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1
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1.
Erscheinungsdatum:
23.12.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Mehr Flüchtlinge, mehr Hilfe
Willkommen: Sie sind in Sicherheit
Zwischenüberschrift:
Weitere Landesaufnahmestelle in Osnabrück eröffnet – Wieder Proteste in Dresden
Erste Flüchtlinge in Osnabrück begrüßt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück/
Dresden.
Angesichts
von
neuen
"
Pegida"
-
Demonstrationen
hat
Altkanzler
Gerhard
Schröder
(SPD)
einen
"
Aufstand
der
Anständigen"
gegen
die
Anti-
Islam-
Bewegung
gefordert.
Niedersachsens
Innenminister
Boris
Pistorius
(SPD)
eröffnete
unterdessen
in
Osnabrück
eine
neue
Landesaufnahmestelle
für
Flüchtlinge.
Nach
einer
Prognose
des
Bundesamtes
für
Migration
wird
die
Zahl
der
Asylbewerber
in
Deutschland
2015
weiter
steigen.
"
Wir
rechnen
mit
200
000
Erstanträgen
und
30
000
Folgeanträgen"
,
sagte
Präsident
Manfred
Schmidt.
Die
Behörde
erwartet
aber,
dass
die
Aufnahme
reibungsloser
verläuft.
Denn
es
seien
bundesweit
zwölf
neue
Erstaufnahmeeinrichtungen
in
Planung.
Außerdem
sollen
sich
mehr
Mitarbeiter
um
die
Asylanträge
kümmern.
Die
Osnabrücker
Aufnahmestelle
ist
nach
Bramsche,
Braunschweig
und
Friedland
bereits
die
vierte
in
Niedersachsen.
Pistorius
begrüßte
dort
gemeinsam
mit
dem
Osnabrücker
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
(CDU)
158
Flüchtlinge,
die
aus
Bramsche
überstellt
wurden.
Aufgrund
gestiegener
Flüchtlingszahlen
sind
alle
drei
bisherigen
Aufnahmestellen
in
Niedersachsen
überfüllt.
In
Osnabrück
werden
nun
in
den
kommenden
Wochen
600
zusätzliche
Plätze
für
Flüchtlinge
bereitgestellt.
Die
Eröffnung
der
Einrichtung
entlaste
vor
allem
die
Kommunen,
weil
sich
die
derzeit
kurzen
Vorlaufzeiten
zur
Aufnahme
neuer
Flüchtlinge
mittelfristig
verlängerten,
sagte
Pistorius.
Sein
Dank
galt
auch
den
Bürgern
Osnabrücks,
die
sich
den
Flüchtlingen
gegenüber
verständnisvoll
gezeigt
hätten.
Ein
solches
Verhalten
wünsche
er
sich
auch
für
die
Bewohner
"
einer
ostdeutschen
Landeshauptstadt"
,
sagte
Pistorius
in
Anspielung
auf
die
"
Pegida"
-
Demos.
Zwei
Tage
vor
Heiligabend
machte
die
Bewegung
"
Patriotische
Europäer
gegen
die
Islamisierung
des
Abendlandes"
am
Montagabend
in
Dresden
erneut
gegen
eine
vermeintliche
"
Überfremdung"
Deutschlands
mobil.
Die
Veranstalter
luden
zu
einem
"
gemeinsamen
Weihnachtsliedersingen"
vor
der
Semperoper
ein.
Zugleich
gab
es
in
Dresden
sowie
mehreren
anderen
Städten
aber
auch
Gegenaktionen.
Altkanzler
Schröder
verlangte
bereits
zum
zweiten
Mal
einen
"
Aufstand
der
Anständigen"
.
Mit
diesen
Worten
hatte
der
damalige
Kanzler
im
Jahr
2000
nach
einem
Brandanschlag
auf
eine
Düsseldorfer
Synagoge
zum
Protest
gegen
rechts
aufgerufen.
"
In
Berlin
haben
damals
200
000
Menschen
gegen
Ausländerfeindlichkeit
und
Antisemitismus
protestiert,
und
selbstverständlich
sind
Bundespräsident
und
Bundeskanzler
vornewegmarschiert.
So
eine
öffentliche
Reaktion
brau-
chen
wir
auch
jetzt"
,
sagte
Schröde
r.
S
eiten
2
und
15
Flüchtlinge
im
Blick:
Hintergründe
und
Berichte
auf
noz.de/
fluechtlinge
Bildtext:
Angekommen:
Selim
und
Süreya
Yusuf
(sechs
Monate)
,
Özcan
(3)
und
Enes
(6)
.
Kurden
aus
der
Türkei,
beziehen
ihre
Zimmer
in
der
neuen
Landesaufnahmestelle
für
Flüchtlinge.
