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1.
Erscheinungsdatum:
13.12.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Nächster Aufruf zur Klimarettung
Zwischenüberschrift:
Beim zu Ende gehenden Gipfel in Lima ringen die Protagonisten um verbindliche Zusagen
Artikel:
Originaltext:
Lima.
US-
Außenminister
John
Kerry
brachte
es
auf
den
Punkt:
Der
Klimawandel
sei
menschengemacht
und
könne
auch
vom
Menschen
aufgehalten
werden.
In
seiner
45-
minütigen
Ansprache
erklärte
Kerry,
es
sei
keine
Zeit
mehr
mit
endlosen
Debatten
zu
verlieren,
die
Menschheit
müsse
handeln,
wolle
sie
nicht
in
einer
Tragödie
enden.
Bei
den
auf
der
Weltklimakonferenz
in
Lima
anwesenden
Fachleuten
rannte
Kerry
mit
diesem
Appell
nur
offene
Türen
ein.
Seit
Jahren
warnen
die
Wissenschaftler
vor
einem
drohenden
Klimakollaps;
der
jüngste,
fünfte
IPCC-
Bericht,
der
Anfang
November
in
Genf
vorgestellt
wurde,
zeigte
die
drohende
Tendenz
gerade
erst
wieder
auf.
Kerry
forderte
ein
Handeln
aller
Staaten.
195
waren
in
Lima
vertreten.
Doch
der
Appell
des
US-
Außenministers,
der
kurz
nach
seinem
Auftritt
wieder
in
die
Heimat
flog,
ist
vor
allem
auch
ein
Appell
an
das
eigene
Land:
Zu
oft
hatten
die
USA
in
der
Vergangenheit
Einigungen
auf
Klimagipfeln
gebremst.
Und
auch
das
verkündete
Ziel,
bis
2025
den
CO
2
-
Ausstoß
der
USA
um
28
Prozent
zu
senken,
bleibt
hinter
denen
der
europäischen
Industriestaaten
zurück.
Zumal
die
Vereinigten
Staaten
als
Basisjahr
2005
zugrunde
legen,
ein
Jahr,
in
dem
ein
erhöhter
Ausstoß
von
Treibhausgasen
zu
messen
war.
Kerrys
Botschaft
richtete
sich
vor
allem
an
die
anderen
Staaten,
die
sich
bislang
bindenden
Abkommen
verweigern.
Dazu
zählen
neben
dem
Industrieland
Australien
vor
allem
China
und
Indien.
Die
positive
Nachricht:
Die
beiden
asiatischen
Schwellenländer
wollen
ab
2030
beginnen,
ihren
Kohlendioxidausstoß
zu
verringern.
Im
Gegensatz
zu
Kerry,
dem
eine
Dreiviertelstunde
für
seine
Rede
vor
dem
Gipfel
eingeräumt
wurden,
konnte
die
deutsche
Umweltministerin
ihre
Gedanken
nur
etwa
fünf
Minuten
vor
einem
fast
leeren
Auditorium
vorstellen.
Neben
den
Emissionseinsparungen,
zu
denen
sich
Deutschland
verpflichtet,
kündigte
Barbara
Hendricks
(SPD)
an,
dass
die
Bundesrepublik
2015
zwei
Milliarden
Euro
an
Klimahilfe
sowie
50
Millionen
Euro
an
Umweltschutzprogrammen
in
den
Entwicklungsländern
aufwenden
will.
Hendricks
betonte,
dass
der
Klimaschutz
nun
nicht
mehr
Sache
der
durch
das
Kyoto-
Protokoll
verpflichteten
Industriestaaten,
sondern
aller
Länder
sei.
So
lobenswert
diese
Initiative
ist
–
vom
Ziel,
von
2020
an
einen
Weltklimafonds
in
Höhe
von
jährlich
100
Milliarden
Dollar
zu
schaffen,
ist
man
noch
weit
entfernt.
Für
dieses
Jahr
konnten
gerade
einmal
zehn
Milliarden
Dollar
aufgebracht
werden.
Auf
dem
Verhandlungstisch
für
einen
Weltklimavertrag
liegen
nun
drei
Optionen:
Nach
der
ersten
verpflichten
sich
alle
Staaten
zur
Reduzierung
des
Ausstoßes
von
Treibhausgasen.
Oder
aber
alle
Länder
verpflichten
sich
zur
Reduzierung,
wobei
Umweltprojekte
angerechnet
und
so
Boni
erworben
werden
können.
In
der
dritten
Variante
fordern
vor
allem
die
Entwicklungsländer,
dass
nur
die
Industriestaaten
–
zumindest
bis
Mitte
des
Jahrhunderts
–
die
Emissionen
reduzieren
müssen.
Die
Konferenz
in
Lima
verzweigte
sich
in
zu
viele
kleine
Schauplätze,
als
dass
bis
zum
Tagungsende
ein
tragfähiges
Konzept
für
Paris
vorliegen
könnte.
Daher
einigten
sich
die
Teilnehmer
auf
eine
Verlängerung
des
Gipfels.
Bildtext:
Zeremonie
in
San
Salvador:
Eingeborene
Salvadorianer
feiern
ein
Heilungsfest
zum
Erhalt
der
Mutter
Erde.
Foto:
Reuters
Kommentar
Die
gute
Seite
des
Scheiterns
Katerstimmung
herrschte
zuletzt
bei
den
Klima-
Aktivisten
auf
ihrem
Gipfel
in
Lima
–
zum
Glück
für
Deutschland.
Die
Gesellschaft
für
internationale
Zusammenarbeit
hat
es
schließlich
gerade
erst
vorgerechnet:
Eine
vergleichbar
geringe
technische
Hilfe
in
Indien
spart
innerhalb
einer
überschaubaren
Zeit
mehr
Treibhausgase,
als
sie
der
gesamte
deutsche
Autoverkehr
innerhalb
eines
Jahres
ausstößt.
Ständig
schärfere
Vorgaben
für
Mitteleuropa
mit
seinen
geringen
Emissionen
haben
also
allenfalls
symbolischen
Wert,
während
den
Schwellenländern
ihr
Recht
auf
Wachstum
ja
nicht
abgesprochen
werden
kann.
Dies
gilt
umso
mehr,
weil
Europa
es
immer
noch
als
Erfolg
anführt,
dass
sein
Ausstoß
in
den
vergangenen
30
Jahren
gesunken
ist
–
was
aber
kaum
eine
umweltpolitische
Leistung
war,
sondern
vorrangig
am
Zusammenbruch
des
Ostblocks
lag.
Ohnehin
muss
der
Politikbetrieb
in
Brüssel
wie
Berlin
achtgeben,
dass
er
vor
lauter
wohlmeinenden
Vorschriften
die
Freiheit
der
Bürger
und
der
Wirtschaft
nicht
über
Gebühr
beschränkt.
Zur
Frauenquote
kommt
die
Altersteilzeit,
nach
den
Pflegephasen
der
Mindestlohn,
die
Solarförderung
treibt
den
Strompreis,
und
die
Klimaverpflichtungen
machen
sich
ohnehin
überall
bemerkbar.
In
der
Summe
belastet
dieser
Dirigismus
die
deutsche
Wirtschaft
stark
–
womöglich
so
sehr,
dass
der
Kohlendioxid-
Ausstoß
demnächst
schon
deshalb
sinkt,
weil
sich
der
Rückzug
der
Industrie
(und
industrieller
Arbeitsplätze)
wegen
des
Klimaschutzes
beschleunigt.
Autor:
Elke Bunge, Burkhard Ewert