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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Leserbriefe
Zwischenüberschrift:
Die Leserdebatte zur Weststraße
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zur Weststraße erreichen uns zahlreiche Zuschriften, die wir nur gekürzt veröffentlichen können.

" Neulich erhielt ich einen Flyer von Herrn Griesert. Darin wurde für den Bau der Westumgehung geworben. Ich finde das sehr einseitig. Das gesamte Projekt macht doch nur Sinn, wenn diese ' Entlastungsstraße' durchgehend für den geplanten Lkw-Verkehr von der Rheiner Landstraße (Anschlussstelle Hellern A 30) zur Hansastraße (Anschlussstelle Nord A 1) vierspurig ausgebaut wird. Die Anfänge sind da. Die Römereschstraße wird vierspurig bis Kaffeepartner ausgebaut. Die Breite Güntke ist vierspurig. Wenn nun die ' Entlastungsstraße' nur zweispurig werden soll, macht das keinen Sinn für den Lkw-Verkehr. Selbst ein vierspuriger Ausbau bringt nichts als Kosten. Die Engpässe sind dann die Bahnunterführung und die Brücken über Hase und Hafen an der Römereschstraße. Also ein Planungsflop! Wenn es nur eine Entlastungsstraße werden soll, warum dann zwei Kreisel auf der Strecke von 1835 Metern? […]"

Emil Zuleia

Osnabrück

" Laut einer Studie von 2003 leben die glücklichsten Menschen in Osnabrück. Die aktuellen Bestrebungen, wertvolle Wohlfühloasen zu zerstören, lösen Unbehagen und Frustrationen bei vielen Osnabrücker Bürgern aus. Die Absichten der Parteien, eine Lkw-Trasse durch das Heger Holz zu bauen, sind nicht dazu gedacht, Vertrauen in die politischen Entscheidungen dieser Stadt zu stärken. Es wird so getan, als wenn eine Entlastungsstraße die große Wohltat für Anwohner sei. Dabei werden diese Menschen bei einer Zustimmung zu den als positiv verkauften Argumenten demnächst mit einer Straße vor ihrem Haus sowie einer Lkw-befahrenen Ausweichstraße hinter ihrem Haus leben müssen. Dies ist keine Entlastungs-, sondern Belastungsstraße. Warum ist eine Stadt bereit, eine Landschaft mit hohem Erholungswert zu opfern […]? Das Heger Holz mit angrenzendem Rubbenbruchsee, der ' grüne Finger', sind schützenswerte Orte, die von allen Osnabrückern zum Spazierengehen, Radfahren, Laufen, Sichaustauschen genutzt werden. Gerade in unserer lauten und digitalisierten Welt werden diese Naturorte zum Entspannen immer wichtiger. Die Stadt sollte sich ihrer Verantwortung als Anwalt dieser Natur bewusst stellen und die Attraktivität von Osnabrück nicht industriellen Zielen opfern. Ich appelliere an alle Osnabrücker, dass sie an dem Glück, diese Naturlandschaft zu besitzen, festhalten."

Elisabeth Kerk

Osnabrück

" Das seit Jahrzehnten Mehr-Verkehrsaufkommen über die ' heimliche Westumgehung' haben die Anwohner der belasteten Straßenzüge mit Engelsgeduld ertragen. Seitdem Pfitzner- und Max-Reger-Straße Permanentbaustellen sind, gibt es oftmals keine andere Möglichkeit, als die Anliegerfahrzeuge auf erlaubte Parkflächen der zu Durchgangsstraßen degradierten Wohnsammelstraßen zu stellen. Obwohl die Betroffenen auch Kfz-Steuern und Abgaben entrichten, müssen sie sich Anfeindungen von anderen Autofahrern gefallen lassen. Dass sie gleichzeitig auf die Verkehrssituation durch Plakatierung ihrer Fahrzeuge aufmerksam machen wollen, ist legitim und menschlich nachvollziehbar."

Knut Altrup

Osnabrück

" Ich beobachte aus der Perspektive der innerstädtischen Seite des Westerbergs den immer heftiger werdenden Schlagabtausch meiner ansonsten sympathischen Mitbürger auf der anderen Bergseite und versuche Wunsch und Wirklichkeit zu unterscheiden. Im Kern geht es offensichtlich um handfeste egoistische Interessen in einem erbitterten Nachbarschaftsstreit, in den die zu Schiedsrichtern aufgerufenen Osnabrücker Bürger mit allen möglichen und unmöglichen kommunal- und umweltpolitischen Argumenten hineingezogen werden. Die dabei entwickelte Aggressivität und Durchsichtigkeit der von weitgehend persönlichen Interessen geleiteten ' Wahlwerbung' stößt inzwischen ab. [...] Ist es nicht verträglicher und in einem fairen Ausgleich zwischen Nachbarn gerechter, wenn der Durchgangsverkehr in Zukunft über eine Entlastungsstraße, bei durchaus regelbarem Lkw-Verkehr, hinter einem Schallschutzwall, durch einen Grüngürtel von 100 bis 200 Metern von den Anliegern entfernt, vorbeigeführt wird ?"

