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1.
Erscheinungsdatum:
30.12.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Osnabrücker Schule auf der Kippe
Lüstringer Bergschule steht vor dem Aus
Zwischenüberschrift:
Geplantes neues Landesschulgesetz: Sprachförderschulen sollen auslaufen – Lage im Landkreis entspannt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
geplante
Änderung
des
niedersächsischen
Schulgesetzes
wirkt
sich
auf
die
Förderschullandschaft
in
der
Region
aus.
Die
Lüstringer
Bergschule
würde
dem
aktuellen
Gesetzentwurf
zufolge
ab
2015
keine
Kinder
mehr
in
die
Klasse
1
aufnehmen.
Osnabrück.
Die
Lüstringer
Bergschule
in
Osnabrück
wird
ab
Sommer
2015
auslaufen.
Das
sieht
der
Entwurf
für
das
neue
Landesschulgesetz
vor.
Nach
Auslaufen
der
einzigen
Sprachförderschule
in
Osnabrück
wird
es
keine
Alternativangebote
für
Sprachförderschüler
geben,
wenn
die
Stadt
keine
Grundschule
mit
dem
Profil
Sprache
aufbaut.
Der
Elternvertreter
im
Schulvorstand
der
Lüstringer
Bergschule,
Jens
Schomäker,
ist
empört:
"
Es
ist
fatal,
wenn
es
bald
keine
Alternativangebote
für
Förderschüler
im
Bereich
Sprache
in
der
Stadt
Osnabrück
gibt."
Es
bestehe
die
große
Gefahr,
dass
Kinder
mit
Förderbedarf
Sprache
dem
Unterricht
nicht
mehr
folgen
könnten,
in
den
sozial-
emotionalen
Förderbedarf
abrutschten
und
dadurch
den
Unterricht
störten.
Das
Dramatische
sei:
"
Jedes
Kind
mit
Förderbedarf
hat
an
einer
Regelschule
Anspruch
auf
90
Minuten
Förderung
pro
Woche
durch
einen
Förderschullehrer.
Das
reicht
bei
Weitem
nicht
aus."
Zum
Vergleich:
An
der
Lüstringer
Bergschule
hätten
die
Schüler
jetzt
ein
bis
zwei
Förderschullehrer
pro
Klasse.
"
Das
ist
ein
gewaltiger
Unterschied."
Zudem
würden
an
der
Förderschule
nur
14
Schüler
in
einer
Klasse
unterrichtet,
in
Regelschulen
seien
die
Klassen
teilweise
fast
doppelt
so
groß.
Als
weiteres
Manko
sieht
er,
dass
die
Regelschulen
nicht
für
Kinder
im
Förderbedarf
Sprache
ausgestattet
seien
und
die
benötigten
audiovisuellen
Systeme
fehlten.
Schomäker
sagt
konsterniert:
"
Ich
bin
auch
für
Inklusion,
aber
wir
machen
den
zweiten
und
dritten
Schritt
vor
dem
ersten.
Erst
einmal
müssen
wir
die
Lehrer
ausbilden."
Der
Schulleiter
der
Lüstringer
Bergschule,
Martin
Schybeck,
will
sich
nicht
äußern
und
verweist
an
die
Landesschulbehörde.
Die
Behördensprecherin
Susanne
Strätz
bestätigte
auf
Anfrage
unserer
Redaktion,
dass
die
Lüstringer
Bergschule
nach
dem
aktuellen
Gesetzentwurf
ab
dem
kommenden
Sommer
jahrgangsweise
auslaufen
wird.
Sie
betont
aber,
dass
"
es
nicht
ausgeschlossen
ist,
dass
sich
Grundschulen
aus
Osnabrück
auf
den
Weg
machen
zu
einer
Profilgrundschule
Sprache"
.
Insbesondere
an
Grundschulen,
an
denen
derzeit
sogenannte
Sprachheilklassen
geführt
würden,
könne
ein
Profil
Sprachförderung
ausgebildet
werden.
Bislang
gibt
es
solche
Klassen
in
der
Stadt
Osnabrück
im
Gegensatz
zum
Landkreis
aber
noch
nicht.
Der
Osnabrücker
CDU-
Landtagsabgeordnete
Burkhard
Jasper
kritisiert
den
Gesetzentwurf
gerade
aufgrund
der
lokalen
Auswirkungen:
"
Wir
brauchen
solche
Förderschulen.
Es
ist
gerade
im
Sinne
der
Inklusion,
in
solchen
Förderschulen
bereits
in
der
Grundschule
Defizite
abzubauen,
um
später
eine
Regelschule
besuchen
zu
können."
