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1.
Erscheinungsdatum:
20.05.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Karl der Große als Gewährsmann
Zwischenüberschrift:
Wie die Osnabrücker Welfen den großen Kaiser instrumentalisierten
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Urkundenfälscher
in
Osnabrück?
Der
Verdacht
Fürstbischof
Ernst
Augusts
II.
(1716–1728)
war
ungeheuerlich.
Und
doch
beauftragte
er
den
Haushistoriker
seines
königlichen
Bruders
George
I.,
Johann
Georg
Eckart,
die
Urkunde
Karls
des
Großen
vom
19.
Dezember
804
gründlich
zu
untersuchen
und
damit
zugleich
die
rechtmäßige
Anwesenheit
der
Jesuiten
in
Osnabrück
kritisch
zu
hinterfragen.
Das
Ergebnis:
Der
Gelehrte
erklärte
die
Urkunde
für
unecht,
die
Jesuiten
verblieben
jedoch
bis
zur
Aufhebung
ihres
Ordens
durch
den
Papst
bis
1773
in
Osnabrück.
Propagandistisch
hatte
schon
Ernst
Augusts
gleichnamiger
Vater
auf
Kaiser
Karl
zurückgegriffen,
nachdem
sich
dessen
Vorgänger
Franz
Wilhelm
von
Wartenberg
nach
1650
im
"
Rittersaal"
der
Iburger
Bischofsresidenz
als
Endpunkt
einer
Reihe
von
geistlich-
adeligen
Herren
inszeniert
hatte.
Da
rin
schien
für
den
jungen
Welfenprinzen
kaum
Platz
zu
sein.
Doch
schon
bald
nach
seinem
Amtsantritt
1662
hatten
er
oder
seine
Berater
einen
genialen
Einfall:
Wenn
er
als
erster
ausdrücklich
evangelischer
Fürstbischof
und
Ehemann
der
englischen
Thronerbin
Sophie
von
der
Pfalz
schon
aus
der
Reihe
seiner
zumindest
dem
Anspruch
nach
zölibatär
lebenden
Vorfahren
tanzte,
dann
galt
es,
dieses
auch
propagandistisch
in
Szene
zu
setzen.
Hatte
Wartenberg
sein
Handeln
und
seine
Ansprüche
letztendlich
auf
den
Gründerbischof
Wiho
zurückgeführt,
so
stellte
sich
Ernst
August
nun
in
die
Tradition
Karls
des
Großen.
So
ließ
er
neben
dem
eigenen
Doppelporträt
mit
seiner
Gattin
Sophie
ein
weiteres
des
großen
Kaisers
und
einer
namentlich
nicht
bezeichneten
Ehefrau
ergänzen.
Dank
dieses
geschickten
Kunstgriffs
schien
die
Geschichte
des
Hochstifts
Osnabrück
nun
geradezu
von
Karl
auf
den
nachgeborenen
Sprössling
der
Calenberger
Welfenlinie
zuzulaufen.
Und
zudem
galt
Karl
der
Große
im
Mittalter
und
der
frühen
Neuzeit
als
der
Rechtsgarant
und
die
Machtquelle
par
excellence.
Diese
Episoden
liefern
nur
zwei
Bezugspunkte
der
Osnabrücker
Welfenbischöfe
zum
kaiserlichen
Bistumsgründer.
Schon
Philipp
Sigismund
von
Braunschweig-
Wolfenbüttel
(1598–1623)
beschäftigte
sich
mit
der
Zeit
Karls,
um
daraus
politischen
Gewinn
zu
ziehen:
und
das
nicht
zuletzt
vor
dem
Hintergrund
der
komplizierten
Verhältnisse
zwischen
Katholiken
und
Protestanten
in
seinem
kleinen
geistlichen
Territorium.
Den
welfisch-
fürstbischöflichen
Schlusspunkt
setzten
schließlich
der
junge
Fürstbischof
Friedrich
von
York
(1764–1802)
und
vor
allem
dessen
Vater
König
Georg
III.
als
Vormund
des
Knaben,
die
für
den
Oktober
1772
eine
einwöchige
1000-
Jahr-
Feier
der
Christianisierung
Osnabrücks
erlaubten.
Der
Erfolg
der
damals
vom
katholischen
Domkapitel
angeregten
Festwoche
schlug
sich
in
eindrucksvollen
Gästezahlen
nieder:
Über
8000
Besucher
strömten
damals
in
die
Stadt
–
allerdings
zumeist
um
sich
vom
ansonsten
nie
ins
Land
gereisten
Weihbischof
firmen
zu
lassen.
Bildtext:
Bild-
Erfindung
aus
der
Zeit
des
welfischen
Bischofs
Philipp
Sigismund
von
Braunschweig-
Wolfenbüttel:
Dessen
Hofmaler
Georg
Berger
inszenierte
die
Bistumsgründung
durch
Karl
den
Großen
und
Bischof
Wiho
in
der
Übergabe
eines
Dommodells
–
ein
Akt,
der
tatsächlich
nie
stattfand.
1772
zierte
das
Motiv
noch
einmal
die
Festschrift
über
die
1000-
Jahr-
Feier
der
Bistumsgründung.
Foto:
Diözesanmuseum
Osnabrück
Morgen
Vortrag
im
Forum
am
Dom
Über
Versuche,
den
Kaiser
zu
vereinnahmen,
referiert
Dr.
Hermann
Quecken
stedt,
Direktor
des
Diözesanmuseums
Osnabrück,
am
morgigen
Mittwoch
um
19
Uhr
unter
dem
Titel
"
Karl
der
Große
und
'
Osnabrücker
Welfen'
"
im
Forum
am
Dom,
Domhof
12.
Der
Vortrag
ist
Programmpunkt
der
Veranstaltungsreihe
"
Süße
Früchte
–
schwarzer
Tee"
,
mit
der
der
Landschaftsverband
Osnabrücker
Land
derzeit
an
die
Personalunion
der
englischen
Könige
und
hannoverschen
Herzöge
erinnert.
Autor:
Hermann Queckenstedt