User Online: 2 |
Timeout: 22:56Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
28.06.1958
aus Zeitung:
Osnabrücker Tageblatt/ OT
Inhalt:
Laute
Kritik
und
Protestschreie
zu
den
Wallringplänen
der
Stadt
Osnabrück:
"
Am
4.
August
soll
der
Wall
sein
Gesicht
verlieren
und
Rennbahn
...,
Betonband
werden
...,
dass
keine
Stadtgeschichte
ersetzen
...
und
erhalten
werden
muss"
.
Überschrift:
Am 4. August soll der Wall sein Gesicht verlieren und Rennbahn werden
Zwischenüberschrift:
Stoppt noch heute die Wallplanung
Artikel:
Originaltext:
Es
geht
um
die
Erhaltung
eines
kostbaren
Stückes
von
Alt-
Osnabrück
-
Betonband
um
die
Innenstadt
kann
keine
Stadtgeschichte
ersetzen
Pläne
des
Ringausbaues
auf
den
Teilstrecken
Rehmstraße
-
Schnatgang
und
Martinistraße
-
Rolandstraße
fordern
die
Kritik
geradezu
heraus
Schon
werden
die
Äxte
geschliffen,
die
Osnabrück
eine
seiner
schönsten
Anlagen
nehmen
sollen.
In
der
Planung
steht
es
fest
daß
bereits
Anfang
August
Teile
des
Heger-
Tor-
Walles
und
des
Schloßwalles
grundlegend
ihr
Gesicht
verändern
werden.
In
wohlformulierten
Planerklärungen
möchte
man
der
Bürgerschaft
verständlich
machen,
daß
es
ein
Vorteil
sei,
nun
auch
noch
weitere
Reste
der
alten
Wallanlagen
zu
zerstören,
um
sie
durch
mehrspurige
breite
Betonbänder
zu
ersetzen.
Man
mutet
den
Osnabrückern
zu,
beifällig
aufzunehmen,
was
man
andernorts
zweifellos
als
"
einfach
unmöglich"
zu
den
Akten
legen
würde.
Und
es
gibt,
das
ist
das
Unverständlichste,
einen
Rat,
der
freudig
der
Beerdigung
eines
weiteren
Stückes
von
Alt-
Osnabrück
zustimmt.
Vielleicht
ist
dieser
Rat
der
Ansicht
daß
es
kaum
noch
etwas
ausmacht,
wenn
zu
den
planerischen
Fehlern
der
Osnabrücker
Nachkriegszeit
noch
ein
weiterer
hinzugefügt
wird.
Hat
Osnabrück
etwa
den
Ehrgeiz,
weitum
im
Land
dafür
ein
Beispiel
zu
werden,
wie
man
nicht
planen
soll?
Verkehrsplanung
muß
sein.
Das
haben
wir
immer
wieder
nachdrücklich
betont.
Aber
man
darf
den
Überlegungen
eines
Generalverkehrsplanes
nicht
die
Bedeutung
eines
Testamentes
beimessen.
Er
soll
allein
Plan
und
Anregung
sein.
Die
Vorgänge,
die
sich
jetzt
zwischen
dem
Heger
Tor
und
der
Rehmstraße
auf
dem
sogenannten
Ring
vorbereiten,
scheinen
beweisen
zu
sollen,
daß
man
Kritiken
an
Osnabrücker
Verkehrsplanungen
nicht
fürchtet.
Daher
muß
heute
und
in
Zukunft
sehr
offen
gesprochen
werden.
Es
geht
uns
um
eine
Lösung
dieses
sehr
strittigen
Problems,
die
nicht
vom
Plan
allein,
sondern
auch
von
der
nüchternen
Vernunft
gelenkt
wird
Als
im
Osnabrücker
Tageblatt
am
vorvergangenen
Freitag
mit
einer
Planungsskizze
die
beschlossene
Umgestaltung
des
Ringabschnittes
Schnatgang
-
Rehmstraße
erläutert
wurde,
begann
es
bereits
in
der
Bürgerschaft
zu
gären.
Denn
die
Auslöschung
dieses
mit
hohem
Baumbestand
bewachsenen
Grünstreifens
zwischen
den
beiden
Fahrbahnen
erschien
den
Betrachtern
des
Planes
wie
ein
schlechter
und
obendrein
verspäteter
Aprilscherz.