Bei
einem
Besuch
der
Lüstringer
Bergschule
in
diesem
Jahr
habe
er
sich
von
der
hervorragenden
Arbeit
selbst
überzeugt.
"
Weil
sie
einen
problemlosen
Übergang
in
die
Regelschule
ermöglicht,
sollte
dieses
Angebot
erhalten
und
nicht
durch
ein
anderes
ersetzt
werden"
,
betont
er.
Jasper
bedauert
sehr,
dass
die
rot-
grüne
Landesregierung
sich
trotz
der
entsprechenden
CDU-
Anträge
gar
nicht
bewege.
Der
Osnabrücker
SPD-
Landtagsabgeordnete
Frank
Henning
interpretiert
den
Gesetzentwurf
hingegen
anders:
"
Förderschulen
mit
dem
Schwerpunkt
Sprache
–
wie
die
Lüstringer
Bergschule
–
wird
mit
der
Schulgesetznovelle
die
Möglichkeit
gegeben,
sich
in
eine
inklusive
Grundschule
umzuwandeln
und
Kinder
mit
Förderbedarf
im
Bereich
Sprache
in
speziellen
Sprachheilklassen
zu
unterrichten."
Er
halte
auch
die
damit
verbundene
Option,
die
Lüstringer
Bergschule
als
Förderschule
Sprache
mit
der
Waldschule
Lüstringen
zu
einem
gemeinsamen
Förderzentrum
zusammenzulegen,
für
sehr
überlegenswert.
Er
prognostiziert:
"
Würden
sich
die
Lüstringer
Bergschule
und
die
Waldschule
Lüstringen
zu
einem
Förderzen
trum
mit
angeschlossenen
Sprachheilklassen
für
Kinder
mit
dem
Förderbedarf
Sprache
zusammenschließen,
wären
die
Chancen
auf
eine
Mensa
gut
und
die
so
zusammengelegten
Schulen
könnten
als
Ganztagsschulen
ausgestattet
werden."
Darüber
werde
mit
den
Eltern
und
den
betroffenen
Schulleitungen
im
nächsten
Jahr
zu
reden
sein.
Schulträger
der
Lüstringer
Bergschule
ist
die
Stadt
Osnabrück.
Der
Sprecher
der
Stadt,
Sven
Jürgensen,
will
zu
der
Entwicklung
noch
keine
Stellung
beziehen
und
verweist
darauf,
dass
der
Gesetzentwurf
noch
nicht
beschlossen
ist.
Die
Lüstringer
Bergschule
würde
dem
aktuellen
Gesetzentwurf
zufolge
ab
2015
keine
Kinder
mehr
in
die
Klasse
1
aufnehmen,
damit
sie
2018
die
letzten
Viertklässler
entlassen
kann.
Die
endgültige
Fassung
des
neuen
Schulgesetzes
wird
vo
raussichtlich
bis
spätestens
Juni
2015
vorliegen.
Im
Landkreis
Osnabrück
ist
die
Lage
für
die
Sprachförderschüler
entspannter.
"
Alle
drei
Grundschulen
mit
Sprachförderklassen
in
Melle,
Bissendorf
und
Quakenbrück
sowie
die
Grundschulen
Hagen-
Gellenbeck
und
eventuell
auch
in
Hilter,
die
lange
mit
dem
Schwerpunkt
Sprache
gearbeitet
haben,
werden
dem
Entwurf
zufolge
erhalten
bleiben"
,
sagt
der
Vertreter
der
allgemeinbildenden
Schulen
im
Landkreis-
Bildungsausschuss,
Andreas
Viehoff.
"
Damit
haben
Förderschüler
im
Bereich
Sprache
im
Landkreis
weiterhin
die
Wahl
zwischen
einer
Profilschule
und
einer
wohnortnahen
Regelschule"
,
konstatiert
Viehoff,
der
auch
Leiter
der
Georgsmarienhütter
Comeniusschule
mit
dem
Förderschwerpunkt
Lernen
ist.
Er
kritisiert
auch
die
Abschaffung
der
Förderschulen
Lernen:
"
Beim
Auslaufen
der
Förderschulen
Lernen
wird
die
regionale
Vernetzungsarbeit
kaum
mehr
möglich
sein.
Das
ist
sehr
schade.
So
besteht
die
Gefahr,
dass
nicht
mehr
das
Kind
im
Vordergrund
steht,
sondern
die
Probleme
nur
noch
administrativ
gesehen
werden."
Im
Moment
hingegen
gebe
es
ein
intensives
Vernetzungssystem
mit
den
Sozialeinrichtungen
der
Träger,
Erziehungsberatungsstellen,
der
Agentur
für
Arbeit
und
der
Kinderpsychia
trie
und
vielen
weiteren
Institutionen.
