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1.
Erscheinungsdatum:
26.06.1958
aus Zeitung:
Osnabrücker Tageblatt/ OT
Inhalt:
Ein
Artikel
über
das
Problem
der
modernen
Stadtentwicklung,
in
der
für
den
Verkehr
zu
viel
am
alten
Stadtbild
geopfert
wird:
Stadtbild
und
Verkehr
im
Gegensatz
-
die
Verquickung
von
Wallanlage
und
Stadtring
gefährdet
die
städtische
Struktur.
Überschrift:
Verkehr fordert zu große Opfer
Artikel:
Originaltext:
Stadtbild
und
Verkehr
erneut
im
Gegensatz
-
Eine
Verquickung
von
Wallanlage
und
Stadtring
gefährdet
die
städtische
Struktur
-
Eine
reinliche
Trennung
zwischen
Verkehr
und
Wall
muß
ermöglicht
werden
In
der
letzten
Dienstagausgabe
unterrichtete
das
Osnabrücker
Tageblatt
seine
Leser
in
einem
größeren,
mit
Planskizze
versehenen
Beitrag
über
die
Pläne
der
Stadt,
die
auf
dem
Ringabschnitt
Rolandstraße
/
Martinistraße
dem
erhöhten
Bedarf
des
Verkehrs
Rechnung
tragen
und
speziell
die
Stauungen
an
der
Kreuzung
Martinistraße
ausmerzen
sollen.
Es
ist
bekanntlich
daran
gedacht,
auf
dem
Abschnitt
Rolandstraße
/
Katharinenstraße
eine
neue,
auf
7,
25
Meter
verbreiterte
Fahrbahn
und
auf
dem
Abschnitt
Katharinenstraße
/
Martinistraße
eine
dreispurige
Fahrbahn
mit
11
Meter
Breite
in
die
Wallanlagen
zu
legen
und
die
bisherigen
Fahrbahnen
zu
Grünanlagen
auszugestalten,
die
vor
der
Oberschule
für
Mädchen
eine
Breite
von
22
Metern
erreichen
und
durch
die
gleichzeitig
der
Bürgersteig
führt.
Der
Baubeginn
ist
auf
den
4.
August
festgesetzt.
Anfang
einer
Auflösung?
Die
örtliche
Baubehörde
sieht
sich
auf
diesem
Abschnitt
vor
die
Notwendigkeit
gestellt,
den
immer
mehr
zunehmenden
Verkehr
auf
dem
Ring
und
der
Kreuzung
Martinistraße
in
Fluß
zu
halten
und
ihm
Raum
zu
schaffen.
Es
muß
unbestritten
bleiben,
daß
dieser
Plan
im
Hinblick
auf
die
hier
vorliegenden
Schwierigkeiten
erfolgversprechende
Maßnahmen
vorsieht.
Diese
Lösung
bot
sich
geradezu
an,
wenn
man
den
vorhandenen
Raum
betrachtet.
Aber
man
hat
das
Problem
im
wesentlichen
doch
vom
Technischen
her
gesehen.
Verkehrsnöte
sind
vordergründig
und
ohne
weiteres
einzusehen.
Daher
scheint
es
auf
der
Hand
zu
liegen,
daß
die
weiten,
nun
einmal
vorhandenen
Grünräume
der
Wallanlage
diesen
Verkehrsschwierigkeiten
dienstbar
gemacht
werden
könnten.
Und
doch
sind
diese
Wallanlagen
die
buchstäblich
letzte
Substanz
des
Stadtbildes;
eine
große
Klammer,
die
in
riesigem
Bogen
vom
Haarmannsbrunnen
bis
zur
städtischen
Turnhalle
reicht
und
damit
die
geschichtlich
gewachsene
Struktur
der
Stadt
lebendig
und
typisch
erhält
und
den
Zusammenhang
der
Altstadt
mit
den
Mittelpunkten
des
Domhofs
und
des
Marktplatzes
bewahrt,
wie
berichtet,
würde
eine
Gestaltung
des
Stadtringes
nach
dem
vorliegenden
Plan
nach
Ansicht
des
Bauamtes
für
die
nächsten
20
Jahre
ausreichen.
Eine
Stadt
unter
Dutzenden?
Es
kann
heute
niemand
wissen,
was
alles
in
den
kommenden
20
Jahren
den
zahlreichen
anderen
Belangen
einer
immer
mehr
vom
Zweck
bestimmten
Entwicklung
noch
von
der
Typik
der
Stadt
geopfert
werden
müßte.
So
betrachtet,
könnte
man
diese
verkehrstechnisch
sicherlich
günstige
Planung
als
Einleitung
zum
Entfall
der
Wallanlagen
betrachten.
Ohne
diesen
großen
Bogen
der
Wälle
verliert
die
Stadt
endgültig
ihre
Struktur.
Domhof
und
Marktplatz
bleiben
nicht
mehr
dem
engen
Raum
der
Altstadt
lebendig
verbunden,
sondern
hängen
als
museal
ausgeklammerte
Quartiere
in
der
Luft.
