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1.
Erscheinungsdatum:
03.01.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ein stolzes Bauwerk – auch ohne Uhrentürmchen
Zwischenüberschrift:
Die Stadt Osnabrück errichtete das Stüvehaus vor 150 Jahren als städtisches Krankenhaus am Westerberg
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Alt
und
ehrwürdig
thront
das
Stüvehaus
am
Hang
des
Westerberges
gegenüber
vom
Heger
Tor.
Vor
150
Jahren
begann
seine
Geschichte
mit
einer
Innovation,
für
die
selbst
Angehörige
gehobener
Stände
eine
genaue
Anleitung
benötigten.
Der
Vorgänger
des
Gebäudes
stand
Anfang
des
19.
Jahrhunderts
in
der
Großen
Gildewart.
1811
richtete
die
Stadtverwaltung
dort
ein
Krankenhaus
ein.
So
wird
es
in
einem
Buch
beschrieben,
das
das
Klinikum
zu
seinem
200-
jährigen
Bestehen
herausgegeben
hat
("
Hauptsache
Gesundheit"
).
Dieses
städtische
Krankenhaus
stieß
schnell
an
seine
Grenzen.
Als
1859
die
Cholera
in
der
Stadt
wütete,
starb
ein
Prozent
der
Bevölkerung
in
nerhalb
von
drei
Monaten.
Der
damalige
Polizeidi
rektor
schrieb
in
einem
Bericht:
"
Das
Krankenhaus
hat
leider
keine
günstige
Lage.
Es
liegt
tief
und
ist
dem
nöthigen
Luftzuge
verschlossen."
Die
Stadt
plante,
vor
dem
Heger
Tor,
am
südöstlichen
Abhang
des
Westerbergs,
ein
neues
Gebäude
zu
bauen.
Stadtbaumeister
Wilhelm
Richard
legte
mehrfach
Entwürfe
vor,
die
sich
an
den
Finanzen
der
Stadt
orientieren
mussten.
Die
war
schon
damals
klamm.
"
In
letzter
Minute"
,
so
heißt
es
im
Buch
des
Klinikums,
strich
Bürgermeister
Johann
Carl
Bertram
Stüve
seinem
Stadtbaumeister
noch
ein
zierendes
Uhrentürmchen
aus
den
Entwürfen.
Trotzdem
wurde
das
Haus
nach
dem
Zweiten
Weltkrieg
nach
Stüve
benannt.
Ein
Grund
für
die
Finanzierungsprobleme
bestand
darin,
dass
sich
die
Landdrostei
Osnabrück
aus
dem
Projekt
zurückzog.
Deren
Verwaltungsbezirk
erstreckte
sich
bis
nach
Papenburg
und
in
die
Grafschaft
Bentheim.
Die
Hälfte
der
Baukosten
–
53
168
Taler
–
spendeten
schließlich
die
Osnabrücker
Bürger.
Im
Dezember
1864
war
das
Gebäude
fertig.
Anfang
1965
wurde
das
neue
Krankenhaus
an
der
Lotter
Straße
131
bezogen,
gebaut
aus
Sandsteinen
vom
Westerberg.
Repräsentativer
Bau
Das
dreigeschossige
Gebäude,
in
dem
sich
heute
die
Volkshochschule
befindet,
zitiert
die
Neo-
Romanik,
etwa
mit
seinem
hervorgehobenen
Mittelteil
und
den
teils
gekuppelten
Rundbogenfenstern.
Als
repräsentativer
öffentlicher
Bau
wurde
es
in
der
Tradition
des
damals
herrschenden
"
hannoverschen
Stils"
gebaut.
Über
dem
Eingang
prangte
der
Spruch
"
Was
ihr
einem
meiner
geringsten
Brüder
getan
habt,
das
habt
ihr
mir
getan"
.
Besonders
fortschrittlich:
Im
Gebäude
gab
es
hochmoderne
Wasserklosetts,
deren
Gebrauch
auch
gehobenen
Ständen
erst
erklärt
werden
musste.
So
etwas
hatten
die
wenigsten
in
ihren
privaten
Häusern.
Allerdings
war
–
wie
das
Gebäude
an
der
Großen
Gildewart
–
auch
der
Neubau
schnell
ausgelastet.
Verzögert
durch
den
Ersten
Weltkrieg,
nahm
die
Stadtverwaltung
schließlich
einen
weiteren
Bau
in
Angriff.
Das
neue
Hochhaus
wurde
im
Frühjahr
1931
fertiggestellt
und
beherbergt
heute
das
Stadthaus
1.
Zerstörung
im
Krieg
Im
Zweiten
Weltkrieg
blieb
das
Krankenhaus
nicht
von
den
Bomben
verschont.
Das
Relief
über
dem
Eingang
("
Was
ihr
einem
meiner
geringsten
Brüder
getan
habt,
das
habt
ihr
mir
getan"
)
wurde
zerstört.
Gleiches
gilt
für
ein
Glasfenster
im
ersten
Stock,
das
die
Auferstehung
Christi
zeigte.
Und
die
Ideologie
der
Nationalsozialisten
setzte
sich
auch
hier
durch:
In
einer
Festschrift
zum
75-
jährigen
Bestehen
der
Volkshochschule
heißt
es,
dass
in
dem
Gebäude
Zwangssterilisationen
durchgeführt
wurden.