Die
Abschaffung
bereite
auch
"
Bauchschmerzen,
weil
die
Bindungsarbeit
im
großen
System
schwieriger
wird"
.
Viele
Kinder
mit
einem
sonderpädagogischen
Förderbedarf
benötigten
eine
ganz
andere
emotionale
Unterstützung.
Aus
Angst
vor
mangelnder
Unterstützung
für
ihre
Kinder
hätten
Eltern
im
Landkreis
bereits
Petitionen
zum
Erhalt
der
Förderschulen
im
Kultusministerium
eingereicht.
"
Viele
Eltern
wünschen
sich,
weiterhin
die
Wahl
zwischen
einer
Regelschule
und
eine
r
Förderschule
zu
haben."
Erstmals
ist
im
Entwurf
für
das
neue
Schulgesetz
von
50
Regionalstellen
für
schulische
Inklusion
(Reschi)
für
ganz
Niedersachsen
die
Rede.
"
Die
Förderzentren,
die
an
die
Förderschulen
angebunden
sind,
sollen
aufgelöst
werden
und
Reschi
eingeführt
werden"
,
erläutert
Viehoff.
Landkreis-
Sprecher
Burkhard
Riepenhoff
geht
davon
aus,
dass
im
Landkreis
die
Förderschulen
in
Quakenbrück,
Bramsche,
Bohmte
und
Melle
weiterlaufen
können,
weil
sie
neben
dem
Förderschwerpunkt
Lernen
auch
den
Förderschwerpunkt
geistige
Entwicklung
anbieten.
Nach
dem
Entwurf
der
Schulgesetznovelle
ist
geplant,
die
Förderschulen
Lernen
und
Sprache
auslaufen
zu
lassen,
die
übrigen
Förderschulen
jedoch
nicht.
Riepenhoff
prognostiziert:
"
Somit
werden
die
vier
genannten
Förderschulen
grundsätzlich
als
Förderschulen
mit
dem
Schwerpunkt
geistige
Entwicklung
weiterlaufen."
Ein
Themen-
Special
zur
Inklusion
finden
Sie
im
Internet
unter
www.noz.de/
inklusion
Bildtexte:
Noch
fehlt
bei
der
Inklusion
vielen
der
Durchblick:
Welche
Förderschulen
laufen
weiter,
welche
schließen
und
welche
Folgen
hat
das
für
die
Regelschule?
Das
Bild
zeigt
Schüler
einer
Inklusionsklasse.
Martin
Schybeck
ist
Leiter
der
nun
auslaufenden
Lüstringer
Bergschule.
Sympolfoto:
dpa
Foto:
Egmont
Seiler
Förderschule
wird
zur
Reschi
Die
Förderschulen
fungieren
bislang
auch
als
sonderpä
dagogische
Förderzentren.
Nach
dem
Schulgesetzentwurf
sollen
2015
anstelle
der
sonderpädagogischen
Förderzentren
die
Regionalstellen
für
schulische
Inklusion
(Reschi)
eingeführt
werden.
Die
Förderschulen
bleiben
somit
grundsätzlich
bestehen,
verlieren
jedoch
die
Funktion
als
Förderzentrum.
Bei
den
Reschi
soll
es
sich
um
eine
an
die
Landesschulbehörde
angebundene,
überwiegend
administrative
Einrichtung
handeln.
Nach
den
Erläuterungen
zum
Schulgesetzentwurf
sollen
die
Reschi
vor
allen
Dingen
sonderpädagogisches
Fachpersonal
verteilen,
sonderpädagogische
Überprüfungen
sowie
Fortbildungen
erarbeiten.
Die
Reschi
sollen
zudem
Schulen
zur
inklusiven
Schulentwicklung
und
die
Schulträger
bezüglich
ihres
sonderpädagogischen
Schulangebots
beraten
und
Konzepte
mit
den
Schulträgern
erstellen.
Voraussichtlich
werden
viele
Leiter
auslaufender
Förderschulen
in
den
Reschi
arbeiten.
Landkreis-
Sprecher
Burkhard
Riepenhoff
fordert:
"
Der
Landkreis
Osnabrück
ist
der
Ansicht,
dass
es
pro
Landkreis
min
destens
eine
Regionalstelle
geben
sollte."
Für
den
Landkreis
Osnabrück
wünscht
sich
Riepenhoff,
"
angelehnt
an
die
Anzahl
der
derzeit
bestehenden
sieben
sonderpädagogischen
Förderzentren,
meh
rere
Regionalstellen"
.
Autor:
Jean-Charles Fays