Dies
würde
um
so
mehr
der
Fall
sein,
als
die
Gassen
im
Bereich
vom
Domhof
und
Marktplatz
stark
zerstört,
im
Wiederaufbau
völlig
verändert
und
daher
städtebildlich
nicht
mehr
geeignet
sind,
die
Verwachsenheit
von
Domhof
und
Marktplatz
mit
der
alten
Stadt
zu
dokumentieren.
Osnabrück
würde
unter
dem
Zwang
technisch
bedingter
Gleichmacherei
das
Dutzendgesicht
jener
Städte
aufweisen,
die
einmal
zur
Ausnutzung
vorhandener
Kohlen-
und
Erzlager
aus
der
Erde
gestampft
wurden
und
sogar
nach
50
Jahren
noch
Städte
ohne
Gesicht
sind.
Kein
Anziehungspunkt
mehr
Es
ist
die
Ansicht
einer
größeren
Zahl
von
Bürgern,
als
man
gemeinhin
annimmt,
daß
es
hier
nicht
nur
um
die
Erhaltung
geschichtlicher
Merkmale
und
pietätvoller,
städtebaulicher
Ästhetik
geht,
sondern
daß
Osnabrück
mit
seiner
Eigenart
und
Besonderheit
wertvollstes
Gut
aufgibt,
von
dem
zu
allen
Zeiten
eine
starke
Anziehung
auf
die
weiteste
Umwelt
ausging,
die
gerade
heute
in
steigendem
Fremdenverkehr
einen
in
vielerlei
Hinsicht
erfreulichen
Niederschlag
findet,
von
dem
nicht
zuletzt
die
Wirtschaft
der
Stadt
und
über
die
Steuern
das
Wohl
der
Bürger
profitiert.
Keine
Verquickung
Das
Bauamt
hat
-
durch
verschiedene
Artikel
im
Osnabrücker
Tageblatt
im
Laufe
der
letzten
Jahre
auf
diese
Zusammenhänge
aufmerksam
gemacht
-
versucht,
ihnen
mit
dieser
Verquickung
von
Wallanlage
und
Fahrbahn
Rechnung
zu
tragen.
Der
vom
ausschließlich
Technischen
ausgehende
Generalverkehrsplan
hatte
sich
nämlich
für
die
Einrichtung
einer
einfachen
Kreuzung
durch
Aufgabe
der
Wallstücke
bis
zur
Katharinenstraße
und
bis
zum
Schnatgang
ausgesprochen.
In
Rücksicht
auf
die
Bedeutung
der
Wallanlage
hat
man
sich
dann
wohl
zu
dieser
Lösung
entschlossen,
die
sich
als
Verquickung
zwischen
Wall
und
Fahrbahn
darbietet.
Aber
schon
sie
verundeutlicht
auf
diesem
für
das
Stadtbild
lebensnotwendigen
Abschnitt
die
Struktur
und
läßt
-
einmal
fertiggestellt
-
die
völlige
Aufgabe
der
Wallanlage
später
psychologisch
weitaus
möglicher
erscheinen
als
heute.
Man
muß
daher
einer
reinlichen
Trennung
von
beiden,
wie
sie
sich
jetzt
noch
darbietet,
um
der
Bedeutung
der
Struktur
und
des
Bildes
der
Stadt
willen
das
Wort
reden.
Es
muß
eine
Lösung
gefunden
werden,
die
die
Umkränzung
der
Wallanlage
auf
beiden
Seiten
mit
Verkehrsbahnen
beibehält
und
trotzdem
die
nötigen
Änderungen
ins
Werk
setzt,
um
die
Verkehrsstauungen
an
der
Kreuzung
Martinistraße
zu
beheben
und
die
Fahrbahnen
im
Hinblick
auf
den
zukünftigen
Obusverkehr
und
eine
größere
Dichte
zu
verbreitern.
Man
könnte
ein
gradliniges
Auslaufen
der
Fahrbahn
vor
der
Oberschule
für
Mädchen
auf
das
Anschlußstück
nach
der
Kreuzung
Martinistraße
wohl
nur
erreichen,
indem
das
Wallstück
abgeschrägt
würde.
Nicht
nur
der
Verkehr
Vielleicht
wäre
dies
keine
Ideallösung
für
den
Verkehr.
Aber
es
muß
noch
einmal
in
dringlicher
Warnung
darauf
hingewiesen
werden,
daß
auch
er
seine
Grenzen
findet
und
nicht
in
Bereiche
übergreifen
darf,
deren
Weiterbestand
von
eminenter
Bedeutung
ist.
Es
darf
keine
Gegnerschaft
zwischen
Verkehr
und
Stadtbild
geben.
Aber
es
müssen
die
Grenzen
eingehalten
werden
zwischen
beiden,
weil
bei
ihrer
Überschreitung
zugunsten
des
Verkehrs
eine
Nivellierung
unserer
Stadt
gefördert
würde,
die
sie
sich
im
Ausblick
des
großen
Aufräumens
durch
den
Bombenkrieg
nicht
mehr
leisten
kann.
Auch
die,
die
nach
uns
kommen,
wollen
in
Osnabrück
und
nicht
in
einer
Stadt
vom
runden
Dutzend
leben!