Heinz-Dieter Pees

Osnabrück

" Verkehrsgefährdung nenne ich das, was sich momentan an der Mozart- und Gluckstraße abspielt. Ich fuhr [...] morgens über beide Straßen, die offensichtlich von Anwohnern bewusst mit Fahrzeugen auf beiden Seiten blockiert wurden. Ich finde diese Art des Protestes empörend, meiner Meinung nach gefährdet man damit die Gesundheit der Verkehrsteilnehmer dieser Straße, insbesondere auch die vieler Kinder, die sich dort auf dem Schulweg befinden. Außerdem wird die Belastung der Luft durch das stetige An- und Abfahren erheblich erhöht. Den Gegnern der sogenannten Entlastungsstraße wird stetig Unkorrektheit vorgeworfen, meiner Meinung nach ist das Verhalten dieser Anwohner unverantwortlich und höchst bedenklich. Ich hoffe, das sehen viele andere Bürger auch so."

Klaus Oppermann

Osnabrück

" Der Gang über die Trasse zeigt: Grünflächen, Ackerland, Bäume, Biotope, Artenreichtum: Natur zum Anfassen und Luftholen noch ohne Feinstaub. Sinnigerweise in derselben Ausgabe zu lesen: Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt kritisiert den hohen Flächenverbrauch durch Straßenbau in Deutschland. Der DBU-Generalsekretär Heinrich Bottermann regt im Gespräch mit der NOZ an, die Menschen dafür zu sensibilisieren, , dass mit dem Neubau von Straßen und Gebäuden die natürliche Ressource Boden unwiederbringlich verbraucht wird′. Hat der vormalige Generalsekretär, der Vorgänger von Herrn Bottermann, seine früheren Prinzipien und seinen vormaligen Einsatz für die Bundesstiftung Umwelt schon vergessen, wenn er sich jetzt für die Westumgehung starkmacht? [...] Sollte nicht besser die jetzt auf der geplanten Trasse definitiv bestehende Aufenthaltsqualität (siehe oben) gerettet werden? Für die Menschen aus dem Stadtbereich, die nicht in Häusern mit Gärten und Vorgärten wohnen. Endlich äußern auch die Ärzte der von der Trasse betroffenen Kliniken ihre Bedenken und ihre Sorge um Patienten und Mitarbeiter. Denjenigen Anliegern der Mozartstraße hingegen, die die Westumgehung so vehement fordern, sei vorgeschlagen, doch ihre Stau, Lärm und Feinstaub provozierende und potenzierende Maßnahme der bewusst versetzt aufgestellten Hindernisse in Form ihrer parkenden Autos zu beseitigen. Der Stadt sei aufgetragen, das dort schon lange bestehende Tempolimit scharf zu kontrollieren. Umwelterhalt oder Straßenbau? Zitat des Generalsekretärs der Deutschen Bundesstiftung Umwelt: ' Die Infrastrukturprobleme lassen sich nicht durch den Neubau von Straßen lösen.' Hoffentlich werden die Verantwortlichen nicht erst durch irreparablen Schaden klug!"

Brigitte Nicolay

Hagen a. T. W.

" Eine kurze Anmerkung zu der […] zitierten Forderung der Herren Brickwedde und Henning, die Kontrahenten der geplanten Westumgehung mögen ihre ' grob wahrheitswidrigen Behauptungen einstellen'. Ein einfacher Blick auf den Slogan von CDU und SPD auf ihrem gemeinsamen die Westumgehung befürwortenden Plakat (' Ihre Stimme für weniger Verkehr') zeigt, auf welcher Seite […] Unwissen offensichtlich wird: Eine zusätzliche Straße kann immer nur zu einer Zunahme des Straßenverkehrs führen. Der Grund? Dadurch, dass die Straße Entlastung bringt, macht sie Autofahren schneller, weil staufreier, und damit aber wieder attraktiver und zieht damit alle diejenigen, die sich angesichts der vollen Straße gerade erst entschieden hatten, nicht in ihr Auto zu steigen, sondern öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen, jetzt erst recht wieder auf die Straße zurück. [...]"

Jörg Schimmelpfennig

Osnabrück

" Es ist großartig, dass die Bürger Osnabrücks befragt werden und damit Einfluss nehmen dürfen bei der Frage um den Bau der Entlastungsstraße West. Es ist allerdings ein Armutszeugnis, wie einige Bürger mit dieser Aufgabe umgehen.

Statt sich einfach über diese Möglichkeit zu freuen, sich objektiv mit der Sachlage vertraut zu machen und einen ehrlichen Meinungsaustausch einzugehen, um entsprechend bei der Befragung sein Kreuz pro oder kontra zu machen, verwandelt sich der Osnabrücker Westen in einen , Wilden Westen′ mit Sachbeschädigungen, illus trierten und verbalen Nazivergleichen und heimlichem Entfernen von Wahlplakaten in Nacht-und-Nebel-Aktionen ... Zivilisierter Wahlkampf sieht in Deutschland doch anders aus. Mir wurde beigebracht, dass, wenn ich gegen etwas bin, ich einen Alternativvorschlag anbieten sollte und nicht mit verschränkten Armen gucken, was passiert. […]

Wo bitte finde ich eine logische Lösung für das Verkehrsproblem? Niemand möchte doch aus purem Spaß an der Freude eine Straße in diese Gegend bauen, weil Straßen so schön sind. Es steckt doch ein Sinn dahinter. Wo sonst soll der Verkehr ohne den Lückenschluss der Umgehung hin? [...]"

Anja Rotermann

Bawinkel
Autor:
Emil Zuleia, Elisabeth Kerk, Knut Altrup, Heinz-Dieter Pees, Klaus Oppermann, Brigitte Nicolay, Jörg Schimmelpfennig, Anja Rotermann


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