In
Dresden
und
anderswo
kam
es
derweil
zu
"
Pegida"
-
Kundgebungen
und
Gegendemonstrationen.
Fotos:
Gert
Westdörp,
dpa
Kommentar
Stoppt
den
Spuk
Welch
wohltuender
Gegensatz:
Während
in
Dresden
erneut
Rechtspopulisten
mit
Tausenden
von
Politikverdrossenen
im
Gefolge
gegen
eine
angebliche
Islamisierung
des
Landes
auf
die
Straßen
gingen,
hat
Osnabrück
ein
Signal
der
Hilfsbereitschaft,
Offenheit
und
Toleranz
gesetzt.
Binnen
Wochen
ist
es
hier
gelungen,
eine
dringend
benötigte
weitere
Landesaufnahmestelle
für
Flüchtlinge
einzurichten.
Nennenswerte
Proteste
dagegen
gab
es
nicht,
dafür
breite
Unterstützung
und
viele
Spenden.
Solche
Solidarität
mit
Menschen
in
Not
wünschte
man
sich
auch
andernorts.
Bei
aller
Freude
über
diesen
Erfolg
darf
freilich
nicht
vergessen
werden,
dass
weitere
große
Herausforderungen
zu
meistern
sind.
Denn
die
Zahl
der
Flüchtlinge
wird
–
soweit
absehbar
–
spürbar
steigen.
Und
es
ist
zu
erwarten,
dass
vielen
Menschen
die
Rückkehr
in
ihre
von
Kämpfen,
Kriegen
und
Krisen
erschütterten
Heimatländer
auf
lange
Zeit
oder
gar
für
immer
versperrt
sein
wird.
Die
Aufnahme
der
Hilfesuchenden
zu
verbessern
ist
deshalb
nur
ein
erster
Schritt,
dem
weitere
folgen
müssen:
etwa
bei
der
Integration
in
die
Gesellschaft
und
in
den
Arbeitsmarkt.
Zugleich
sind
alle
gesellschaftlich
relevanten
Kräfte
aufgerufen,
sich
gegen
einen
drohenden
Rechtsruck
zu
wehren.
Denn
die
Hintermänner
der
Pegida-
Märsche
sind
brandgefährliche
Volksverführer,
die
Deutschland
zu
einem
anderen,
intoleranten
Land
machen
wollen.
Dieser
Spuk
muss
endlich
gestoppt
werden.
Osnabrück.
"
Oh,
we
are
famous"
("
Wir
sind
berühmt"
),
entfuhr
es
einem
jungen
Afghanen,
als
er
am
Natruper
Holz
aus
dem
Bus
stieg.
Ein
Pulk
von
Journalisten
begleitete
die
Ankunft
der
ersten
158
Flüchtlinge
in
der
neuen
Erstaufnahmeeinrichtung
des
Landes.
Begrüßt
wurden
sie
dort
vom
niedersächsischen
Innenminister
Boris
Pistorius,
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
und
Superintendent
Friedemann
Pannen.
Aus
Syrien,
Afghanistan
und
Pakistan
kommen
die
meisten
der
ersten
Gäste
im
ehemaligen
Bundeswehrkrankenhaus.
Sie
haben
ihre
ersten
Tage
in
Deutschland
in
Bramsche
verbracht
und
zogen
nun
zur
Entlastung
des
dortigen
Hauses
nach
Osnabrück
um.
Die
für
500
Menschen
konzipierte
Einrichtung
hat
nach
Aussagen
des
Leiters
Conrad
Bramm
in
der
vergangenen
Nacht
888
Menschen
Herberge
geboten.
Das
Osnabrücker
Haus
dient
der
Entlastung
der
drei
bisherigen
Erstaufnahmeeinrichtungen.
Es
soll
nach
Angaben
des
Innenministers
aber
auch
die
Kommunen
entlasten,
weil
sich
die
derzeitigen
kurzen
Vorlaufzeiten
für
die
Aufnahme
von
Flüchtlingen
verlängern
würden.
"
Wir
alle
wissen,
dass
schwere
Zeiten
hinter
Ihnen
liegen"
,
begrüßte
Pistorius
die
Flüchtlinge,
"
wir
hoffen,
dass
gute
Zeiten
vor
Ihnen
liegen.
Sie
sind
in
Sicherheit."
Pistorius,
Griesert
und
Pannen
setzten
sich
im
Speisesaal
an
den
Tisch
einer
syrischen
Familie
mit
sieben
Töchtern
zwischen
anderthalb
und
16
Jahren.
