User Online: 1 |
Timeout: 15:55Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
05.01.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Erinnerungen an fatale 14 Minuten
Zwischenüberschrift:
Ausstellung im Dachgeschoss des Rathauses über verheerenden Angriff auf Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Vor
gut
70
Jahren
hatte
Osnabrück
mit
den
Folgen
des
bis
dahin
schwersten
Bombenangriffs
im
Zweiten
Weltkrieg
zu
kämpfen.
Dieser
hatte
die
Stadt
am
13.
September
1944
zwischen
18.26
und
18.40
Uhr
heimgesucht
–
nur
14
Minuten,
doch
diese
Zeit
reichte
den
300
britischen
Flugzeugen
aus,
2170
Sprengbomben
und
181
000
Brandbomben
abzuwerfen
und
ein
Inferno
zuvor
nicht
gekannten
Ausmaßes
anzurichten.
Ein
Viertel
der
Einwohnerschaft
Osnabrücks
wurde
obdachlos,
die
Altstadt
mit
Rathaus,
Marienkirche
und
Dom
war
nur
noch
ein
Trümmerhaufen.
"
Nur
14
Minuten"
–
so
heißt
auch
die
Ausstellung,
die
das
städtische
Presse-
und
Informationsamt
im
Dachgeschoss
des
historischen
Rathauses
zum
70.
Jahrestag
im
vergangenen
September
eröffnet
hatte.
Die
von
der
Presseamts-
Mitarbeiterin
Nina
Hoss
kuratierte
Ausstellung
dokumentiert
anhand
von
Fotos
und
behördlichen
Schriftstücken,
wie
der
Angriff
verlief
und
mit
welch
bürokratischer
Akribie
die
unvorstellbare
Katastrophe
amtlich
verarbeitet
wurde.
Die
Ausstellung
ist
noch
bis
zum
30.
Juni
zu
sehen,
und
zwar
zu
den
Öffnungszeiten
des
Rathauses:
montags
bis
freitags
von
8
bis
18
Uhr,
samstags
von
9
bis
16
Uhr
und
sonntags
von
10
bis
16
Uhr.
Im
Rahmenprogramm
der
Ausstellung
hatten
Presseamtsleiter
Sven
Jürgensen
und
Thorsten
Heese
als
Betreuer
des
"
Forums
Zeitgeschichte"
im
Kulturgeschichtlichen
Museum
kürzlich
Augenzeugen
eingeladen,
von
eigenen
Erinnerungen
an
den
Luftangriff
zu
berichten.
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
begrüßte
rund
30
Zeitzeugen
direkt
in
der
Ausstellung
im
Dachgeschoss-
Flur.
Er
verhehlte
nicht,
welche
behördliche
Anordnung
den
stärksten
Eindruck
bei
ihm
hinterlassen
habe:
"
Es
lief
mir
kalt
den
Rücken
hinunter,
als
ich
las,
dass
die
140
Arbeitskräfte,
die
zum
Bergen
der
Leichen
eingeteilt
waren,
vorab
eine
Sonderration
Branntwein
und
Tabak
erhielten,
damit
sie
die
Belastungen
besser
aushielten."
Eine
Zeitzeugin
erzählte,
dass
sie
an
dem
besagten
Mittwochnachmittag
ihren
Dienst
in
der
Hauptstelle
der
Stadtsparkasse
am
Neumarkt
versah.
Um
16.19
Uhr
gaben
die
Sirenen
"
öffentliche
Luftwarnung"
,
allgemein
als
"
Voralarm"
bezeichnet.
"
Das
bedeutete
für
uns
Dienstschluss.
Wir
mussten
als
letzte
Maßnahme
die
Gardinen
von
den
Fenstern
reißen,
damit
sie
einem
eventuellen
Feuer
keine
Nahrung
geben
würden."
Um
17.52
herrschte
Vollalarm
–
alle
mussten
rüber
in
den
Spitzbunker,
der
auf
der
anderen
Haseseite
im
Garten
des
Hotels
Germania
stand.
"
Als
die
Bomben
fielen,
wackelte
der
Bunker,
wir
hatten
große
Angst,
schließlich
neigte
er
sich
etwas
zur
Seite,
und
dann
ging
das
Licht
aus"
,
so
die
Zeugin.
Ein
Herr
des
Jahrgangs
1927
war
als
durchreisender
Soldat
um
17.55
Uhr
auf
dem
Hauptbahnhof
angekommen.
"
Ich
wartete
auf
meinen
Anschluss
nach
Bielefeld,
ich
weiß
es
noch
ganz
genau,
der
Zug
sollte
um
18.13
Uhr
abfahren.
Doch
dazu
kam
es
nicht,
wir
mussten
ganz
schnell
in
den
Bahnhofsbunker.
Ich
sah
vom
Bahnsteig
aus,
wie
die
Bomben
aufs
Stahlwerk
fielen."
Eine
Dame
verbindet
mit
dem
Luftalarm
am
13.
September
die
Erinnerung,
wie
sie
mit
ihrer
Familie
die
Wittkopstraße
hochhetzte,
um
noch
rechtzeitig
den
Luftschutzstollen
im
Gertrudenberg
zu
erreichen:
"
Wir
sahen
schon
die
‚
Christbäume′
als
Zielmarkierungen
am
Himmel,
da
wurden
wir
noch
etwas
schneller."
Eine
andere
Teilnehmerin
steuerte
die
Geschichte
bei,
wie
ihre
Mutter
von
Feuerwehrleuten
aus
dem
Luftschutzraum
herausgeholt
wurde,
noch
bevor
Entwarnung
kam:
"
Die
Feuerwehr
war
auf
Einsatzfahrt
liegen
geblieben,
weil
sie
keinen
Sprit
mehr
hatte.
Einer
der
Leute
wusste,
dass
wir
die
Tankstelle
an
der
Adolfstraße
hatten
und
wo
wir
zu
finden
waren.
Da
musste
meine
Mutter
ganz
schnell
raus
und
an
die
Pumpe."
Die
Zeitzeugen
sagten
übereinstimmend,
dass
sie
keine
Hassgefühle
gegen
die
Alliierten
und
schon
gar
nicht
gegen
die
Flugzeugbesatzungen
gehegt
hätten:
"
Wir
wussten,
die
tun
nur
ihre
Pflicht
und
schweben
selbst
ständig
in
höchster
Lebensgefahr."
Letztlich
sei
der
Bombenkrieg
ja
auch
nicht
aus
heiterem
Himmel
gekommen.
Zuvor
hätten
deutsche
Bomber
englischen
Städten
Tod
und
Vernichtung
gebracht.
"
Wir
sind
in
Coventry
nicht
mit
Kaffee
und
Kuchen
angekommen"
,
brachte
es
ein
betagter
Herr
auf
den
Punkt.
Bildtexte:
Die
sichtbaren
Folgen
des
Angriffs
vom
13.
September
1944:
Von
den
einst
stolzen
Bürgerhäusern
am
Markt
standen
wenige
Tage
nach
dem
Inferno
nur
noch
die
Gerippe.
Zeitzeugen
zu
Besuch
im
Rathaus:
Die
Ausstellung
"
Nur
14
Minuten"
interessiert
vor
allem
viele
ältere
Osnabrücker.
Zeitgenössisches
Spiel,
mit
dem
die
deutschen
Bombenangriffe
auf
England
verherrlicht
wurden.
Foto:
NOZ-
Archiv,
Swaantje
Hehmann
Autor:
Joachim Dierks