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1.
Erscheinungsdatum:
12.01.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Gemeinsame Sprache schafft Vertrauen
Zwischenüberschrift:
Integrationslotsin Hanadi El Khatib weiß aus Erfahrung, wie schwer das Einleben für Flüchtlinge ist
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Sie
weiß
ganz
genau,
wie
es
sich
anfühlt,
wegen
Krieg
die
Heimat
verlassen
zu
müssen
und
in
ein
Land
zu
kommen,
dessen
Sprache
man
nicht
spricht,
in
dem
man
niemanden
kennt
und
sich
fremd
fühlt.
Hanadi
El
Khatib
verließ
mit
acht
Jahren
zusammen
mit
ihrer
Familie
den
Libanon.
Heute
unterstützt
die
inzwischen
33-
Jährige
als
Integrationslotsin
und
Dolmetscherin
arabische
Flüchtlingsfamilien
in
Osnabrück
und
Melle.
"
Ich
habe
das
alles
noch
vor
Augen.
Wie
es
damals
hieß,
'
jetzt
geht′s
nach
Deutschland'
",
berichtet
Hanadi
El
Khatib.
"'
Was
ist
Deutschland?
',
fragten
wir
uns."
In
der
Erstaufnahmestelle
in
Braunschweig
wurde
der
Familie
Melle-
Wellingholzhausen
als
Wohnort
zugewiesen.
"
Dort
kamen
meine
fünf
Geschwister
und
ich
direkt
in
die
Grundschule,
obwohl
wir
nichts
verstehen
konnten"
,
erinnert
sich
Hanadi
El
Khatib.
Auch
dank
der
Extra-
Deutschstunden,
die
die
Frau
des
damaligen
Schuldirektors
Schürmann
den
jungen
Migranten
gab,
sprach
Hanadi
bereits
in
der
zweiten
Klasse
Deutsch.
Trotzdem
seien
sie
und
ihre
Geschwister
noch
lange
sehr
verunsichert
gewesen.
"
Wenn
wir
draußen
spielten,
blieben
wir
immer
nah
am
Haus,
denn
hätten
wir
uns
verlaufen,
hätten
wir
uns
nicht
getraut,
nach
dem
Weg
zu
fragen."
Doch
dann
kamen
Kathrin
und
Monika,
zwei
junge
Helferinnen
der
Caritas.
"
Den
beiden
habe
ich
viel
zu
verdanken.
Sie
haben
viel
mit
uns
Kindern
unternommen.
Wir
waren
im
Zoo
Osnabrück
und
anderen
Orten,
die
unsere
Eltern
uns
nicht
hätten
zeigen
können"
.
Die
Neuzuwanderer,
die
heute
nach
Deutschland
kommen,
haben
es
laut
Hanadis
Einschätzung
etwas
leichter,
denn
viele
Hilfsorganisationen
seien
auf
sie
eingestellt.
Zudem
fänden
sie
oft
Unterstützung
bei
den
arabischen
Familien,
die
nun
schon
lange
in
Deutschland
leben.
Vor
sechs
Jahren
gründete
Hanadi
zusammen
mit
Freunden
die
Initiative
"
Kindertränen"
.
Dabei
sammelten
sie
Lebensmittel,
Medikamente,
Kleidung
und
andere
Spenden
und
schickten
sie
in
die
Herkunftsländer
der
Flüchtlinge.
Als
Hanadi
von
der
Aufnahmestelle
in
Bramsche
hörte,
packte
sie
Spenden
ein
und
brachte
sie
den
dort
eingetroffenen
Menschen.
"
Die
waren
total
erleichtert,
als
sie
merkten,
da
ist
jemand,
die
unsere
Sprache
spricht."
Libanesisch
sei
dialektfrei
und
könne
deswegen
auch
gut
von
Leuten
verstanden
werden,
die
eigentlich
eine
andere
arabische
Sprache
sprechen.
Hanadi
half
beim
Übersetzen
und
Anträgestellen.
Die
Sachbearbeiter
wurden
auf
sie
aufmerksam,
und
schon
eine
Woche
später
dolmetschte
Hanadi
den
Wegweiserkurs
zur
Erstorientierung
der
Volkshochschule
Osnabrück
und
wurde
vor
zwei
Jahren
ehrenamtliches
Mitglied
der
Integrationslotsengruppe
der
Caritas
und
der
Stadt
Melle.
Derzeit
unterstützt
Hanadi
El
Khatib
drei
syrische
Familien
in
Osnabrück
und
vier
in
Melle.
Als
geschulte
Integrationslotsin
hilft
sie
bei
der
Wohnungssuche
und
Mietfragen,
bei
Kontakt
mit
Kindergärten
und
Schulen,
bei
Behördengängen
und
Arztbesuchen
genauso
wie
bei
alltäglichen
Problemen.
"
Das
fängt
ja
schon
beim
Einkauf
an…"
,
sagt
sie.
So
kennen
muslimische
Familien
aus
ihrem
Herkunftsland
keine
Schweinegelatine.
Die
Lotsin
weist
sie
auf
den
häufigen
Lebensmittelbestandteil
hin,
den
sie
doch
meiden
wollen.
Eine
der
ersten
Fragen
sei
auch
stets
die
nach
arabischen
TV-
Sendern.
Auch
so
etwas
regelt
Hanadi.
Kürzlich
besuchte
sie
das
neue
Flüchtlingshaus
in
Osnabrück.
Die
Menschen,
denen
sie
dort
begegnete,
hätten
einen
zufriedenen
Eindruck
gemacht
und
fühlten
sich
willkommen,
berichtet
sie.
Laut
Hanadi
sei
die
Stimmung
in
dem
Haus
geprägt
von
Dankbarkeit
darüber,
sich
endlich
sicher
fühlen
zu
können.
Die
Integrationsschwierigkeiten
träten
aber
ohnehin
meist
erst
nach
der
Zuteilung
in
einen
neuen
Wohnort
auf.
Dort
beginne
der
neue
Alltag
für
die
Neuankömmlinge,
und
dort
würden
sie
leider
auch
mit
der
Fremdenfeindlichkeit
mancher
Deutscher
konfrontiert.
Hanadi
begleitet
die
Familien
so
lange
regelmäßig,
bis
sie
weiß,
dass
sie
stabil
sind,
sich
eingelebt
haben.
Dafür
bräuchten
die
Menschen
unterschiedlich
lang.
"
Meistens
sind
es
sechs
bis
zwölf
Monate,
bis
ich
sagen
kann,
'
jetzt
lass
ich
los'
",
sagt
die
Integrationslotsin.
Bildtext:
Die
ausgebildete
Integrationslotsin
Hanadi
El
Khatib
zeigt
ihren
Lotsenausweis.
Keine
der
syrischen
Familien,
die
sie
betreut,
wollte
mit
auf
das
Foto.
Angst
und
Verunsicherung
sind
zu
groß.
Foto:
Carolin
Hlawatsch
Autor:
Carolin Hlawatsch