Selbst
die
noch
so
versöhnlich
gedachten
Erklärungen
wie
die
von
einer
neuzupflanzenden
Baumgeräuschkulisse
auf
den
verbreitert
vorgesehenen
Bürgersteigen
führte
nicht
an
der
klaren
Überlegung
vorbei,
daß
anscheinend
alles
nur
darauf
abzielte,
aus
dem
Ring
eine
Rennbahn
für
Personen-
,
Lastkraftwagen
und
Mopeds
zu
machen.
Die
Empörung
über
dieses
Vorhaben
war
echt
und
ist
durchaus
verständlich.
Sie
wurde
durch
das
inzwischen
ebenfalls
veröffentlichte
Vorhaben
des
weiteren
Ringausbaues
auf
dem
Abschnitt
Martinistraße
bis
Rolandstraße
nicht
abgeschwächt.
Sie
steigerte
sich.
Mit
schönen
Worten
nicht
getan
Das
Osnabrücker
Tageblatt
stellte
am
24.
Juni
die
Gedanken
der
Stadt
zu
dieser
Planung
vor.
Zwei
Tage
später,
am
26.
Juni,
ließen
wir
eine
erste
Kritik
an
diesem
Planungsvorhaben
folgen!
Wir
werden
auch
weiterhin
zu
diesem
sehr
ernsten
Problem
Stellung
nehmen.
Denn
der
beschlossenen
Verbreiterung
des
Grünstreifens
vor
der
Regierung
von
bisher
7
auf
16
Meter
und
vor
dem
Mädchengymnasium
auf
sogar
22
(!)
Meter
steht
doch
im
Ernst
kein
wahrhaft
stichhaltiger
Grund
für
die
Umgestaltung
gegenüber.
Man
spricht
von
einem
geraden
Durchlauf
der
Straße
für
die
späteren
Obusse
und
von
einem
verbreiterten
Grünstreifen
vor
dem
Mädchengymnasium.
Der
22-
Meter-
Streifen
soll
den
Unterricht
lärmfreier
gestalten!
(Unter
Brüdern,
sind
eigentlich
die
Doppelfenster
noch
nicht
erfunden?
)
Obusse
aber
können
nicht
nur
geradeaus
fahren.
Verlegt
man
schöner
Pläne
wegen
für
riesige
Summen
wirklich
eine
ganze
Straße
um
ihre
volle
Breite?
Opfert
man
für
solch
eine
rein
theoretische
Rechnung
eine
historische
Grünanlage,
wie
sie
der
Wall
darstellt?
Geld
zum
Fenster
hinauswerfen
Wer
die
Hände
im
Sinne
der
uns
vorliegenden
Planung
an
den
Wall
legt,
muß
sich
nicht
wundern,
wenn
ihn
niemand
mehr
ernst
nimmt.
Sind
nicht
Bürgersteige
und
eventuell
auch
Vorgärten
am
Wall
breit
genug,
um
auf
deren
Kosten
die
Fahrbahnen
verbreitern
zu
können?
Warum
alles
von
Grund
auf
umkrempeln,
und
warum
so
tun,
als
könnten
wir
für
eine
fixe
Idee
viele
hunderttausend
Deutsche
Mark
förmlich
zum
Fenster
des
Rathauses
hinauswerfen?
Im
Falle
der
Veränderung
an
der
Vitischanze
stellte
man
die
Bürgerschaft
vor
vollendete
Tatsachen,
Diesmal
wollte
man
schlauer
sein.
Man
offeriert
der
Bürgerschaft
die
neuen
Planungen,
um
nach
außen
hin
den
irrigen
Anschein
zu
erwecken,
als
könneüber
die
Sachlage
noch
diskutiert
werden.
Man
machte
jedoch
den
Fehler,
gut
eine
Woche
vor
der
Planvorstellung
bereits
die
Ausschreibungen
für
diese
Arbeiten
zu
veröffentlichen.
Wie
aber
kann
man
eine
Arbeit
ausschreiben,
wenn
man
noch
nicht
einmal
genau
weiß,
wie
dieser
Auftrag
endgültig
aussehen
wird?
