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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Hämmern ohne Schmerzen
Zwischenüberschrift:
Festsitzendes Hirn schützt vor Kopfweh
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Ob beim Wohnungsbau oder bei der Partnersuche: Der Specht hämmert ständig mit seinem Schnabel gegen einen Baum. Bekommt er dabei eigentlich keine Kopfschmerzen?
Würde ein Mensch seinen Kopf derart gegen eine Wand schlagen, wie der Specht gegen Bäume hämmert, hätte er wohl eine Gehirnerschütterung. Dem Tier hingegen scheint das nichts auszumachen. Doch woran liegt das? " Beim Specht ist das Hirn wie bei allen Vögeln straff und fest in den knöchernen Schädel eingebaut", sagt Norbert Kummerfeld, Akademischer Leiter des Klinikums für Heimtiere, Reptilien, Zier- und Wildvögel an der Tierhochschule Hannover (Tiho) . Beim Menschen sei das anders. Unser Hirn ist umgeben von mehr Gehirnflüssigkeit. Prallen wir mit unserem Kopf gegen etwas, stößt das Gehirn von innen gegen die Schädeldecke. Die Folge: eine Gehirnerschütterung.
" Man findet beim Specht aber keine Strukturen wie Stoßdämpfer, wenn man den Kopf untersucht", erklärt Kummerfeld. Allerdings lindern biegsame Knochengelenke und die Muskeln am Schnabel die Wucht des Aufpralls.
Doch eigentlich, schiebt Kummerfeld ein, wüssten wir ja gar nicht, ob das Hämmern beim Specht wirklich keine Kopfschmerzen verursacht. Studien gebe es nicht. Auch wenn Kummerfeld davon ausgeht, dass der Specht dabei schmerzfrei bleibt theoretisch könnte der Drang, eine Höhle zu bauen oder eine Partnerin zu finden, stärker sein und mögliche Schmerzen ignorieren lassen.
Der Specht hämmere allerdings hauptsächlich in festes Holz, wenn er im Frühjahr Balzsignale ausstößt. Dann aber etwa 12 000-mal am Tag. Futter sucht das Tier eher in morscher Rinde, in die es auch gerne seine Höhle baut. Dazu muss der Vogel das Holz einige Tage nacheinander mit seinem Schnabel bearbeiten. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sie ihre Schnäbel bis zu 20-mal in der Sekunde in das Holz schlagen mit rund 25 Kilometern pro Stunde. Nicht umsonst wird der Specht also " Zimmermann des Waldes" genannt.
Bildtexte:
Der Specht ist auf der Welt weit verbreitet.
Ein Grünspecht baut sich eine Höhle.
Mit bis zu 25 Kilometern pro Stunde hacken die Spechte ins Holz.
Fotos:
Imago
Autor:
Nadine Grunewald


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