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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Leserbriefe
Zwischenüberschrift:
Auf dem Rücken der Patienten ausgetragen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Leserbrief " Sorge um die Kliniken an der Trasse" (Ausgabe vom 8. Mai):

" Mit großer Verwunderung nimmt man den uneigennützigen Leserbrief dreier Chefärzte des Klinikums auf, welche sich Sorgen um die angeblichen Auswirkungen der ' Westumgehung' auf die Patienten des Klinikums machen. Die Imponderabilien des Straßenverkehrs sollen 1: 1 in die Patientenzimmer fliegen man fragt sich wirklich, wie die Patienten des Marienhospitals überleben sollen, welche nicht in 100 Meter Abstand zu einer Straße, sondern mitten in der Stadt dem Straßenverkehr so fahrlässig ausgesetzt worden sind. Die vielen Schwestern und Pfleger sowie auch die nicht privilegiert in der Nähe wohnenden Patienten und Ärzte fragen sich, ob es nach den vielen neuen Ansiedlungen am Klinikum Osnabrück (Ärztehäuser, neue Geriatrie, Notaufnahme etc.) wirklich der Wunsch der drei Chefärzte sein soll, dass man sich weiter über die heimlichen ' Westumgehungen' auf Wohn-, Spiel- und Anwohnerstraßen zum Krankenhaus hinquälen soll. Jedoch sind hier alle betroffen: Diejenigen, welche in den 70er-Jahren an der Gluckstraße im Vertrauen auf die Versprechungen der Stadt bauten und seither auf , Entlastung′ hoffen, ebenso wie diejenigen, welche sich zusammen mit dem Klinikum 1991 dort niederließen in dem Wissen, dass dort ursprünglich eine 50 Meter breite ' Westumgehung' angedacht war. Wer vor vier Jahren günstig ein Britenhaus erwarb, sollte sich jetzt doch bitte gänzlich aus der 70 Jahre alten Debatte heraushalten! Es geht jetzt um eine 6, 50 Meter breite Stadtstraße, welche modernen Emissionsschutzgesetzen gerecht wird, die zudem 15 weitere Straßen und die Innenstadt entlasten soll und ein Lkw-Sperrkonzept für Osnabrück ermöglicht. Die eigene wohnortnahe Betroffenheit auf dem Rücken der Patienten auszutragen hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack."

Christina Boom-Grüner

Osnabrück

Totschlagargumente

" Bezüglich der Auswirkungen auf das Klinikum ist anzumerken, dass sich die ' Bettenzähne' des Klinikums bereits jetzt von der Trassenführung abgewandt befinden. Da der Anfangsteil der Trasse zukünftig hinter dem Parkplatz P1 verlaufen soll, wird sich der Abstand zum Bettentrakt sogar noch vergrößern. Das Argument der Lärmbelästigung für Patienten läuft somit ins Leere. Die Belastungen durch Stickoxide, Ruß und Feinstaubpartikel sind immer willkommene ' Totschlagargumente'. Bekommen die Patienten des Marienhospitals in der Innenstadt überhaupt noch Luft? […] Das Klinikum hat über 2000 Beschäftigte. Für die sind nicht Lärm und Feinstaub, sondern vielmehr steigende Arbeitsbelastung, das Arbeiten am Limit und der chronisch werdende Fachkräftemangel (zumindest für die Pflege) gesundheitsschädigend. Ein weiterer, für mich ganz wesentlicher Aspekt zur Befürwortung der Westumgehung ist die Tatsache, dass im September 2014 im Zuge der Einhäusigkeit das komplette ' Klinikum Natruper Holz' am Finkenhügel ans Netz geht. Damit erhöht sich zwangsläufig die Frequenz an Fahrzeugen von Beschäftigten, Patienten und Besuchern deutlich. Sollen sich diese Personengruppen zusätzlich durch die ' heimliche Westumgehung' quälen und das den Anwohnern der Gluckstraße, Mozartstraße und so weiter ernsthaft zugemutet werden? Vielen Beschäftigten ist seit dem 15. September 1991 schon unverständlich, dass das Klinikum nur über eine Zufahrt zu erreichen ist, während der Stadtbus via Schranke das Gelände zur Rückseite verlassen kann."

Dieter Hölscher

Osnabrück

Nadelöhr

" Es wurde bisher viel über die Westumgehung geschrieben, nur der am schlimmsten betroffene Streckenabschnitt ab dem Carl-Cromme-Weg bis zur Sedanstraße wurde bisher stets verschwiegen beziehungsweise auf Stadtplandarstellungen unkenntlich oder völlig , verharmlost′ dokumentiert. Selbst auf der von der Stadtobrigkeit abgesteckten Trasse hörte diese plötzlich am Carl-Cromme-Weg auf und endet irgendwo im nebulösen Ackerland. Hier soll der nicht ganz ortskundige Osnabrücker über tatsächliche Missverhältnisse wohl bewusst im unklaren gelassen werden. Tatsache ist aber, dass dieser Teil der Trasse zwischen den Komponisten- und Literaten-Höfen durch ein Nadelöhr mit einer Breite von nur circa 60 Metern hindurchgeführt werden soll. Nach Abzug der Trassenbreite zuzüglich Lärmschutz […] verbleibt auf jeder Seite noch ein Abstand von nur 20 Metern zu den Grundstücken der dortigen Anwohner. Man stelle sich die Lärmbelästigung und den Feinstaubausstoß von täglich mindestens 17 000 Fahrzeugen, davon allein 1000 Lkw, das bedeutet alle 43 Sekunden ein Lkw, in einem Abstand von 20 Metern direkt hinter seinem Garten, vor! Auch diese Osnabrücker haben ein Recht auf Lebensqualität. […]"

Renate Weber

Osnabrück

Nur bis zur Kliniktür

" Ich finde es immer wieder erstaunlich, welche Argumente von den Gegnern der Westumgehung eingebracht werden. Ich stimme den gesundheitlichen Einwänden, die die Ärzte der Kliniken für ihre Patienten vom 8. Mai 2014 einbringen, voll und ganz zu. Da ich seit 25 Jahren eine Gehwegbreite von der Mozartstraße entfernt wohne und dies auch für die meisten Anwohner von der Rheiner Landstraße bis zu Natruper Straße zutrifft, bin ich überrascht, wie gesundheitsgefährdend wir hier alle leben. Es ist mir nicht bekannt, dass dieser ernste Umstand je gegenüber einem Patienten der Kliniken und zugleich Anwohner der Mozartstraße/ Gluckstraße und so weiter von Ärzten erwähnt oder mitgeteilt wurde. Es ist bedauerlich, dass man nicht früher öffentlich darüber aufgeklärt wurde. Dass die [...] gesundheitliche Fürsorge von Ärzten nicht weiter als bis zur Kliniktür und der der Nachbarn reicht, jedoch die Argumente eigennützig als Anwohner eingebracht werden, halte ich für eine traurige Tatsache. Dass jedoch auch Patienten der Paracelsus-Klinik seit Jahrzehnten unmittelbar von der aktuellen Lärm- und Feinstaubbelästigung, Tendenz steigend, betroffen sind, wird mit keinem Wort erwähnt. [...]"

Jutta Heinze

Osnabrück
Autor:
Christina Boom-Grüner, Dieter Hölscher, Renate Weber, Jutta Heinze


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