User Online: 3 | Timeout: 15:14Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Taler und Dukaten im Rathaus
Zwischenüberschrift:
Wertvolle historische Münzen aus dem Dreißigjährigen Krieg
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. " Reden wir miteinander, anstatt uns zu bekämpfen!", lautet der Titel der kleinen Kabinettpräsentation mit fünfzehn historischen Gedenk- und Erinnerungsmünzen, die ab Montag in der Schatzkammer des Osnabrücker Rathauses zu sehen sein wird.

Die Münzen zeigen bedeutende Akteure des Dreißigjährigen Krieges wie zum Beispiel den katholischen Herzog Albrecht von Wallenstein, Schwedenkönig Gustav II. Adolf und seine Tochter Christina, Kaiser Ferdinand III., den spanischen König Philipp IV. und den französischen König Ludwig XIV. Bundesbankvorstand Carl-Ludwig Thiele eröffnete die Ausstellung gemeinsam mit Oberbürgermeister Wolfgang Griesert. " Dass die Deutsche Bundesbank Münzen aus ihrer Sammlung als Leihgaben herausgibt, ist eine absolute Ausnahme", erklärte Thiele.

Die Schau in der Schatzkammer sei dem laufenden Umbau des Geldmuseums in Frankfurt am Main geschuldet, das erst 2016 wieder neu eröffnet wird. Gleichwohl gebe es wohl kaum einen passenderen Ort für die Präsentation der fast vierhundert Jahre alten Münzen als den in direkter Nachbarschaft zum Friedenssaal, in dem Porträts vieler der Verhandlungsführer des Westfälischen Friedens von 1648 hängen, die auch auf den Münzen abgebildet sind. Alle fünfzehn Münzen hätten einen Gesamtwert von etwa einer halben Million Euro, berichtete Thiele. " Mit Abstand am wertvollsten sind das 20-Dukaten-Stück aus Gold mit der Abbildung Kaiser Ferdinand III. aus dem Jahr 1642 und die halbe Reichstalerklippe mit dem Konterfei Herzog Albrechts von Wallenstein aus dem Jahr 1630", ergänzte Reinhold Walburg, leitender Direktor des Geldmuseums und der Numismatischen Sammlung der Deutschen Bundesbank.

Die Klippe, eine quadratische Silbermünze, habe Wallenstein allein zu Zwecken der Repräsentation prägen lassen. " Diese Münzen hat er oft verschenkt, aber der Beschenkte konnte damit für gewöhnlich wenig anfangen, denn das war kein Mittel für den Zahlungsverkehr, und eintauschen konnte er ein solches Zeichen der Anerkennung auch schlecht."

" Die Klippe aus dem Geldmuseum ist eine tolle Ergänzung zu unserer Klippe mit dem Steckenpferdreiter", so der Hinweis von Wolfgang Griesert auf die historische Münze, die dauerhaft in der Schatzkammer zu sehen ist. Diese Gedenkmünze erinnere an den Westfälischen Frieden. Der Legende nach ritten nämlich 1650 Jungen mit ihren Steckenpferden zu Fürst Octavio Piccolomini, der die Delegation von Kaiser Ferdinand III. leitete, um ihn um ein Andenken an den Frieden zu bitten. Dieser ließ daraufhin eben jene historisch belegten quadratischen Silbermünzen prägen.

Thiele betonte zum Abschluss die Aktualität der Ausstellung: " Damals ging es um den Friedensschluss durch Miteinanderreden und die Aufgabe von Konfrontationen, heute um Eintracht in Europa durch eine gemeinsame Währung als Grundlage für ein weiteres politisches Zusammenwachsen." Der Westfälische Friede sei eine " Blaupause" für die Eurozone.

Noch bis zum 3. Mai ist die kleine Ausstellung in der Schatzkammer zu besichtigen. Sie ergänzt die Ausstellung " Das neue Gesicht des Euro", die ab dem 25. Januar im Kulturgeschichtlichen Museum zu sehen sein wird.
Bildtext:
Carl-Ludwig Thiele und Wolfgang Griesert nehmen die Leihgaben des Frankfurter Geld museums ganz genau in Augenschein.
Foto:
Michael Gründel
Autor:
Regine Bruns


Anfang der Liste Ende der Liste