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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
In 14 Meter Höhe: Penthouse auf dem Stahlwerksbunker
Zwischenüberschrift:
Blickfang an der Buerschen Straße
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Sie sind lästig, sie stehen nutzlos herum und stören den Frieden. Bunker werden nur deshalb nicht abgerissen, weil das so teuer und unwirtschaftlich ist. Dass die hässlichen Kästen nicht kaputt zu kriegen sind, hat aber auch Vorteile. Ein Unternehmer aus Recke lässt auf dem Hochbunker an der Buerschen Straße ein Penthouse bauen.
Der 1942 errichtete Stahlwerksbunker bot im Zweiten Weltkrieg 865 Menschen Schutz vor Bombenangriffen, möglicherweise sogar bis zu 1200. Nach dem Krieg wurden auf Betreiben der Briten Öffnungen in die 1, 50 Meter dicken Außenmauern gesprengt und mit Fenstern versehen. Aus Schutzräumen wurden Wohnräume. Aber während des Kalten Krieges ließ der Bund das Gebäude wieder für seinen ursprünglichen Zweck herrichten.
Im Gegensatz zum Hochbunker an der Redlingerstraße erhielt der Stahlwerksbunker sogar eine komplette Innenausstattung mit sanitären Anlagen, Klappstühlen und Pritschen, einem dieselbetriebenen Notstromaggregat und einer Telefonanlage. 2010 bot die Bundesanstalt für Immobilien den nicht mehr benötigten Bau zum Kauf an.
Einige Jahre blieb es still um das wuchtige Kriegsrelikt. Im Sommer 2014 wurde der Betonklotz dann auf einmal zur Baustelle. Ein Kran wurde aufgestellt, Handwerker gingen ein und aus, und bald zeigten sich auch Aktivitäten auf dem Dach. Die Stadt bestätigte auf Anfrage, dass sie die Baugenehmigung für ein Penthouse auf dem 14 Meter hohen Bunkerdach erteilt habe.
Inzwischen nimmt der luftige Flachbau mit der großzügigen Terrasse Formen an. Weil das Häuschen die östliche Bunkerwand deutlich überragt, zieht es die Blicke Neugieriger an, die über die Buersche Straße in die Stadt fahren. Und vielleicht auch von einem so originellen Bauplatz träumen. Bleibt noch die Frage, was der Bauherr dazu sagt. Er zieht es vor zu schweigen.
Bildtext:
Ein ungewöhnlicher Bauplatz: Der Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg dient als stabile Basis für ein exklusives Wohnprojekt.
Foto:
Gert Westdörp
Autor:
rll


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