Ja,
man
war
sogar
noch
schlauer.
Man
wählte
sich
für
die
Veröffentlichung
der
Neuplanung
am
Wall
einen
Termin,
an
dem
schon
ein
großer
Teil
der
Bürgerschaft
mitten
in
den
Ferienvorbereitungen
steckte.
Wer
aber
in
die
Ferien
fahren
will,
entwickelt
sicherlich
keinen
Ehrgeiz
mehr
darin,
sich
um
kommunalpolitische
Belange
graue
Haare
wachsen
zu
lassen.
Warum
überhaupt
umgestalten?
Hätte
die
Stadt
der
Bürgerschaft
erklärt,
daß
die
beiden
Fahrbahnen
des
Walles
ein
wenig
verbreitert
werden
müßten,
dafür
hätte
sicherlich
jedermann
Verständnis
gezeigt.
Ein
Seitenblick
auf
die
Bürgersteige
würde
dann
deutlich
gezeigt
haben,
wo
man
hier
die
Fahrbahnen
verbreitern
konnte.
Es
wird
von
der
fehlenden
Überholungsmöglichkeit
von
Lastkraftwagen
auf
dem
Wall
gesprochen.
Denkt
denn
niemand
daran,
daß
diese
Möglichkeit
gerade
die
Unfallkurve
auf
dem
Wall
sprunghaft
ansteigen
lassen
wird?
Die
Frage
darf
nicht:
"
Wie
überhole
ich
auf
dem
Ring
die
Lastkraftwagen?
"
heißen,
sie
muß
vielmehr
"
Wie
bekomme
ich
die
Lastkraftwagen
vom
Ring
weg?
"
lauten.
Der
wichtigste
Punkt
der
Planung
darf
nicht
der
Ausbau
einer
Rennstrecke
um
den
Stadtkern,
er
muß
die
Schaffung
einer
echten
Umgehungsstraße
außerhalb
der
Stadt
sein.
Der
Herzschlag
Osnabrücks
muß
bei
einer
derart
bedeutsamen
Planung
mitgehört
werden.
Gut
oder
bedauerlich,
der
Beschluß,
einen
Betonring
um
die
Innenstadt
zu
legen,
liegt
seit
Jahren
vor.
Aber
zwingt
uns
sein
Vorhandensein,
man
nennt
diesen
Beschluß
oft
genug
einen
Kardinalplanungsfehler,
die
noch
vorhandenen
Osnabrücker
Wallanlagen
sinnlos
auszumerzen?
Wenn
man
vor
Jahren
einen
Fehler
machte,
muß
man
dann
darum
laufend
neue
Fehler
machen?
Sollen
unsere
Enkel
einmal
von
uns
sagen,
daß
wir
allein
des
Planes
willen
planten
und
dadurch
das
alte
Osnabrück
sterben
ließen?
Es
ist
noch
vieles
zu
dieser
Planung
zu
sagen.
Und
es
wird
noch
viel
gesagt
werden.
Wir
wollen
uns
nicht
sagen
lassen,
daß
wir
geschwiegen
haben,
als
es
noch
Zeit
war
zu
reden.
Mag
es
auch
noch
so
undurchführbar
erscheinen:
Stoppt
die
Planungsdurchführung!
Macht
den
vorhandenen
Umgestaltungsbeschluß
des
Walles
durch
eine
vernünftigere
Planung,
die
dem
Wesen
Osnabrücks
entspricht,
durch
einen
neuen
Ratsbeschluß
ungültig.
Zeigt
echten
Osnabrücker
Bürgersinn.
Habt
den
Großmut,
einen
Fehler
einzugestehen.
Die
vorliegende
Planung
nämlich
wird
Osnabrück
weitum
in
Niedersachsen
zum
Beispiel
dafür
erheben,
wie
man
seine
Verkehrsprobleme
nicht
lösen
soll.
Themenlisten:
L.05.22K. Katharinenviertel allgemein
L.05.22HT. Heger-Tor-Wall « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein
L.05.22SM. Martinistr « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein
L.05.22TS. Thema Straßengestaltung-Baumaßnahmen « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein