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1.
Erscheinungsdatum:
02.01.2015
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Muslime beseitigen Böller-Reste
Nach der Knallerei: Muslime räumen auf
Zwischenüberschrift:
Mitglieder der Basharat-Moschee kehren seit 17 Jahren am Neujahrsmorgen die Altstadt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wenn
andere
Osnabrücker
noch
ihren
Silvesterkater
auskurieren,
greifen
sie
zum
Besen:
Mitglieder
der
Basharat-
Moschee
an
der
Atterstraße
befreien
schon
seit
17
Jahren
an
jedem
Neujahrsmorgen
die
Altstadt
von
den
traurigen
Überbleibseln
der
Silvesterknallerei.
Dafür
bekommen
sie
vom
Osnabrücker
Servicebetrieb
(OSB)
Besen,
Greifzangen
und
Mülltonnen.
Mit
ihrem
ehrenamtlichen
Einsatz
wollen
die
jungen
Muslime
dem
islamischen
Grundsatz
dienen,
einen
"
Dienst
an
der
Menschheit"
zu
leisten.
Es
sei
Allahs
Wille,
dass
ein
guter
Muslim
anderen
Menschen
hilft
–
unabhängig
von
deren
Herkunft
und
Nation
und
sogar,
wenn
diese
ihm
feindlich
gesinnt
sind.
Für
die
Muslime
ist
der
Jahreswechsel
kein
Anlass
zum
Feiern,
weil
sich
das
islamische
Leben
am
gregorianischen
Kalender
orientiert.
Osnabrück.
Rund
60
junge
Muslime
sind
am
frühen
Neujahrsmorgen
mit
Mülltonnen
und
Greifzangen
durch
die
Osnabrücker
Innenstadt
gezogen,
um
die
Überreste
der
Silvesternacht
zu
beseitigen.
Sieben
Tonnen
randvoll
mit
leeren
Sektflaschen,
Holzstäben
von
Raketen
und
Böllerhülsen
kamen
bei
der
freiwilligen
Putzaktion
zusammen,
mit
der
die
Jugendorganisation
Khuddam
ul-
Ahmadiyya
der
Basharat-
Moschee
an
der
Atterstraße
den
Osnabrücker
Servicebetrieb
(OSB)
unterstützt.
"
Die
Putzaktion
am
Neujahrsmorgen
hat
eine
lange
Tradition:
In
den
ersten
Jahren
haben
wir
nur
in
der
Atterstraße
aufgeräumt,
später
haben
wir
uns
dann
in
der
Altstadt
getroffen"
,
erinnerte
sich
Umar
Aziz,
Vorstandsmitglied
der
Ahmadiyya-
Muslim-
Gemeinde
Osnabrück
und
stellvertretender
Leiter
der
Jugendorganisation
der
Basharat-
Moschee.
"
Die
offizielle
Kooperation
mit
der
Stadt
gibt
es
jetzt
seit
siebzehn
Jahren."
Mit
ihrem
ehrenamtlichen
Einsatz
dienen
die
jungen
Muslime
dem
islamischen
Grundsatz
des
"
Khidmat-
e-
Khalq"
,
was
übersetzt
"
Dienst
an
der
Menschheit"
bedeutet.
Demnach
sei
es
Allahs
Wille,
dass
ein
guter
Muslim
anderen
Menschen
hilft
–
unabhängig
von
deren
Herkunft
und
Nation
und
sogar,
wenn
diese
ihm
feindlich
gesinnt
sind.
Von
islamfeindlichen
Tendenzen,
wie
sie
derzeit
in
den
Pegida-
Protesten
zum
Ausdruck
kommen,
haben
die
Ahmadiyya-
Muslim-
Gemeindemitglieder
in
Osnabrück
aber
noch
nichts
zu
spüren
bekommen,
sagte
Aziz.
