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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Maßregeln wider die Cholera.
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
So natürlich wir es finden müssen, daß bei so drohender kriegerischen Aussichten, wie gegenwärtig, das theilnehmende Herz, besonders wenn es Angehörige und Freunde beim Heere weiß, auf zuverlässige Nachrichten vom Kriegsschauplatze gespannt ist; so sehr schon die Vaterlandsliebe dazu treibt, den kleinene und großen Ereignissen des Tages zu folgen: so fest steht doch auch, daß wir uns selbst nicht vergessen dürffen, wenn einer der schlimmsten Feinde im Anzuge ist, der in seiner fruchtbaren Hand die grausige Todessichel schwingt. Wir meinen die Cholera.
Nicht um ängstliche Gemüther zu schrecken, nein! um zu beruhigen, schreiben wir diese Zeilen. Denn ganz nahe ist uns die Seuche noch nicht, unsers Wissens im ganzen Königreich Hannover nicht; aber sie wühtet in Holland schlimm genug, und mahnt uns daher mit gewaltiger Macht zur äußersten Vorsicht. Darüber sind alle Aerzte einig, daß polizeiliche Maßregeln an den Landesgrenzen gegen die Einschleppung der Krankheit völlig nurtloß sind, daß die Sorge für reines Trinkwasser und reine Luft die verderbliche Seuche wohl von einem Orte entfernt halten können.
Wir erkennen es mit freudigem Danke an, daß unsre hiesigen Behörden, Landdrostei, Magistrat und Polizei den geprüften und bewährten Ansichten Sachverständiger (z. B. Pettenkoser in Münschen) Rechnung tragen wollen, und dabei mit rühmlicher Einheit Hand in Hand gehen. Die neueste Magistratsverordnung in dieser Beziehung legt Zeugniß davon ab, und wir empfehlen sie der sorgfältigsten Beachtung unsrer Leser, und schmeicheln uns mit der Hoffung, daß auch der Unverständigste in der Stadt nicht so unverständig sein wird, die lobenswerte Absicht, welche den getroffenen Maßregeln zum Grunde liegt, zu verkennen. Es betrifft ja unser aller Gesundheit und Leben. So hohe Güter verdienen wohl, daß man eine geringe Unbequemlichkeit und einige nothwendige Kosten nicht scheut.
Was aber geschehen soll das muß bald geschehen; denn auch darin sind die Aerzte einig, daß alle Vorbeugungsmaßregeln, wie die jetzt zu treffenden, die Seuche wohl abhalten, wohl ihre Ankunft vermeiden, aber sie nach ihrem Eintreffen nicht mehr verseuchen können. Ist erst ein Kranker in der Stadt, so kommt die Vorsicht zu spät. Darum ist nicht erst morgen oder übermorgen, nein! heute schon die Pflicht jedes guten Bürgers, den zweckmäßigen Anordnungen der Behörden mit größter Bereitwilligkeit entgegen zu kommen.
Wir werden, um die gute Sache zu fördern, in einigen kurzen Artikeln dieser hochwichtigen Gegenstand behandeln, so viel uns nur irgend bei den immer umfangreichen werdenden politischen Nachrichten der Raum gestattet.
(Forts. folgt.)


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