Ehrenamtlicher
Helfer
Das
Lächeln
der
Kinder,
die
sich
mit
"
danke
schön"
und
"
tschüss"
verabschiedeten,
machten
ihm
die
letzten
Tage
des
Jahres
noch
etwas
reicher,
meinte
der
Oberbürgermeister.
"
Diese
Mädchen,
die
lernen
und
studieren
wollen,
bereichern
unser
Land"
,
schloss
Pannen
an.
Ihnen
Schutz
und
Sicherheit
zu
bieten
sei
eine
ureigenste
Aufgabe
der
Kirche,
unterstrich
der
Superintendent.
Sein
Dank
galt
allen
Mitarbeitern
der
Diakonie,
die
Überstunden
machten
und
Urlaube
verschoben
hätten,
um
sich
für
das
Flüchtlingshaus
zu
engagieren.
25
fest
angestellte
Kräfte
wurden
am
Montag
von
30
Ehrenamtlichen
unterstützt,
die
die
Neuankömmlinge
auf
ihre
Zimmer
brachten
und
das
Haus
vorstellten.
15
Freiwillige
hatten
am
Wochen
ende
die
Sachspenden
sortiert
und
eine
Kleiderkammer
angelegt.
Neue
Kleiderspenden
können
erst
im
kommenden
Jahr
angenommen
werden.
Die
Diakonie
freut
sich
über
die
große
Hilfsbereitschaft:
Pensionierte
Ärzte
wollen
über
die
Feiertage
die
Sanitätsstation
besetzen.
Drei
Studenten
kamen
am
Montag
spontan
mit
Süßigkeiten
für
die
Kinder
der
Flüchtlinge.
Zu
den
neuen
festen
Kräften
gehört
Irina
Immel,
frühere
Grundschullehrerin
und
Erzieherin
in
einer
Landkreis-
Kita,
die
selbst
einen
Migrationshintergrund
hat.
Sie
habe
sich
sofort
für
den
Kinderbereich
beworben,
sagte
sie:
"
Das
ist
meine
Stelle."
Auch
bei
der
Begleitung
auf
die
Zimmer
konnte
die
Diakonie
einige
muttersprachliche
Mitarbeiter
aufbieten.
So
auch
für
die
kurdische
Familie
Dogan.
Vater
Selim,
Mutter
Süreya
und
die
Söhne
Enes
(6)
,
Özcan
(3)
und
Yusuf.
Zur
Übermittlung
des
Alters
seines
Jüngsten
an
die
Journalisten
nutzte
Selim
Dogan
ein
Übersetzungsprogramm
des
Handys,
das
"
Halbjahr"
anzeigte.
Die
Familie
richtete
sich
in
einem
Zimmer
mit
vier
Betten,
einem
Babybett
und
einem
Badezimmer
ein,
das
sie
sich
jetzt
mit
den
Bewohnern
des
Nachbarzimmers
teilen.
Die
Diakonie
hat
inzwischen
unter
der
08
00/
4
44
22
24
ein
Bürgertelefon
geschaltet,
an
dem
es
Informationen
über
das
Flüchtlingshaus
gibt.
Dort
werden
wie
am
Bürgertelefon
auch
weiterhin
gerne
Sach-
und
Zeitspenden
hilfsbereiter
Bürger
angenommen.
Mit
den
Anliegern
des
ehemaligen
Bundeswehrkrankenhauses
werde
die
Diakonie
Anfang
kommenden
Jahres
das
Gespräch
suchen,
sagte
Hinrich
Haake.
Der
Geschäftsführer
des
Diakonischen
Werkes
Osnabrück
hat
zunächst
die
kommissarische
Leitung
des
Hauses
übernommen.
Flüchtlingshaus
eröffnet:
Weitere
Informationen
und
eine
Bildergalerie
finden
Sie
auf
www.noz.de/
fluechtlinge
Bildtexte:
Willkommenscafé
im
Speisesaal
des
neuen
Flüchtlingshauses:
Enes
Dogan
(6)
mit
seinem
Kakao.
Der
kleine
Kurde
ist
mit
seinen
Eltern
und
zwei
kleineren
Brüdern
gekommen.
Mit
all
ihren
Habseligkeiten
sind
die
Flüchtlinge
von
Bramsche
nach
Osnabrück
überstellt
worden.
Hier
bleiben
sie
ein
paar
Wochen,
ehe
es
innerhalb
Niedersachsens
weitergeht.
Innenminister
Boris
Pistorius
(2.
von
rechts)
begrüßte
die
ersten
Ankömmlinge
in
Osnabrück
per
Handschlag.
Vorne
rechts
Superintendent
Friedemann
Pannen.
Fotos:
Gert
Westdörp
Autor:
S., dpa