"
Sicherlich
gab
es
im
privaten
Bereich
schon
mal
den
einen
oder
anderen
Vorfall,
aber
wir
als
Gemeinde
haben
hier
noch
nie
Probleme
mit
Anfeindungen
gehabt."
Der
OSB
freute
sich
über
die
Unterstützung
der
Muslime
am
Neujahrsmorgen
und
stellte
den
ehrenamtlichen
Helfern
Handschuhe,
Greifzangen
und
Mülltonnen
zur
Verfügung.
"
Unsere
Kehrmaschinen
sind
sehr
gründlich,
aber
die
langen
Holzstäbe
von
den
Raketen
und
die
großen
Böller-
Batterien
bleiben
stecken"
,
erklärte
Mitarbeiter
Hartmut
Schlüter.
Hier
sei
Handarbeit
unerlässlich.
Die
Muslime
selbst
haben
in
der
Silvesternacht
nicht
mitgefeiert,
denn
für
sie
hat
der
31.
Dezember
gar
keine
Bedeutung.
Der
islamische
Kalender
richtet
sich
nämlich
nicht
nach
dem
gregorianischen
Kalender,
sondern
nach
dem
Mond.
Der
Jahreswechsel
der
Muslime
verschiebt
sich
demnach
jedes
Jahr
um
elf
Tage.
"
Das
ist
bei
uns
aber
auch
kein
großes
Fest"
,
so
Aziz.
Das
Feuerwerk
zu
Silvester
bezeichnete
er
als
"
Geldverschwendung"
,
und
das
Feiern
des
Jahresabschlusses
betrachtete
er
mit
Unverständnis:
"
Schließlich
verliert
man
doch
ein
Jahr.
Das
ist
doch
kein
Grund
zur
Freude."
Die
meisten
Muslime
hierzulande
leben
auch
nach
dem
hier
geltenden
Kalender,
jedoch
wollen
sie
anders
in
das
neue
Jahr
starten
als
ihre
Mitbürger.
"
Wir
haben
uns
heute
Morgen
um
kurz
nach
sechs
Uhr
in
der
Moschee
zum
Gebet
getroffen"
,
berichtete
Aziz.
Nach
dem
gemeinsamen
Putzeinsatz
in
der
Altstadt
gingen
sie
dorthin
zurück,
um
zum
Abschluss
gemeinsam
zu
frühstücken.
Der
Jahreswechsel
in
Osnabrück
als
Bildergalerie
auf
www.noz.de
Bildtext:
Sieben
Mülltonnen
füllten
die
Muslime
bis
zum
Rand
mit
den
Überbleibseln
der
Sylvesterböllerei.
Foto:
Jörg
Martens
Kommentar
Zu
Hause
fühlen
Wenn
andere
noch
mit
schweren
Gliedern
in
den
Federn
liegen,
räumen
sie
die
traurigen
Überbleibsel
der
Silvesternacht
beiseite:
Die
Mitglieder
der
Basharat-
Moschee
an
der
Atterstraße
fegen
an
jedem
Neujahrsmorgen
die
Altstadt
–
obwohl
der
Jahreswechsel
für
Muslime
gar
kein
Anlass
zum
Feiern
ist.
Sie
machen
unseren
Silvester-
Dreck
weg,
um
ein
Zeichen
zu
setzen,
dass
sie
sich
in
Osnabrück
zu
Hause
fühlen.
Dass
sich
die
Muslime
ausgerechnet
den
Kehricht
einer
feuchtfröhlichen
Nacht
vornehmen,
mag,
nun
ja,
eine
moralisierende
Note
haben.
Darüber
kann
ja
mal
nachdenken,
wer
seinen
Müll
in
der
Silvesternacht
auf
der
Straße
liegen
lässt,
als
wäre
es
selbstverständlich.
Alles
andere
als
selbstverständlich
ist
der
Neujahrsputz
der
Muslime.
Nehmen
wir
ihre
ausgestreckte
Hand
entgegen.
Danke!
Autor:
Regine Bruns, Rainer Lahmann-Lammert