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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Bürger fordern Ende des Trassenpokers
Zwischenüberschrift:
Initiativen in Belm, Bissendorf und Osnabrück für Ausbau der 220-kV-Höchstspannungsleitung
Artikel:
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Originaltext:
Belm/ Bissendorf/ Osnabrück. 13 Trassenvorschläge für die geplante 380-Kilovolt-(kV)- Leitung zwischen Bad Essen-Wehrendorf und Osnabrück-Lüstringen liegen auf dem Tisch, dementsprechend hoch ist auch die Zahl der möglichen Betroffenen. Das schürt Ängste unter den Bürgern aus Belm, Bissendorf und den angrenzenden Osnabrücker Stadtteilen.

" Die Emotionen kochen hoch. Bei der Bürgersprechstunde hatte ich das Gefühl, dass sich alle gegenseitig zerfleischen", berichtet Cornelia Giacinto, Sprecherin der Bürgerinitiative " Keine 380 kV in Belm". Dagegen wollte sie etwas unternehmen. Gemeinsam mit den Initiativen aus Bissendorf und Osnabrück organisierte sie deshalb eine zusätzliche Informationsveranstaltung und stieß damit auf breites Interesse. Mehr als 100 Bürger, unter ihnen auch die Bürgermeister aus Bissendorf und Belm Guido Halfter und Viktor Hermeler, kamen in das Gasthaus Lecon nach Belm und diskutierten über die geplante Hochspannungsleitung.

Gemeinsames Ziel

Die Intention der Veranstalter war eindeutig: Den Trassenpoker beenden und sich stattdessen auf ein gemeinsames Ziel einigen den Ausbau der bestehenden südlichen 220-kV-Trasse anstelle eines Neubaus der 380-kV-Leitung durch unbelastete Gebiete. Dieses Ziel sei laut Giacinto so auch im Landesraumordnungsprogramm 2012 formuliert worden. " Da Bissendorf jedoch weitere Baugebiete an der 220-kV-Trasse plant, suchen sie nun nach Alternativen. Hier stehen wirtschaftliche Kommunalziele im Vordergrund, nicht die Bürgerinteressen", behauptete Giacinto und führte ein von der Gemeinde geplantes Baugebiet in Wissingen an . Auch einige Bürger äußerten sich kritisch zu den Berechnungsgrundlagen der derzeitigen Trassenvarianten.

Bürgermeister Guido Halfter wies die Kritik von sich. Er betonte, dass laut Landesraumordnungsprogramm auch bestehende Trassen zunächst auf ihre Eignung überprüft werden müssten, und verteidigte gleichzeitig noch einmal sein Vorgehen mit Blick auf den Trassenfindungsprozess. " Wir wollten das Heft in die Hand nehmen und haben uns deshalb rechtzeitig mit der Planungsfirma in Verbindung gesetzt. Das waren keine geheimen Expertenrunden, sondern angekündigte Treffen. Direkt im zweiten Arbeitskreis haben wir dann auch die Belmer mit eingebunden", stellte Halfter klar und unterstrich die Bedeutung des nun angestoßenen, vorgelagerten Dialogs.

Appell an Bürger

Das bestätigte auch Belms Bürgermeister Viktor Hermeler: " Ich bin unmittelbar von der Gemeinde Bissendorf informiert worden." Gleichzeitig appellierte das Belmer Stadtoberhaupt an die Bürger: " Das jetzige Verfahren ist eines, das wir uns seit Stuttgart 21 alle wünschen. Bringen Sie Ihre Betroffenheit in das Verfahren ein, damit wir gemeinsam Ergebnisse erzielen können."

Noch bis zum 31. Januar haben die Bürger Zeit, ihre Vorschläge zu möglichen Trassenverläufen der geplanten 380-kV-Höchstspannungsleitung einzubringen. Danach treffen sich die Experten zu einer weiteren Findungsphase. Cornelia Giacinto will nun zunächst abwarten: " Wir hoffen jetzt, dass sich die Verantwortlichen dann für den Ausbau der 220-kV-Trasse entscheiden. Dann wäre alles geklärt. Ansonsten versuchen wir, geschlossen und mit rechtlichen Mitteln dagegen vorzugehen."

Mehr Berichte und Interviews rund um geplante Stromtrassen in unserer Region lesen Sie auf www.noz.de/ 380kv
Bildtext:
Kämpferisch: Cornelia Giacinto
Foto:
Mareike Katerkamp
Autor:
Mareike Katerkamp


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