet werden müssen. Es wäre also sinnvoll, die Vollscheibe durch drei Pfeile (links, geradeaus, rechts) auf grünem Grund zu ersetzen. Dann würde der Verkehr an dieser Kreuzung noch besser fließen."

Christian Goltermann

Osnabrück
Bildtext:
Der neue Fußgängerüberweg zwischen Landgericht und Hasehaus, Fußgänger haben zur selben Zeit Grün wie die Autos oder Busse, die vom Berliner Platz kommen und links in den Kollegienwall einbiegen.
Foto:
Gert Westdörp
Autor:
Jens-Peter Winkler, Wolfgang Weiss, Christian Goltermann


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