Bei
einem
schweren
Luftangriff
im
September
1944
wurde
das
Haupthaus
so
stark
zerstört,
dass
auch
die
Schwesternwohnungen
nicht
mehr
bewohnbar
waren.
Die
Sanierung
dauerte
Jahre.
Nachdem
das
Gebäude
zwischenzeitlich
für
die
Altstädter
Schule
genutzt
worden
war,
zog
1964
schließlich
die
Osnabrücker
Volkshochschule
ein.
Anfang
der
Neunzigerjahre
stand
die
Idee
im
Raum,
ein
neues
Gebäude
für
die
VHS
zu
bauen.
In
einem
Zeitungsartikel
von
1991
heißt
es,
dass
zwei
Jahre
zuvor
weniger
als
ein
Drittel
"
aller
Unterrichtseinheiten"
im
Stüvehaus
stattfanden.
Die
Verwaltung
konnte
sogar
schon
den
möglichen
Verkaufswert
des
Hauses
samt
Grundstück
angeben:
Etwa
3,
5
Millionen
DM
hätte
die
Stadt
einnehmen
können.
Als
Alternative
für
das
Gebäude
war
ein
kulturelles
Zentrum
an
der
Alten
Münze
im
Gespräch.
Ein
Jahr
später
entschied
sich
die
Stadt
dagegen.
Stattdessen
beschloss
der
Rat,
7
Millionen
Mark
in
das
Stüvehaus
zu
investieren.
Das
neoromanische
Gebäude
wurde
mit
Glas-
und
Stahlbauelementen
erweitert,
heller
und
behindertengerecht
umgebaut.
Über
1000
Quadratmeter
gewann
die
VHS
nach
den
dreijährigen
Bauarbeiten
dazu.
Gleichzeitig
zogen
die
Schule
für
medizinisch-
technische
Assistenten
und
die
Brücke
der
Nationen
aus.
Auch
der
Hausmeister
musste
seine
Wohnung
unter
dem
Dach
räumen.
Dafür
zog
das
brasilianische
Restaurant
Planeta
Sol
ins
Erdgeschoss.
Nach
dem
Umbau
mussten
die
VHSler
mit
einem
Rückschlag
fertig
werden:
Nur
etwa
ein
halbes
Jahr
nach
der
Fertigstellung
brach
ein
Rohr
im
Dachgeschoss.
Das
Wasser
lief
durch
das
gesamte
Gebäude,
Parkettböden
schwemmten
auf.
Die
Handwerker
mussten
erneut
ran.
Mittlerweile
finde
etwa
die
Hälfte
der
VHS-
Veranstaltungen
immer
noch
nicht
im
Gebäude
gegenüber
vom
Heger
Tor
statt,
sagt
VHS-
Geschäftsführer
Carl-
Heinrich
Bösling.
Kursräume
gibt
es
zum
Beispiel
in
der
Käthe-
Kollwitz-
Schule,
der
Möser-
Realschule
und
im
Haus
der
Jugend.
Den
Begriff
"
Stüvehaus"
sieht
Bösling
derweil
als
nicht
mehr
zeitgemäß
an.
Bei
dem
Gebäude
handele
es
sich
um
das
"
VHS-
Gebäude"
.
Viele
Besucher
würden
den
alten
Namen
gar
nicht
mehr
kennen.
Letzte
Anekdote:
Während
die
Wasserklosetts
150
Jahre
zuvor
zum
Modernsten
gehören,
was
in
Sachen
Badausstattung
am
Markt
zu
haben
war,
wollten
heutige
Architekten
diese
Tradition
mit
dem
Umbau
offenbar
fortsetzen.
Die
Toilettenspülung
im
neuen
VHS-
Gebäude
sollte
laut
Plan
mit
Regenwasser
laufen,
das
auf
dem
Dach
eingefangen
wird.
Allerdings
wurde
–
und
auch
hier
ist
die
Entwicklung
konsequent
–
diese
Idee
bis
zum
Baubeginn
wieder
verworfen.
Der
Stadt
fehlte
das
nötige
Geld.
Weitere
Bilder
finden
Sie
auf
www.
noz.de
Bildtexte:
Der
Blick
vom
Heger
Tor
(rechts)
auf
das
Stadtkrankenhaus:
Um
1865
wurde
diese
aquarellierte
Bleistiftzeichnung
von
Friedrich
Gottlieb
Müller
gefertigt.
An
der
Frontansicht
hat
sich
in
150
Jahren
nicht
allzu
viel
geändert.
Neo-
romanische
Säulen
zieren
noch
heute
die
Außenfassade.
Der
Blick
aufs
Detail
lohnt.
Im
Innern
harmonieren
alte
und
neue
Bauelemente.
Etwa
die
Hälfte
der
VHS-
Kurse
findet
im
Stüvehaus
statt.
Fotos:
Kulturgeschichtliches
Museum
Osnabrück,
Thomas
Osterfeld,
VHS-
Osnabrück/
Barbara
Hartz
Autor:
Stefanie Witte
Themenlisten:
L.05.22SL. Lotterstr « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein